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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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öffentliches Transportsystem und bunkerartig befestigte Kasernen und Büros entstehen.
    Obwohl es bis dahin noch ein weiter Weg war – momentan befand sich hier nur das Terrain für die Ausbildungsmanöver, die der Kampfverband der Odyssey am nächsten Tag durchführen sollte. Das Areal war mit hastig errichteten Bunkern übersät, von denen jeder mit Einweg-Laserstrahlern und simplen Computersteuerungssystemen ausgerüstet war. Wenn die Mannschaft der Odyssey angriff, würde sie dabei ihre IFF -Signale aussenden, was in einem echten Gefecht natürlich kontraproduktiv wäre. Allerdings waren Reed und sein Team in der Lage, anhand dieser Signale die schwachen Laser zu steuern, die sie über das ganze Angriffsgebiet verteilt hatten, um eine halbwegs authentische Verteidigung zu simulieren.
    Und diese Verteidigungsmaßnahmen sah man dem Gelände auch nicht an. Hier sah es aus wie in jeder anderen Örtlichkeit, an der Reed in der Vergangenheit solche Manöver durchgeführt hatte. Deshalb war er seltsamerweise auch recht zuversichtlich, dass ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt werden würden.
    »Welche Fortschritte machen die Vorbereitungen?«, fragte Nero, stellte sich neben den Colonel und ließ den Blick über das Feld unter ihnen schweifen. Reed konnte nicht bestreiten, dass Nero Zuversicht ausstrahlte – in einer Intensität, die fast schon einschüchternd wirkte. Ganz zu schweigen davon, dass Nero einen manchmal auch »versehentlich« anrempelte, wenn man nicht aufpasste.
    »Sehr gute, Commander«, sagte Reed und nickte der ihm nächsten Gruppe von Arbeitern zu. »Sie haben ein paar sehr gute Leute hier. Wir mussten ihnen nur einmal zeigen, wie es geht, und dann haben sie sehr schnell gelernt. Ich muss Ihnen auch ein Kompliment wegen der Verwaltungsarbeit machen. Ithan Chans ist geradezu ein Genie in dieser Hinsicht.«
    Nero schien das als eine Beleidigung aufzufassen, doch er sagte lediglich: »Dinge aufzubauen ist unsere Aufgabe.«
    Reed sah ihn mit einem schiefen Grinsen an. »Wir sorgen natürlich für die nötige Balance, indem wir ab und zu auch etwas in Schutt und Asche legen.«
    »Wirklich«, sagte Nero, ohne dass sein Tonfall Aufschluss über seine Ansicht in dieser Angelegenheit gegeben hätte.
    »Wir werden bis morgen mit dem Feld fertig sein, Commander. Das ist überhaupt kein Problem.«
    Nero nickte. »Das sehe ich auch so. Es wird auch sehr interessant werden, den Angriff zu verfolgen. Als die Soldaten der Odyssey das letzte Mal auf Ranqil waren, war ich nämlich mit anderen Dingen beschäftigt.«
    »Darauf möchte ich wetten«, sagte Reed leicht angesäuert.
    Die Tatsache, dass seine Welt einem planetenweiten Angriff durch Kreaturen ausgesetzt gewesen war, die es auf ihre völlige Zerstörung abgesehen hatten, nahm jeden Kommandanten voll in Anspruch – dessen war Reed sich sicher. Und was den Colonel betraf, so war es ein kleines Wunder, dass Nero darauf verzichtet hatte, die Soldaten der Odyssey anzugreifen, als sie in voller Montur durch die Straßen trampelten.
    Reed wusste, dass er im umgekehrten Fall die Soldaten der Odyssey zusammen mit den gegnerischen Drasins sofort ins Nirwana geschickt und anschließend ihre Überreste mit Lasern in einen Haufen Asche verwandelt hätte. Es gab Zeiten, da war es besser, zuerst zu schießen und dann zu fragen.
    Reed sah zur Seite und musterte noch einmal die imposante Gestalt von Commander Jehan. Der Mann überragte Reed um mehr als einen Kopf und war beinahe genauso breit wie hoch, wodurch er einen durchaus Furcht einflößenden Eindruck machte. Aber es war sein zerfurchtes, markantes Gesicht mit den verwitterten Zügen eines erfahrenen Mannes, der seine Jugend im Freien verbracht hatte, das ihm eine solche Autorität verlieh. Reed gefiel sich in der Vorstellung, dass er eine große Ähnlichkeit mit Nero hatte, nur dass er von kleinerer Statur vor.
    Im vergangenen Jahrzehnt hatte Reed eine Vielzahl von Veränderungen beim terrestrischen Militär registriert. Zum einen gab es zu viele Soldaten, die wie Models aussahen. Die neue Rüstung, die an viele Einheiten ausgegeben worden war, hatte die harte Schale der Soldaten, die sie trugen, sozusagen glattgeschliffen. Das musste nicht unbedingt bedeuten, dass sie nun zu Weic heiern geworden waren, sagte Reed sich. Aber die Rüstung, die sie vor Kugeln schützte, verhinderte auch, dass die Sonne die Haut wie Leder gerbte, womit Reeds Generation Wagemut und soldatische Befähigung verbunden hatte.
    Hinzu kam,

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