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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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offensichtlich bereits längst angekommen war. Wie immer studierte er das dicke Buch mit Begeisterung. Peter saß neben ihm und hatte seine Nase ebenfalls tief in den Seiten vergraben. Anna konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Also, wenn ich ehrlich bin, ich kann mich mit … mit all dem immer noch nicht so recht anfreunden. Was mich erneut zu der Frage des Tages bringt. Warum in aller Welt hat der Phönix mich ausgesucht?«
    Peter schob den Stuhl beiseite und nahm sie in den Arm. »Du musst unbedingt aufhören, dir diese Frage zu stellen, Anna. Irgendwann wirst du es verstehen, so wie das hier.«
    Er hob seine rechte Hand und streckte den Zeigefinger aus. Ihr blieb die Luft weg. Ein schwacher, fingerdicker Lichtstrahl schoss nach oben, erreichte die Zimmerdecke und verglühte. Annas Mund stand weit offen.
    »Peter! Wie hast du das gemacht?«
    Peter lachte verlegen. »Jahrelange Übung, Kleines. Es ist nicht so einfach, wie es aussieht. Du brauchst einen Lehrer, um es richtig auszuführen. Doch ich bin mir sicher, auch Nico beherrscht diese Kunst bereits. Wisst ihr, auch hier gibt es Schulen.«
    Anna staunte, das hatte sie nicht gewusst.
    Alexander offensichtlich auch nicht. »Schulen?«, fragte er. »Aber Nico … ich habe ihn nicht einmal davon sprechen hören, geschweige denn in irgendeine Schule gehen sehen.«
    Peter hob die Schultern. »Nun, im Augenblick hindern ihn die … besonderen Umstände daran. Ich glaube nicht, dass er besonders traurig darüber ist.« Peter lächelte. »Auch hier freuen sich die Kinder, wenn die Schule ausfällt.«
    Nun hielt es auch Alexander nicht mehr auf seinem Stuhl. »Kannst du uns das beibringen, Peter?« Fasziniert blickte er auf die alten Hände.
    Peter bedachte Alexander mit einem amüsierten Blick. »Ich denke schon, Alexander. Doch sicherlich nicht, bevor das alles hier vorüber ist und wir Kyras Pläne durchkreuzt haben. Vor allem aber nicht, bevor du wieder hundertprozentig auf dem Damm bist. Ihr wisst, die Magie schwächt. Und ihr müsst stark und ausgeruht sein, wenn …« Er unterbrach sich und ging entschlossen zum Tisch zurück. Nachdenklich betrachtete er Anna und klappte das Buch zu. »Ich denke, wir sollten es gut sein lassen für heute. Und, Kleines, willst du mir jetzt endlich sagen, warum du so zapplig bist?«
    Anna stöhnte, ihm entging aber auch gar nichts. Absolut niemals. Sie zögerte, bevor sie antwortete. »Ich weiß auch nicht genau, Peter. Es ist als …«, sie wandte sich ab und rieb sich über die Narbe in ihrer Hand. Sie brannte ein wenig. »Ich bin einfach unruhig heute. Wahrscheinlich liegt es an den verfluchten Schleiern und daran, dass ich als Einzige Probleme habe, diese auszumachen.«
    Peter musterte sie forschend. »Nein, Kleines, das ist es nicht.«
    Anna stutzte und seufzte tief. »Nein, wahrscheinlich nicht. Ich habe … es ist einfach ein ungutes Gefühl.«
    Peter ließ sie nicht aus den Augen. »Ich weiß, mein Kind.« Er schob seinen Ärmel hoch und blickte auf die längliche Narbe. »Mir geht es ähnlich. Wir sollten heute aufmerksam sein, denke ich.«
    Er griff nach Annas Hand, als die Tür aufgestoßen wurde und Nico, gefolgt von Oskar, hereinstolperte. Zufrieden stellte er fest, dass das Buch zugeschlagen war und niemand mehr auf seinem Stuhl saß.
    »Och, bin ich zu spät?« Er versuchte es mit einem zerknirschten Gesicht, doch Peter kniff ihm ins Ohr und antwortete grinsend: »Streng dich nur nicht zu sehr an, Bübchen. Als Erstes musst du lernen, die Freude in deinen Augen nicht allzu sehr aufglänzen zu lassen. Und ja, du hast Glück gehabt, wir sind fertig. Wollen wir?« Nico nickte begeistert.
    Peter drehte sich zu Anna und Alexander um. »Dann will ich mal mit dem missratenen Jüngsten dieser wunderbaren Familie nach den Abolesco Schleiern sehen. Ihr beide solltet euch auf den Weg machen. Und Anna, ich bin mir übrigens ganz sicher.«
    Anna runzelte die Stirn, sie verstand nicht.
    »Der Phönix, es war kein Zufall, und eines Tages wird all das hier selbstverständlich für dich sein, dir Freude bereiten, glaube mir.«
     
    Anna folgte Alexander, ließ sich von ihm an den unsichtbaren Zelten vorbeiführen. Ihre linke Hand hielt seine Rechte fest umschlossen und mit der anderen umfasste sie den armlangen Stock, an dessen Spitze der Schleier über der stachligen Pflanze hing. Sie waren in der Tat ein eingespieltes Team und nun, da sie den letzten Schleier hinter sich gelassen hatten, machte es Anna beinah Spaß,

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