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Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Titel: Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Mark;Benecke Benecke
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Hilfe bei Gott. Aber du, HERR, bist der Schild für mich und der mich zu Ehren setzt und mein Haupt aufrichtet.  Ich rufe an mit meiner Stimme den HERRN; so erhört er mich von seinem heiligen Berge. Ich liege und schlafe und erwache; denn der HERR hält mich. Ich fürchte mich nicht vor viel Tausenden, die sich umher gegen mich legen. Auf, HERR, hilf mir, mein Gott! denn du schlägst alle meine Feinde auf den Backen und zerschmetterst der Gottlosen Zähne.«
    Offensichtlich sieht er Gott auf seiner Seite und als Beschützer im Kampf gegen alle Menschen, die ihm etwas Böses wollen. Auch schon bei seinen vielen Betrügereien gefiel er sich in der Rolle des Geistlichen, der sowohl um seine Klugheit als auch um seine Verbindung zu Gott von der Dorfbevölkerung bewundert wurde, die ihm viel Geld spendete.
Narzissten – Macht durch Überzeugung
    Garavito überschätzte sich in seinem Fall deutlich, was seine erträumten Möglichkeiten als Politiker anging. Doch andere narzisstische Gewalttäter schaffen es tatsächlich durch Charme, unrealistische Selbsteinschätzung, die sie anderen aber gut verkaufen können, und ihren starken Willen, sich in eine überlegene Position zu bringen und Vorteile für sich durchzusetzen.
    Einigen gelingt es, Gerichtsverhandlungen zu verzögern, sich Fluchtmöglichkeiten zu ergaunern oder der Todesstrafe zu entgehen. Manche versuchen, aus ihren Verbrechen Kapital zu schlagen, indem sie für Interviews, Film- oder Buchrechte hohe Geldsummen fordern. Anderen reicht es auch, einfach mithilfe ihrer Lebensgeschichte berühmt zu werden und Zuspruch von Fans zu bekommen.
    Paradebeispiele für Serienmörder, die sehr gut einschätzen können, was andere Menschen wollen, und sie so beeinflussen, sind die Serienmörder Ted Bundy (1946–1989), David Berkowitz (geb. 1953) und Jack Unterweger (1950–1994).
Ted Bundy – ein selbst erschaffener Superstar
    Ted Bundy galt als intelligenter junger Mann mit guten Karrierechancen. Er begann ein Psychologiestudium und später ein Jurastudium, die er beide nicht beendete. Zwischenzeitlich arbeitete er unter anderem in der Nachtschicht einer Suizid-Hotline und engagierte sich im Wahlkampfteam des republikanischen Gouverneurs von Washington. Der als uneheliches Kind geborene Ted erlebtewährend seiner Kindheit einen gewalttätigen Großvater und eine Mutter, die ihm allerdings als ältere Schwester dargestellt wurde. Früh entwickelte er sexuell gewalttätige Fantasien und wurde mit verschiedenen Diebstählen auffällig. Schätzungen zufolge tötete er zwischen fünfunddreißig und sechzig Frauen in mehreren Bundesstaaten der USA auf extrem sadistische Art, verging sich noch an den Leichen, zerstückelte sie und benutzte manchmal noch Tage später die Leichenteile, um sich über ihnen selbst zu befriedigen. Als er gefasst wurde, schaffte er es mithilfe seines guten Aussehens, seines Charmes und seiner Redegewandtheit, mit den Medien und den Justizbehörden zu spielen. Vor Gericht verteidigte er sich weitestgehend selbst, gab Interviews und sprach mit Schriftstellern und FBI-Agenten. Letzteren bot er Hilfe bei der Aufklärung anderer Morde an, was sich für die FBI-Agenten aber schnell als völlig unergiebig herausstellte, weil Bundy nur seine Selbstdarstellungsshow abspulte und keine sinnvollen Erkenntnisse zu den inneren Vorgängen anderer Verbrecher lieferte.
    Mit seinem übertrieben selbstsicheren, Aufmerksamkeit auf sich ziehenden Auftreten gelang es ihm, eine gewisse Kontrolle über den Verlauf der gegen ihn laufenden Verfahren zu bekommen und sich im Licht der Öffentlichkeit als eigentlich netten Kerl darzustellen. Doch ab und zu wurden in Zeitungen und im Fernsehen Fotos und Filmaufnahmen gezeigt, in denen seine Wutausbrüche vor Gericht zu sehen waren. Trotzdem wurde er aufgrund seiner Selbstdarstellung zu einem größenwahnsinnigen Medienstar, der tatsächlich mehrmals mit seinen Dreistigkeiten durchkam.
    Es gelang ihm insgesamt zwei Mal zu flüchten. Beim ersten Mal sprang er im Juni 1977 aus dem Fenster der im zweiten Stockwerk gelegenen Gerichtsbibliothek, die er betreten durfte, weil er sich vor Gericht selbst verteidigte. Er schaffte es, mit einem vom Sprung verstauchten Knöchel zu Fuß bis zu einer abgelegenen Jagdhütte auf dem Aspen Mountain zu gelangen. Zwei Tage später wollte er in die nächste Stadt, verlief sich aber in den Bergen, wo er weitere zwei Tage umherirrte. Schließlich stahl er in der Nähe einer Berghütte ein Auto. Dieser

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