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Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Titel: Aurora Komplott (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Carry
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rate Ihnen, treten Sie leise und bittend auf, zumal sie sich in
seinem Wald bewegen, sonst war unser Flug nach hier vergebens“.
    „Wir ängstigen uns nicht vor Herrn Wolff, Mister
Melchert“.
    „Meine Herren, wenn sie in den Wald gehen,
sollten sie den Wolf schon fürchten. Zumal Sie sich auf Wolffs Terrain befinden
und dort zu wildern beabsichtigen, wenn Sie mir diesen Vergleich gestatten. Sie
wollen doch Informationen absaugen. Begegnen Sie ihm deshalb respektvoll, sonst
lehrt er Sie das Fürchten. Immerhin haben Sie alle Informationen, auf Grund
dessen und deretwegen wir hier sind, aus den illegalen Aktivitäten der NSA. Das
Abhören des deutschen Fernmeldeverkehrs ist strafbar und nur mit einem
Gerichtsbeschluss erlaubt, den die NSA wohl kaum eingeholt haben dürfte. Wolff
wird Sie gnadenlos an die Wand nageln und auch keine diplomatischen Beschwerden
oder Krisen fürchten. Wenn Sie meinem Rat nicht folgen, weiß ich nicht, warum
Sie einen beratenden Verbindungsbeamten vom BKA angefordert haben. Tun Sie der
Sache und sich einen Gefallen, zollen Sie Wolff Respekt“.
    Der Learjet kurvte langsam auf seine
Parkposition zu, ein Van rollte an die linke Flugzeugseite. Die Passagiere
stiegen um. Dank modernster Sattelitennavigation parkte der Van neunzehn
Minuten später vor dem Kieler Polizeipräsidium. Kriminalhauptkommissar Melchert
war es gelungen, seine amerikanischen Kollegen auf ein moderates Auftreten
Wolff gegenüber einzuschwören.
    Die kleine Abordnung wurde dem
Polizeipräsidenten von Frau Köhler gemeldet. Sie hatte sich von ihrem Platz
erhoben und führte die Herren durch die halb geöffnete Tür in das Reich ihres
Chefs, nicht ohne vorher am Türrahmen zu klopfen.
    Wolff kam dem Quartett entgegen. „Mensch
Melchert, was treibt Sie in den hohen Norden, mal wieder in heikler Mission unterwegs?“
    „Ach, so schlimm ist es nicht“, grinste Melchert
verlegen zurück und stellte seine Begleiter mit Namen und ihren Funktionen, die
sie in ihren Diensten inne hatten, vor.
    Fragend zog Wolff seine Stirn kraus und hob
seine Augenbrauen. Dann wies er mit einer einladenden Geste auf die
Konferenzecke in seinem Büro.Weniger Interesse als vielmehr mit Argwohn
lauschte Wolff den weitausholenden Ausführungen des Verbindungsbeamten. Wolff
wunderte sich über das umfangreiche Detailwissen seiner Gäste. Wie und woher
konnten sie über die als Gullydeckel getarnten Bomben wissen? Noch während er
seine Besucher beobachtete und streng die amerikanischen Begleiter musterte,
wusste er Bescheid.
    „Melchert, bitte, welcher ihrer Freunde war noch
gleich von der National Security Agency?“, unterbrach er die Erklärungen des
BKA-Beamten.
    „Wie bitte, Herr Wolff“.
    „Melchert, sie haben mich schon verstanden. Wer
von Ihren Begleitern ist von der NSA?“
    „Keiner, Herr Präsident.“ „Vorsicht, Melchert,
bleiben Sie bei der Wahrheit, sonst ist diese Besprechung schneller beendet als
Sie es sich vorstellen können“.
    Nicht nur Melchert, auch die amerikanischen
Agenten nahmen den schneidenden Unterton in Wolffs Stimme wahr. Melchert
erkannte, er musste Farbe bekennen. Nur so ließ sich die Mission noch retten.
    „Nein, nein, Herr Präsident, von der NSA ist
keiner. Die Kenntnis, die wir von dem Gullydeckel erlangt haben, stammt von der
NSA in Bad Aibling, um der Wahrheit die Ehre zu geben“.
    „Von illegalen Abhörmaßnahmen, als wir die
kanadischen Behörden alarmierten, vergaßen Sie zu erwähnen“, erwiderte Wolff
scharf.
    „Stimmt, Herr Präsident. Aber ziehen wir nicht
alle am gleichen Strang?“
    „Hoffentlich auch am gleichen Ende“.
    „In diesem Fall schon, Herr Präsident“.
    „Melchert, ich verstehe. Und jetzt wollen unsere
amerikanischen Freunde Akteneinsicht beantragen, stimmt’s?“
    „Ja“.
    Die Phase des Überlegens dauerte bei Wolff nur
einen Wimpernschlag. „Einverstanden, Melchert, Akteneinsicht kann unter
Umständen gewährt werden. Aber vorher möchte ich
     
    noch die Meinung Ihres alten Freundes Hanson
einholen“, fügte Wolff mit süffisantem Lächeln gedehnt hinzu. „Hanson nämlich,
leitet die Ermittlungen“.
    Was Melchert befürchtet hatte, war nun
eingetreten. Wolffs langgezogene Betonung bezüglich des alten Freundes, ließ
keinen Zweifel zu. Dem alten Fuchs war die ständige Rivalität aus früheren
Zeiten zu Hanson nicht verborgen geblieben. In Kürze würde er seinem alten
Widersacher nach langer Zeit wieder begegnen. Hanson hatte ihn stets nur als
Bürohengst und

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