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Aurora

Aurora

Titel: Aurora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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dieses Büro von der Inneren Sicher-
    heit durchsuchen lassen?«, fragte Gaffney.
    Mercier zog die Hand aus der Schublade. Seine Finger
    umschlossen den schwarzen Schaft einer Hundepeitsche.
    »Wie konnte...«
    »Ich habe sie hier deponiert. Ich habe viele von den Dingern versteckt, an allen Stellen, wo ich glaubte, sie einmal brauchen zu können. Ich konnte ja nicht ausschließen, dass ich enttarnt und verhaftet würde. Übrigens befindet sich auch ein Exemplar in der Arrestzelle, in die Sie mich wahrscheinlich bringen wollten. Unmöglich, sagen Sie? Die Innere Sicherheit hätte das niemals zugelassen! Kapieren Sie jetzt?« Gaffney stieß ein heiseres Lachen aus. »Legen Sie die Hundepeitsche auf den Tisch.«
    Mercier ließ die Waffe los. Sie fiel schwer auf die
    Schreibtischplatte und hinterließ unter der Lampe eine
    Delle im polierten Holz. Mit einer einzigen fließenden
    Bewegung gab Gaffney seinen Arm frei, verringerte den

    Druck des Eingabestifts und riss die Hundepeitsche an
    sich.
    Dann fuhr er die Schur aus.
    »Sie wissen, was so ein Gerät anrichten kann, wenn es in die falschen Hände gerät«, sagte er. »Also fackeln wir nicht lange.«
    Pell setzte den Kutter auf ein Felssims dicht unter dem Rand der Schlucht, der sie seit zwanzig Kilometern gefolgt waren.
    Er fuhr die Intraatmosphäre-Triebwerke herunter und ließ das Schiff mit seinem ganzen Gewicht auf das dreibeinige Fahrwerk sacken.
    »Näher kann ich Sie nicht ranbringen.«
    Dreyfus spürte, wie das Fahrwerk mit besorgniserre-
    gendem Knirschen die Eiskruste auf dem Felssims durch-
    brach.
    »Sind Sie sicher?«
    Pell schob die Spezialbrille hoch und nickte. »Ich würde keinen Kilometer weiter fliegen, es sei denn, Sie hätten den brennenden Wunsch zu erfahren, welche Grenzsicherungs-anlagen sich Brandfackel beschaffen konnte.«
    »Na schön.« Dreyfus sah ein, dass weitere Diskussionen
    überflüssig waren. Pell hatte sicher alles getan, was möglich war. »Wie lang ist denn der Spaziergang, den wir vor uns haben?«
    Pell zeigte auf eine Reliefkarte, die er auf der Konsole seines Flugdecks hatte entstehen lassen. »Sie sind hier«, sagte er und deutete mit dem Finger auf das Ende der Schlucht.
    »Ops Neun ist dort.« Er bewegte den Finger ein paar Zentimeter nach rechts. »Zehn oder elf Kilometer Luftlinie. Die gute Nachricht ist, dass das Gelände dazwischen ziemlich eben ist, nur eine Spalte sollten Sie umgehen. Der Fußmarsch dürfte damit weniger als fünfzehn Kilometer
    lang sein. Diese Druckanzüge haben doch Leistungsverstärkung? Das hoffe ich jedenfalls, wenn ich mir die Größe der Gewehre ansehe. Mit der Unterstützung können Sie schätzungsweise drei bis vier Kilometer pro Stunde schaffen. Das heißt, vier bis fünf Stunden zum nächsten Zugang.«
    »Wenn das die gute Nachricht ist«, sagte Sparver, »wie
    lautet dann die schlechte?«
    »Es gibt nur wenig Deckung, deshalb können wir auch
    nicht näher heranfliegen. Sie müssen geduckt gehen und
    offenes Gelände meiden. Wenn ein Suchstrahl Sie trifft, kauern Sie sich nieder und bleiben Sie mindestens dreißig Minuten regungslos. Dann nimmt das Grenzsystem vielleicht an, es hätte nur eine Sammlerdrohne gesehen, die auf der Suche nach Amerikano-Relikten über die Oberfläche
    wandert.«
    »Und wie kommen wir hinein?«, fragte Dreyfus.
    »Die Bilderfassung weist mehrere mögliche Zugänge aus.
    Ich würde nicht empfehlen, den Haupteingang zu benüt-
    zen.« Pell bewegte warnend den Zeigefinger. »Wenn Sie den Weg nehmen, den ich vorschlage, müssten Sie etwa hier auf eine Nebenrampe treffen. Ihre Anzüge haben alles gespeichert, machen Sie sich darüber keine Gedanken.«
    »Tun wir nicht«, versprach Dreyfus.
    »Viel mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Das Sims zu ver-
    lassen ist nicht schwer: Es gibt ein ausgetrocknetes Fluss-bett, das bis zur Hochebene hinaufführt. Ducken Sie sich, wenn Sie oben sind, und nützen Sie alle Deckungsmöglichkeiten, die Ihnen das Gelände bietet. Sie haben gute Aussichten, Ops Neun bis Sonnenuntergang zu erreichen. Ich empfehle Ihnen, sich das als Ziel zu setzen.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Sparver.
    »Es kühlt hier ziemlich schnell ab. Bei Infrarot werden Ihre Anzüge über die Landschaft strahlen wie zwei Leucht-türme.«
    »Dann sollten wir sofort aufbrechen«, sagte Dreyfus und stellte seinen Anzug auf die Atmosphäre von Yellowstone ein. Dann griff er nach dem schweren Breitenbach-Gewehr und hängte es sich über die Schulter. »Vielen Dank

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