Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aus Freundschaft wurde Liebe (German Edition)

Aus Freundschaft wurde Liebe (German Edition)

Titel: Aus Freundschaft wurde Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Mantoni
Vom Netzwerk:
getan? Ihr Sohn hatte doch jetzt sicher genug damit zu tun, seine Hochzeit vorzubereiten.
      „Ich stehe das schon alleine durch“, sagte sie stur. „Melanie ist an mich gewöhnt.“
      „ Ich glaube nicht, dass sie etwas dagegen hat, wenn ich mich heute Nacht um sie kümmere. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich dich sofort hole, falls sie dich sehen will. Sei doch vernünftig, Susanne“, redete er ihr zu. „Wenn du ein paar Stunden geschlafen hast, wirst du dich gleich viel besser fühlen. Morgen früh sehe ich mir meine kleine Patientin noch einmal an, dann kannst du sie wieder übernehmen. Melanie müsste es dann auch schon ein wenig besser gehen.“
      „ Ich kann morgen nicht daheim bleiben, Simon. Falls es Melanie wirklich bessergehen sollte, muss ich zum Dienst. Auf meinem Tisch liegen einige Terminsachen, die dringend fertig werden müssen. Ich habe in diesem Jahr schon zu viele Fehlzeiten, darum kann ich es mir nicht leisten, schon wieder daheim zu bleiben“, sagte sie unglücklich. „Glaub mir, es tut mir schrecklich weh, dass ich meine Tochter alleine lassen muss, aber ich habe keine Wahl. Aber ich weiß ja wenigstens, dass sie bei deiner Mutter inzwischen gut aufgehoben ist. Manchmal glaube ich, dass Melanie an ihrer Omi bereits mehr hängt, als an mir“, gestand sie mit einem rührenden Lächeln. „Das wundert mich auch gar nicht. Deine Mutter hat viel mehr Zeit und Geduld für sie. Ich bin froh, dass sie jetzt da ist. Dadurch habe ich wenigstens nicht mehr so ein schlechtes Gewissen, wenn ich den ganzen Tag aus dem Haus bin.“
      „ Mach dir keine Sorgen, Susanne, es kommt schon alles wieder in Ordnung“, sagte er sanft. Er legte seinen Arm um ihre Schulter und schob die Widerstrebende aus dem Zimmer. „Du zeigst mir jetzt das Bett, auf dem ich heute die Nacht verbringen kann“, bestimmte er. „Danach werde ich dafür sorgen, dass du dich sofort hinlegst.“
      „ Simon hat recht, Susanne“, unterstützte ihn seine Mutter sofort. Sie hatte die ganze Zeit darauf gewartet, dass ihr endlich jemand sagte, was bei der Untersuchung herausgekommen war. „Du musst dich nicht immer für alles verantwortlich fühlen. Melanie hat nichts davon, wenn du dich übernimmst. Wir kümmern uns schon um sie.“
      Susanne spürte seinen Arm, der noch immer über ihrer Schulter lag. Ein angenehmes Gefühl der Geborgenheit überkam sie. Sie wollte jetzt nicht daran denken, dass er schon bald eine andere Frau heiraten würde.
      Seine Hand packte fester zu, als er merkte, dass sie auf einmal schwankte. „Ich bringe dich jetzt in dein Zimmer, und dann schläfst du dich einmal richtig aus“, sagte er in einem Ton, der keine Widerrede duldete. Er wandte sich an seine Mutter, die besorgt danebenstand. „Könntest du Susanne ein bisschen helfen, damit sie in ihr Bett kommt? Vielleicht möchte sie auch noch einen Tee trinken.“
      Er begleitete die junge Frau bis zu ihrem Bett und ließ sie sich hinsetzen, während sich seine Mutter um den Tee kümmerte. „Mein armes geplagtes Mädchen“, kam es auf einmal über seine Lippen, als er sie so erschöpft und unglücklich vor sich sah.
      Die tiefe Zärtlichkeit in seiner Stimme erfüllte ihr Herz mit Wehmut. Susanne spürte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Sie durfte jetzt nicht zu weinen anfangen. Nicht, solange Simon neben ihr stand. Er musste sie ja für eine Heulsuse halten, wenn sie ausgerechnet in seiner Gegenwart immer zu weinen begann.
      Simon hatte längst bemerkt, wie es um sie stand. Sie war erschöpft. Seine Hand streichelte mitleidig über ihre Wange. Als er hörte, dass seine Mutter mit dem Tee hereinkam, wandte er sich ab und ging hinaus. Er ging ins Kinderzimmer, um nach seiner kleinen Patientin zu sehen.
      Melanie lag ruhig und entspannt da. Sie schlief. Nur ihr rascher Atem zeigte an, dass sie noch krank war. Er befeuchtete einen Lappen mit lauwarmem Wasser und tupfte dem Kind damit das Gesicht ab. Dabei schlug Melanie für einen Moment die dunklen Augen auf. Sie schenkte ihm ein Lächeln, als wollte sie sich für diesen kleinen Liebesdienst bei ihm bedanken.
      „Doktor Körner war eben hier“, flüsterte ihm seine Mutter zu. „Er war sichtlich erleichtert, als ich ihm sagte, dass du dich schon um Melanie kümmerst. Für heute Abend hat er noch drei Krankenbesuche auf seiner Liste stehen. Die Arbeit wächst ihm langsam über den Kopf, hat er mir erzählt. Es wird Zeit, dass es auch in Diebach wieder einen

Weitere Kostenlose Bücher