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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Ordnung. Was beschäftigt dich dann?«
    »Ich will dich kennenlernen, Captain. Und dein Volk«, sagte die Stimme. »Ich will wissen, mit welchen Absichten ihr gekommen seid …«
    »Absichten?« Eric runzelte die Stirn. »Wir haben nur die Absicht, Kontakt aufzunehmen.«
    »Kontakt ist genau das, wovor ich Angst habe.«
    NACS Odyssey
    Ranqil – Planetarer Orbit
    Bermont schwebte lässig an einer rückseitigen Wand und verfolgte die Show aus sicherer Entfernung. Die Arme hatte er locker in Handläufen verankert, sodass er nicht allzu weit abdriften konnte.
    »Linksum!«, knurrte Master Sergeant Greene und trampelte in einem lauten Stakkato über das freie Deck zu den Soldaten, die mit Armen und Beinen ruderten.
    Sie hatten für die Paradeübung Servorüstungen angelegt, doch die meisten neuen Rekruten unter der Besatzung der Odyssey waren Drills in der Schwerelosigkeit nicht gewohnt. Und die zusätzliche Komplexität der Servoanzüge bereicherte den Bedeutungsumfang des Wortes Formation um interessante Varianten.
    Bermont zuckte zusammen, als er sah, wie Greene gegen einen Soldaten prallte, der mit dem Kopf nach unten schwebte und sich mit rudernden Armen wieder aufzurichten versuchte.
    »Meine Güte«, flüsterte Bermont und schüttelte den Kopf, »seit wann sind wir eigentlich eine Kindertagesstätte?«
    Sergeant Jaime Curtis, die neben ihm stand, sah ihn von der Seite an und kicherte unter dem Helm. Dann öffnete sie einen privaten Kanal. »Ungefähr seit dem Zeitpunkt, als die da oben erfahren haben, dass Aliens im Anmarsch sind und man neue Leute rekrutieren müsste. Es können ja auch nicht alle so alte Männer sein wie Sie, Lieutenant.«
    Bermont sah sie finster an, doch der gewünschte Effekt verpuffte; denn sie konnte weder sein Gesicht direkt sehen noch eine Videoverbindung zu ihrem Heads-up-Display öffnen. »Kommen Sie mir bloß nicht mit diesem Scheiß von wegen alter Mann, Sarge. Ich bin erst fünfundzwanzig, und ich kann doch nichts dafür, dass diese Typen gerade erst den Kinderschuhen entwachsen sind.«
    Jaime quittierte das mit einem glucksenden Lachen und schüttelte leicht den Kopf. »So schlimm ist es nun auch nicht, das wissen Sie genau.«
    Bermont bekundete mit einem widerwilligen Kopfnicken seine Zustimmung.
    Sie hatte natürlich recht. Die Soldaten, die man zu ihnen abkommandiert hatte, waren natürlich längst den Kinderschuhen entwachsen. Die meisten von ihnen waren Absolventen der härtesten Special-Forces-Militärschulen der Konföderation. Und das war genau das Problem: dass sie Absolventen waren und über keine Kampferfahrung verfügten. Die Odyssey war ursprünglich mit der Elite bemannt gewesen, buchstäblich mit den Besten der Besten, die die Konföderation zu bieten hatte. Wieso auch nicht? Sie war schließlich einmalig, und es hatte auch kaum sonstigen Bedarf für Spezialisten wie Sean Bermont oder Legenden wie Eric Weston gegeben.
    Seit sie nach Hause zurückgekehrt waren und die Bombe im Kongress hatten platzen lassen, hatten die Dinge sich jedoch geändert. Die Enterprise musste bemannt werden, und sie würde in jeder Hinsicht ein Gigant von einem Schiff werden. Und da außerdem die Valley Forge und die Ticonderoga innerhalb der nächsten zwei Jahre fertiggestellt und acht weitere noch unbenannte Schiffe an den Lagrangepunkten zwischen Erde und Mars stationiert werden sollten, war die Personaldecke zum Zerreißen angespannt.
    Er vermutete, dass die Konföderation bald wieder eine groß angelegte Rekrutierungskampagne starten musste, und dann würde das Chaos erst so richtig losgehen.
    Gleichzeitig mit dem Rüstungsboom hatte sich auch der Bau von Handelsschiffen mehr als verdreifacht. Die Öffentlichkeit war noch immer nicht umfassend über die genauen Hintergründe der Ereignisse während der ersten Mission der Odyssey informiert worden. Doch die großen Konzerne hatten einen Riecher für neue Märkte und suchten nun nach Mitteln und Wegen, um sie zu erschließen.
    Nur dass Bermont keine Ahnung hatte, wie sie diese Erschließung überhaupt bewerkstelligen sollten. Denn das Transitionsantriebs-System unterlag seit Neuestem einer Geheimhaltungsstufe wie noch nie etwas zuvor in der Geschichte. Nicht dass es vorher kein Geheimnis gewesen wäre, doch nun grenzten die Sicherheitsvorkehrungen schon an Paranoia – sogar an Bord der Odyssey selbst.
    »Gottverdammt, du kleiner Scheißer!«
    Der Schrei holte Bermont gerade noch rechtzeitig in die Wirklichkeit zurück, um zu sehen, wie

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