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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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auf die Stationen der äußeren Verteidigungslinie zu und überprüfte die Rohdaten.
    Was haben sie denn jetzt schon wieder vor? Er hielt es für unwahrscheinlich, dass die Drasins glaubten, mit einem rein kinetischen Angriff Erfolg zu haben. Schließlich hatten die Priminae-Kolonien schon seit Tausenden von Zyklen gewaltige Massen zur Verteidigung ihrer Planeten zu bewegen vermocht. Es war unvorstellbar, dass sie ihnen eine Masse entgegenschleuderten, die sie nicht abzulenken vermochten.
    Deshalb war auch sein erster Gedanke, dass sie vielleicht planten, im Schutz dieses Kometen etwas in das System einzuschleusen. Das hätte vielleicht sogar funktioniert, wenn die Verteidigungskräfte nicht angesichts der ständigen Alarmbereitschaft noch andere Optionen als eine direkte Intervention gehabt hätten. Durch Laser-Dauerfeuer über eine sehr große Entfernung konnte man sogar gewaltige Massen leicht ablenken: Eine kleine Ursache erzeugte in diesem Fall eine große Wirkung.
    Jedoch gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass dort noch mehr vorhanden gewesen wäre außer Eis und Mineralien, wie es eben für einen Kometenschweif typisch war.
    Was haben sie also vor?
    Das musste ein Trick sein. Er wusste es, und die Drasins wussten wahrscheinlich auch, dass er es wusste … doch, wie dem auch sei, Tanner musste die Schiffe auf jeden Fall entsenden. Er konnte eine Masse von dieser Größe, die auf eine bevölkerte Welt zuhielt, nicht einfach ignorieren. Zumal es sich um die einzig nennenswerte bevölkerte Welt des gesamten Sektors handelte.
    Der Haken an der Sache war jedoch, dass er nur zu genau wusste, dass sie das auch wussten – was wiederum bedeutete, dass er gezwungen war, Aktionen zu befehlen, die der Feind leicht vorhersagen konnte.
    Auch wenn er sich seiner Position manchmal nicht gewachsen fühlte, war er sich doch voll und ganz bewusst, in welche ungünstige strategische Lage ihn das brachte.

 
    NACS Odyssey
    Tiefer Raum
    Der Rückfall in den Normalraum nach einer Transition war alles andere als angenehm. Nach den Erfahrungen der letzten Hochgeschwindigkeits-Transitionsreihe stellte Eric jedoch zu seiner Verwunderung fest, dass er sich ziemlich gut fühlte, als sie dicht an der Position ihres »verschollenen« Sterns herauskamen. Die kurze Pause von etwas mehr als einem Tag hatte ausgereicht, dass die Leute sich wieder regenerieren konnten. Es gingen auch verhältnismäßig wenig Krankmeldungen wegen transitionsbedingter Beschwerden ein.
    Allerdings befinden sich einige unserer anfälligsten Besatzungsmitglieder noch im medizinisch induzierten Koma, sodass die Statistik wahrscheinlich verfälscht ist , sagte Eric sich düster. Diese Besatzungsmitglieder lasteten ihm besonders schwer auf der Seele, weil sie seit dem Ende der schnellen Mehrfach-Transitionen auf der Krankenstation lagen.
    Der Doktor versicherte ihm zwar, dass sie wieder auf die Beine kommen würden, aber der Umstand, dass sie ans Bett gefesselt waren und nicht aus eigener Kraft aufwachen konnten, brachte ihn hin und wieder um den Schlaf. Er wusste nicht, wie lange dieser Zustand noch andauern würde – aus dem ganz einfachen Grund, weil er nicht wusste, wann diese Mission beendet sein würde.
    Sie waren ein paar Lichtjahre von der registrierten Position des »verschollenen« Sterns in den Normalraum zurückgefallen; er hatte befohlen, diesen Abstand einzuhalten, um auch nur die geringste Möglichkeit einer Entdeckung auszuschließen. Sie näherten sich nun dem Bereich, wo sie das Signal des Feindes verloren hatten, und gingen auf einer ballistischen Bahn in den freien Fall über.
    »Wir fangen ein paar seltsame Signale im unteren Frequenzband auf, Sir.«
    Eric sah zu Michelle Winger hinüber, die mit gerunzelter Stirn auf ihre Instrumente starrte. »Definieren Sie seltsam.«
    »Wärme. Sehr viel Wärme«, wiederholte sie knapp, ohne den Blick von ihren Instrumenten abzuwenden.
    »Wärme? Aber kein Licht?«
    »Jedenfalls nicht viel. Hier und da ein Geisterecho, als ob etwas da draußen wäre …, aber nichts, was ich definitiv erkennen könnte. Selbst unsere besten Teleskope zeigen nur Lichtblitze und Schatten, und dann auch nur für einen Sekundenbruchteil. Die einzige Konstante ist die Wärme.«
    »Stellt sie eine Bedrohung für das Schiff dar, Lieutenant?«
    »Negativ, Sir. So heiß ist es nicht, nur knapp über dem Durchschnitt. Wärme breitet sich im Weltraum schlecht aus. Also befinden wir uns dicht an der Quelle. Aber unsere Passivsensoren

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