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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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finde ich auch.«
    Anna zuckte zusammen und fuhr herum. Peter schob den Schleier zur Seite und trat mit Nico in das Zelt.
    »Ihr wisst schon, dass man euch hören kann?«
    Alexander schnitt eine amüsierte Grimasse. Er hatte die beiden offenbar ebenfalls nicht kommen hören.
    »Jedes Wort kann man hören«, echote Nico vorwurfsvoll, sah Peter Beifall heischend an und stellte sich an dessen Seite. Seit Peters Ankunft folgte Nico ihm auf Schritt und Tritt. Die beiden hätten unterschiedlicher nicht sein können. Nico, dem es nicht gelingen wollte, auch nur fünf Minuten still zu sitzen und Peter, der alte Mann, der Ruhe, Gelassenheit und Weisheit ausstrahlte. Pausenlos hockten sie zusammen und Anna hatte zunächst darauf gewartet, dass sich Peter über die Anhänglichkeit des Jungen beschweren würde. Doch dann hatte sie überrascht festgestellt, dass auch er die Nähe des Jungen suchte. Was für ein ungleiches Paar. Und, wie konnte es anders sein, nun gesellte sich auch der Dritte im Bunde zu ihnen. Als Erstes tauchte die schwarze Nase unter dem Schleier auf und schließlich sprang der große, zottlige Hund erst an Alexander hoch und setzte sich dann neben Nico auf den Boden. Ein leises Lächeln umspielte Annas Lippen. Es könnte alles so schön sein. Sie genoss die Gegenwart der Menschen hier und doch, richtig daran erfreuen konnte sie sich nicht. Nicht, solange sie sich unter Abolesco Schleiern verstecken mussten, um einigermaßen sicher zu sein. Nicht, solange Tag und Nacht Wachen vor ihrem Zimmer saßen. Noch drei Wochen. Anna entschlüpfte ein weiterer Seufzer. Die Schleier … sogar Oskar fand die Zelte ohne Schwierigkeiten.
    »Na, na, Anna. Am frühen Morgen schon so nachdenklich?« Peter legte seinen Arm um ihre Schultern.
    Anna rieb sich die Augen und schüttelte den Kopf. »Nein, es ist alles in Ordnung. Wirklich«, fügte sie ein wenig zu rasch hinzu. »Ihr seid aber auch schon früh auf den Beinen.«
    »Genau wie du, Kleines«, entgegnete Peter. »Um ehrlich zu sein, haben wir euch gesucht. Bridget schickt uns. Wir sollen alle gemeinsam frühstücken heute.«
    Nico nickte heftig. »Mama hat gesagt, wenn heute wieder alle tröpfchenweise zum Frühstück erscheinen, könnten wir ab morgen in der Küche essen. Sie rührt dann keinen Finger mehr. Stimmt’s Peter?«
    Nico war hoch aufgeschossen und mindestens zwei Zentimeter größer als Peter. Trotzdem schien er zu ihm aufzublicken. Peter verpasste seinem jungen Freund eine Kopfnuss und grinste.
    »Ja, so in etwa hat sie sich ausgedrückt. Und ich befürchte, sie meint es ernst.«
    Der blonde Teenager nickte eifrig. »Mama meint immer alles so, wie sie es sagt.«
    Nun war es Peter, der sich amüsiert auf die Lippe biss. »Stimmt, Nico. Dann wollen wir sie mal nicht warten lassen.« Er drehte sich zu Anna und Alexander um. »Kommt ihr? Vor Bridget könnt ihr euch eh nicht verstecken.«
    Anna verdrehte die Augen. Das wusste sie selbst. Sie hob ergeben die Schultern und schob den Schleier zur Seite. »Da bleibt uns wohl nichts anderes übrig. Wir wollen Bridgets Geduld wirklich nicht überstrapazieren.«
     
    Es hatten sich tatsächlich alle eingefunden. Der Tisch bog sich unter den Bergen von Brot, Käse, frischem Obst, dampfendem Kaffee und einer riesigen Schale Rührei. Für den Bruchteil einer Sekunde wurde es Anna schwer ums Herz, als sie die schmächtigen Jungen mit ihren dünnen Papptornistern vor ihren Augen auf und ab hüpfen sah. Entschieden schüttelte sie ihren Kopf, um die unbequemen Gedanken zu vertreiben. Peter war der kurze Schatten nicht entgangen, der Annas Gesicht verdunkelt hatte.
    »Irgendwann, Anna«, flüsterte er ihr ins Ohr, »irgendwann geht es immer bergauf.«
    Wortlos ergriff sie die knochige Hand und drückte sie kräftig. Ob Peter wusste, wie dankbar sie für seine Freundschaft war? Er verstand sie, hielt immer zu ihr. Sie lächelte widerstrebend, als Bridget ihr die Schüssel mit dem Rührei unter die Nase schob.
    »Nun Anna, wenn du noch lange wartest, ist das Ei kalt.«
    Irgendwann … Gehorsam füllte sie sich auf und zürnte ihrem Magen, der offensichtlich weniger Skrupel hatte, das ausgiebige Frühstück zu genießen.
    »Gut, dass ihr euch alle hier eingefunden habt«, ergriff Richard schließlich das Wort. »Es gibt einiges zu tun heute. Ich denke, wir haben uns alle mehr oder weniger mit den Abolesco Zelten vertraut gemacht.«
    Anna blickte betreten zu Boden, eher weniger als mehr …
    »Dennoch sollte jeder auch heute

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