Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons
beherrscht hat, haben die Länder nicht mehr jahraus jahrein Ernte getragen, wie es bei den vorigen Königen der Fall war, die den heiligen Wandel der Kaiser gewandelt waren. Da sind denn, ihr Mönche, die Räte und Hofleute, die Scharen der Großwürdenträger, die Heerführer und die Schatzmeister und die von Amts wegen Gelehrten zusammengekommen und haben sich vor den König, den gesalbten Kriegerfürsten, hinbegeben. Vor ihm angelangt haben sie also gesprochen:
›Es wird dir, Majestät, seitdem du nach eigenem Bedünken über das Reich gebietest, von den Ländern nicht mehr jahraus jahrein die Ernte gebracht, wie es bei den vorigen Königen der Fall war, die den heiligen Wandel der Kaiser gewandelt waren. In deinem Reiche, Majestät, finden sich wohl Räte und Hofleute, zahlreiche Großwürdenträger, Heerführer, Schatzbehüter und von Amts wegen Gelehrte, wir selbst und noch andere, die vom heiligen Wandel eines Kaisers Kunde bewahren; wolle doch, Majestät, uns über den heiligen Wandel eines Kaisers erforschen: wir werden dir darüber, zur Frage befohlen, Bericht erstatten.‹ Alsbald nun, ihr Mönche, hat da der König, der gesalbte Kriegerfürst, die Räte und Hofleute, die Scharen der Großwürdenträger, die Heerführer und die Schatzmeister und die von Amts wegen Gelehrten einberufen und über den heiligen Wandel eines Kaisers befragt. Die haben ihm dann, darüber zur Frage befohlen, Bericht erstattet. Auf deren Rat hat er wohl, wie sich's gebührt, für Schutz und Schirm und Obhut Vorsorge getroffen; nicht aber hat er den Unbemittelten die Mittel darreichen lassen. Und weil er den Unbemittelten keine Mittel darreichen ließ, ist die Not immer größer geworden. Als nun die Not immer größer geworden war, hat da irgendeiner was ihm andere nicht gegeben hatten – man nennt das Diebstahl – sich genommen. Den hat man dabei ertappt, hat ihn ergriffen und vor den König, den gesalbten Kriegerfürsten, gebracht: ›Dieser Mann, Majestät, hat von anderen nicht Gegebenes, was man Diebstahl nennt, sich genommen.‹ Also berichtet, ihr Mönche, hat der König, der gesalbte Kriegerfürst, den Mann dort befragt:
›Ist es wahr, lieber Mann, wie man sagt, daß du von anderen nicht Gegebenes, was man Diebstahl nennt, dir genommen hast?‹
›Es ist wahr, Majestät.‹
›Warum hast du das getan?‹
›Ich habe ach, Majestät, nichts zu essen.‹ – Da hat denn, ihr Mönche, der König, der gesalbte Kriegerfürst, jenem Manne die Mittel dargereicht:
›Von diesem Gelde, lieber Mann, sollst du selber leben, Vater und Mutter erhalten, Weib und Kind ernähren, sollst damit dein Gewerbe betreiben, auch davon in höherer Absicht Gaben austeilen, an Asketen und Priester um heilsamer Fährte willen, um glücklich zu werden, in den Himmel zu kommen.‹
›Sehr wohl, Majestät‹, sagte da, ihr Mönche, gehorsam jener Mann zum Könige, dem gesalbten Kriegerfürsten. Wiederum aber, ihr Mönche, hatte da irgendeiner von anderen nicht Gegebenes, was man Diebstahl nennt, aus Not sich genommen: und wiederum hatte der König ihn also beschenkt. Da kam nun, ihr Mönche, unter den Leuten das Gerücht auf: ›Die da, o hört nur, von anderen nicht Gegebenes, was man Diebstahl nennt, sich nehmen, die werden vom Könige mit Geld beschenkt!‹ Als dies bekannt geworden war, besprachen sie sich: ›Wie, wenn nun auch wir von anderen nicht Gegebenes, was man Diebstahl nennt, uns nehmen würden?‹ Da hat denn, ihr Mönche, einer der Leute von anderen nicht Gegebenes, was man Diebstahl nennt, sich genommen. Den hat man dabei ertappt, hat ihn ergriffen und vor den König den gesalbten Kriegerfürsten, gebracht: ›Dieser Mann, Majestät, hat von anderen nicht Gegebenes, was man Diebstahl nennt, sich genommen.‹ Also berichtet, ihr Mönche, hat der König, der gesalbte Kriegerfürst, den Mann dort befragt:
›Ist es wahr, lieber Mann, wie man sagt, daß du von anderen nicht Gegebenes, was man Diebstahl nennt, dir genommen hast?‹
›Es ist wahr, Majestät.‹
›Warum hast du das getan?‹
›Ich habe ach, Majestät, nichts zu essen.‹ – Da hat denn, ihr Mönche, der König, der gesalbte Kriegerfürst, bei sich erwogen: ›Wenn ich jedem, der von anderen nicht Gegebenes, was man Diebstahl nennt, sich nehmen wird, immer wieder Geld geben wollte, so würde auf diese Weise das Stehlen überhand nehmen. Wie, wenn ich nun diesen Mann streng strafend bestrafte, von Grund aus züchtigte, ihn enthaupten ließe?‹ So hat jetzt,
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