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Aurora

Aurora

Titel: Aurora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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Ihnen beizustehen.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte Aumonier.
    Das Bild wechselte. Nun wuchs, stark vergrößert, ein Kopf aus dem Halsring eines uralten Raumanzugs, der starke
    Ähnlichkeit mit einer Gottesanbeterin hatte. Die Kiefer der Heuschrecke öffneten sich, und Zähne und eine Zunge von menschlichem Aussehen wurden sichtbar.
    »Hier spricht Captain Rethimnon vom Lichtschiff Frost-wind. Wir sind bereit, Ihnen beizustehen.«

    »Danke.«
    Ein neues Gesicht erschien. Es hatte mehr menschliche
    Züge, obwohl die Nase fehlte. »Hier spricht Captain Grong vom Lichtschiff Stasis im Dunkel. Wir sind bereit, Ihnen beizustehen.«
    Bevor sie antworten konnte, hatte das Bild schon wieder gewechselt.
    »Hier spricht Captain Katsuura vom Lichtschiff Pharaos Tochter. Wir sind bereit, Ihnen beizustehen.«
    »Hier spricht Captain Nkhata vom Lichtschiff Schwarze Narzisse. Wir sind bereit, Ihnen beizustehen.«
    »Hier spricht Captain Vanderlin vom Lichtschiff Skalpell der Morgenröte. Wir sind bereit, Ihnen beizustehen.«
    »Hier spricht Captain Teague ...«
    »Captain Voightlander...«
    Und so ging es weiter: ein Dutzend Schiffe und noch ein Dutzend, bis sie den Überblick verlor.
    »Ich danke Ihnen, Captains«, sagte sie, als der letzte Ultra gesprochen hatte. »Ich bin sehr froh, dass Sie auf mein Hilfeersuchen reagiert haben. Ich denke, Sie können den Ausgang entscheidend beeinflussen. Ich muss Sie jedoch warnen - obwohl Sie sich darüber sicherlich im Klaren sind -, dass Sie Ihre Schiffe und Besatzungen in große Gefahr bringen.«
    Das Gesicht des ersten Ultras, Tengiz, erschien wieder
    auf dem Schirm. »Man hat mich zum Sprecher für alle
    Schiffe berufen, Generalpräfekt Aumonier. Ich kann Sie beruhigen, wir sind uns der Risiken voll bewusst. Dennoch beabsichtigen wir zu helfen.«
    »Ich danke Ihnen.«
    »Lassen Sie uns wissen, was wir tun können.«
    »Sie können mir in zweierlei Hinsicht von Nutzen
    sein«, sagte Aumonier. »Ihre Schiffe haben mehr Fas-
    sungsvermögen als alle anderen im Glitzerband, selbst
    die größten Systemkreuzer. Wenn Sie Flüchtlinge an Bord nehmen würden, wäre das von unschätzbarem Wert für
    uns.«
    »Wir werden tun, was in unseren Kräften steht. Wie kön-
    nen wir Sie sonst noch unterstützen?«
    »Sie haben sicherlich beobachtet, dass wir Auroras Ex-
    pansion einzudämmen versuchten, indem wir die Habitate
    zerstörten, die mit ihren Kriegsmaschinen verseucht waren.
    Bedauerlicherweise werden uns die Atomraketen knapp.
    Wenn es eine andere Möglichkeit gäbe ...«
    »Sie möchten, dass wir eingreifen.«
    »Ja.«
    »Militärisch.«
    »Ich zweifle nicht daran, dass Sie über die erforderlichen Mittel verfügen. Auf die Gefahr hin, alte Wunden aufzurei-
    ßen, wir haben alle erlebt, wozu Captain Dravidians Schiff fähig war. Und es war nicht einmal bewaffnet.«
    »Nennen Sie uns Ort und Zeitpunkt«, sagte Tengiz.
    »Das würde ich liebend gerne tun. Bedauerlicherweise
    bin ich - wie Sie wahrscheinlich bemerkt haben - im Mo-
    ment nicht auf dem Posten. Weitere Operationen werden
    folgen. Ich habe Verständnis dafür, dass Sie nur mit mir sprechen wollten, aber es wäre eine große Erleichterung, wenn Sie mir gestatteten, Präfekt Clearmountain zu meinem Mittelsmann zu bestimmen.«
    Tengiz sah sie aus leeren Teleskopaugen an. Sein Ge-
    sicht, dieses Mosaik aus Maschinen- und Fleischteilen, verriet keine einzige menschliche Emotion.
    »Sie haben Vertrauen zu Clearmountain?«
    »Ja«, sagte sie. »Bedingungsloses Vertrauen. Ich gebe Ihnen mein Wort, Captain. Bitte erlauben Sie Clearmountain, an meiner Stelle mit Ihnen zu sprechen.«
    Tengiz hielt inne, dann nickte er. »Es mag so sein.«
    »Ich werde jetzt weiterschlafen, wenn Sie nichts da-
    gegen haben. Viel Glück, Captain. Für Sie und alle anderen.«

    »Wir werden tun, was wir können. Was Sie betrifft ...«
    Tengiz zögerte. Zum ersten Mal spürte sie Unschlüssigkeit.
    »Wir nehmen schon seit langem Anteil an Ihrem Unglück,
    Generalpräfekt Aumonier.«
    »Ich hätte nie geglaubt, für die Ultras auch nur im Ge-
    ringsten von Interesse zu sein.«
    »Das war ein Irrtum. Wir wissen alles über Sie. Wir kennen Sie seit langem und ... wir haben großen Respekt vor Ihnen. Sie wären ein hervorragender Captain.«
    Dreyfus und Sparver erklommen die letzte Anhöhe und schauten über das Gelände. Vor ihnen lag eine flache Senke, fast wie ein alter Krater, den die Erosion, das unmerkliche Zusammenwirken von Wetter und Geochemie, allmählich

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