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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Sternensystem näherten.
    Die meisten Systeme ließen sie einfach links liegen, weil sie sich nicht für das Leben interessierten, das sie dort vorfanden. Die natürlichen weißen Flammen, die aus dem Zusammenspiel von Planeten und Sonnen resultierten, waren ein Symbol des Friedens für sie, und vielleicht würden sie eines Tages – wenn sie ihre Aufgabe erfüllt hatten – wieder dorthin zurückkehren.
    Fürs Erste war es jedoch das rote Band, das sie anlockte. Das Herzblut, das aus dem lebendigen Universum quoll, war wie das sprichwörtliche rote Tuch für sie, das sie einfach nicht ignorieren konnten.
    Und das war ein solches System, befand der Drasin, als er seine Geschwindigkeit verringerte und näher kam. Der Zug der Gravitation auf der Haut war ein angenehm prickelndes Gefühl, das er jedoch ignorierte.
    Der Drasin hatte diesmal wichtigere Dinge zu erledigen, und er verständigte seine Erweiterungen.
    Dieses System wurde vom blutroten Band durchzogen.
    In der Vergangenheit waren schon viele andere in diesem Schlund verschwunden; also waren die Drasins auf der Hut.
    Ein Mensch hätte diese Vorsicht vielleicht als Aberglaube empfunden, als etwas, das man im Scherz sagte, oder weil man jemanden erschrecken wollte. Bei den Drasins hingegen wurde eine existenzielle und instinktive Ebene angesprochen, aber das Bild an sich war das Gleiche:
    Hier lauern Drachen .
    Planet Ranqil
    Auf dem Weg zu Zentral führte Tanner Weston durch gekrümmte Tunnels, die kühl und feucht waren. Wenn Weston sich nicht irrte, hatten sie vor ein paar Minuten die pyramidenförmigen Habitate verlassen und stiegen nun durch ein komplexes, verzweigtes Labyrinth immer tiefer unter die Erdoberfläche hinab. Die Hallen, durch die sie nun gingen, waren aus dem nackten Gestein gehauen und muteten im Vergleich zu dem Bauwerk aus Glas und Stahl über ihnen altertümlich an.
    Es hätte ihn auch nicht sonderlich gewundert, wenn dieser Ort durch Fackeln erhellt worden wäre, anstatt durch die dezenten Beleuchtungssysteme, die die Priminae bevorzugten.
    »Da wären wir«, sagte Admiral Tanner, als sie einen großen Raum erreichten. Er war leer bis auf Commander Jehan, der am anderen Ende stand. »Nero, ich bitte um Verzeihung wegen der Verspätung. Ich hatte Captain Weston noch einen Teil der Altstadt gezeigt.«
    Die Altstadt. Eric musste bei dieser Bemerkung ein Lachen unterdrücken. Die Pyramiden über ihnen waren über zehntausend Jahre alt und bestanden aus Werkstoffen, deren Erklärung die Übersetzungsprogramme überforderten. Und der Stadtgürtel, der sich um die Pyramiden herumzog, war schon über sechzehntausend Jahre alt und bestand aus gehärtetem Stein mit einer molekularen Oberflächenbindung, wodurch eine Versiegelung entstand, der die Elemente praktisch nichts anzuhaben vermochten.
    Die Tunnels waren das, was Rael als »Altstadt« bezeichnete. Aber nicht einmal er kannte ihr genaues Alter, da die von den Ortsansässigen verwendeten Baustoffe und Konservierungsmittel sich auch so profanen Verfahren wie der Kohlenstoffdatierung widersetzten.
    »Das ist kein Problem, Rael«, sagte Nero Jehan in seiner nüchternen Art, »denn ich hätte sowieso nicht ohne dich angefangen.«
    »Genau deshalb habe ich auch um Entschuldigung gebeten, Commander«, sagte Rael launig und zuckte die Achseln, als er und Weston sich zu dem Commander stellten. »Hast du den Antrag schon formuliert?«
    »Ja«, sagte Nero grummelnd und nickte.
    »Gut. Mit etwas Glück wird das hier nur einen Moment dauern«, sagte Tanner, als er die Hand ausstreckte und eine polierte Platte in der Wand drückte.
    Eric blinzelte, als es in der Wand rumorte und sie mit einem schabenden Geräusch langsam zurückglitt, bis sich eine Öffnung gebildet hatte, durch die sie gehen konnten.
    Tanner trat zielstrebig hindurch, ohne sich umzudrehen; Nero und Eric benötigten eine etwas längere Bedenkzeit, bevor sie ihm folgten.
    Der Raum, in dem sie sich befanden, bestand aus poliertem, fast spiegelblankem Metall und hatte einen Durchmesser von etwa fünfzehn Metern. Sonst gab es hier nichts – nur die Wände, die Decke und den Boden. Sie bestanden alle aus demselben Metall und waren alle sorgfältig poliert und völlig gleichmäßig.
    Eric sondierte die Umgebung, während Tanner und Nero mit ihren Dateien und dem Antrag in die Mitte des Raums gingen. Dann drehte er sich um und beobachtete sie.
    Nero schien sich ausgesprochen unwohl zu fühlen, doch Tanner nickte ihm nur zu, und er erwiderte das

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