Aus dem Überall
Schutzfahrzeug, ohne daß etwas Ungewöhnliches geschah. Auf zwei großen Schildern stand: SÖHNE ADAMS – BEFREITES GEBIET. Wir passierten einige kleine Pekan-Abfüllanlagen und eine Zitrusplantage. Die Männer sahen uns nach, aber sie verhielten sich völlig normal. Kinder oder Frauen habe ich natürlich nicht gesehen. Kurz vor Peedsville hielten wir an einer großen Straßensperre aus Ölfässern vor einem großen Lagerhaus für Zitrusfrüchte. Es ist eine alte Wohngegend, eine Art Barackenstadt oder ein Wohnwagenpark. Der neuere Teil der Stadt mit dem Einkaufszentrum und den neueren Häusern ist etwa eine Meile dahinter. Ein Lagerarbeiter mit einer Schrotflinte kam heraus und sagte, wir müßten auf den Bürgermeister warten. Ich glaube, er hat Dr. Elaine Fay nicht bemerkt, denn sie saß hinten und hielt den Kopf unten.
Bürgermeister Blount kam mit einem Streifenwagen, und unser Chief, Dr. Premack, erklärte den Auftrag, den wir vom Surgeon General erhalten hatten. Dr. Premack gab sich große Mühe, in keiner Weise die Religion des Bürgermeisters zu beleidigen. Bürgermeister Blount war bereit, uns nach Peedsville einzulassen, wo wir Boden- und Wasserproben und so weiter nehmen und mit dem Arzt sprechen wollten, der dort lebt. Der Bürgermeister war etwa 1,85 groß und wog schätzungsweise 220 Pfund. Er war gebräunt und hatte graues Haar. Er lächelte und kicherte sehr freundlich.
Dann blickte er ins Auto und sah Dr. Elaine Fay und wurde wütend. Er begann zu brüllen, daß wir auf der Stelle zurückfahren müßten. Aber Dr. Premack redete mit ihm und beruhigte ihn, und schließlich sagte der Bürgermeister, Dr. Fay müßte ins Büro im Lagerhaus gehen und dort eingesperrt werden. Ich sollte mitgehen und dafür sorgen, daß sie nicht herauskäme, und einer der Männer des Bürgermeisters sollte die Gruppe fahren.
So fuhren die Ärzte und der Bürgermeister und ein Schutzfahrzeug weiter nach Peedsville hinein, während ich Dr. Fay ins Büro im Lagerhaus führte, wo wir uns setzten. Es war sehr heiß und stickig. Dr. Fay öffnete ein Fenster, aber als ich hörte, daß sie mit einem alten Mann draußen sprechen wollte, schaltete ich mich ein und schloß das Fenster wieder. Der alte Mann ging fort. Dann wollte sie mit mir sprechen, aber ich war nicht sehr gesprächig. Ich fand es falsch, daß sie hier war.
Dann begann sie, die Akten im Büro durchzusehen und die Papiere zu lesen. Ich wandte ein, daß das sicher keine gute Idee wäre, aber sie meinte, die Regierung hätte ihr einen Untersuchungsauftrag erteilt. Sie zeigte mir ein Heft oder eine Zeitschrift aus dem Ort. Sie hieß Man Listens to God von Reverend McIllhenny. Im Büro stand ein ganzer Karton davon. Ich begann zu lesen, und dann sagte Dr. Fay, daß sie sich die Hände waschen wollte. Ich führte sie durch eine Art Flur neben einem Förderband zur Toilette. Es gab dort keine Türen oder Fenster, deshalb ging ich allein zurück. Nach einer Weile rief sie, daß sie eine Pritsche gefunden hätte, und sie wollte sich eine Weile hinlegen. Ich dachte, daß das in Ordnung ginge, weil es dort ja keine Fenster gab; außerdem war ich froh, sie los zu sein.
Ich fand das Buch sehr spannend. Es ging darum, daß dem Menschen von Gott eine Prüfung auferlegt sei. Wenn wir unsere Pflicht erfüllen, wird Gott uns segnen und uns ein völlig neues Leben auf der Erde schenken. Die Zeichen und die Weissagungen zeigen es. Es war nicht so wie die Sonntagsschule, sondern es ging sehr tief.
Nach einer Weile hörte ich Musik. Die Soldaten des zweiten Schutzfahrzeuges waren auf der anderen Straßenseite an einer Tankstelle. Sie saßen im Schatten einiger Bäume und scherzten mit den Arbeitern der Fabrik. Einer spielte eine akustische Gitarre. Es sah völlig friedlich aus.
Dann kam Bürgermeister Blount allein mit dem Streifenwagen zurück. Er kam in die Halle, und als er sah, daß ich das Buch las, lächelte er mich väterlich an, aber er schien unter Spannung zu stehen. Er fragte nach Dr. Fay, und ich sagte, sie hätte sich hinten hingelegt. Er sagte, das sei in Ordnung. Dann seufzte er und ging durch die Halle und schloß hinter sich die Tür. Ich blieb sitzen und hörte der Gitarre zu und versuchte zu verstehen, was die Männer sangen. Ich war hungrig, und mein Essen war in Dr. Premacks Auto.
Nach einer Weile ging die Tür wieder auf, und Bürgermeister Blount kam zurück. Er sah schrecklich aus – seine Kleidung war zerrissen, und er hatte blutige Kratzer im Gesicht.
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