Aus purer Liebe?
drückte ihren Kopf an seine Schulter.
Raina kuschelte sich an ihn. "Ich weiß nicht, ob ich es viel länger ausgehalten hätte."
Dharr richtete sich etwas auf. "Habe ich dir denn so wehgetan?" Zu seiner Erleichterung hörte er Raina heiter auflachen.
"Nein, ich wollte damit sagen, dass es so unbeschreiblich schön für mich war. Verstehst du?"
"Ich glaube schon."
Jetzt hielt sie es nicht länger aus und musste ihn fragen: "Wie konntest du wissen, dass du mein erster Liebhaber bist?"
"Ich wusste es nicht mit Bestimmtheit, aber ich hatte so einen Verdacht. Vielleicht habe ich mir auch nur gewünscht, dass es so wäre."
Raina runzelte ihre hübsche Stirn. "So ein Macho bist du also."
"Nein, dann hast du mich falsch verstanden." Er strich ihr beschwörend über das Haar. "Du bist eine außergewöhnliche Frau, Raina. Ich wollte dich nicht zu etwas verführen, das du später bereust. Trotzdem habe ich dir deine Unschuld genommen, und das macht mir ein verdammt schlechtes Gewissen."
"Komm, Dharr, ich habe es doch gewollt. Jede Frau muss selbst entscheiden, wann und mit wem es passieren soll. Ich habe dich gewählt."
"Warum gerade mich, Raina?" Es klang überraschend ernst.
Wie sollte sie ihm das erklären, wo sie es doch selbst nicht verstand?
"Vielleicht, weil ich dich schon so lange kenne und dir vertraue. Ich wusste, du würdest mich schon gut behandeln. Und darauf kam es mir an bei meinem ersten Mal."
"Ich hoffe, dass ich dich nicht enttäuscht habe."
Raina richtete sich auf und schaute ihm in die Augen. "Enttäuscht? Du wirst gleich merken, wie enttäuscht ich bin." Sie beugte sich über ihn und küsste ihn voller Leidenschaft. "Wann können wir es wieder tun?" fragte sie, nachdem sie Luft geholt hatte.
Es war so dunkel, dass sie Dharrs tiefgründiges Lächeln kaum erkennen konnte, es bezauberte sie dennoch, und sie fand seine Stimme sehr sexy, als er sagte: "Du erstaunst mich, Raina. Du bist so jung und schon so leidenschaftlich."
"Ich bin fünfundzwanzig, Dharr, keine fünfzehn. Ich habe mich lange genug zurückgehalten. Alle meine Freundinnen schwärmen von der Liebe. Ich habe etwas aufzuholen."
Seine Miene war wieder ernst geworden. "Aber vergiss nicht, dass wir ertappt werden könnten, wenn wir es wieder tun."
"Vielleicht ist es ja gerade deshalb so aufregend."
"Das heißt also, du willst unsere Affäre fortsetzen, bis du abreist?"
Affäre, ging es ihr quälend durch den Kopf, eine Affäre, mehr ist es nicht für ihn.
Dann sah Raina ein, dass sie auch nie mehr gewollt hatte. Ein Abenteuer mit einem geheimnisvollen, sagenhaft gut aussehenden Mann, der keinen Wert auf eine feste Bindung legte. Das wollte sie voll auskosten, ehe sie wieder nach Kalifornien zurückkehrte.
Und wie wird es enden, fragte sie sich. Ein Abschied für immer, obwohl ich ihn nie vergessen werden kann?
Sie lächelte, obwohl ihr nicht danach war. "Wie ich uns kenne, schaffen wir es sowieso nicht, uns aus dem Weg zu gehen. Ja, ich meine, wir sollten die Zeit, die uns miteinander bleibt, genießen."
"Wir müssten sehr vorsichtig sein."
"Natürlich. Ich verspreche es dir." Sie strich ihm mit der Hand durchs Haar und spielte mit seinen schwarzen Locken. "Wenn wir uns ausgeruht haben, meinst du, wir könnten es gleich noch einmal tun?"
"Wir sollten lieber versuchen, etwas zu schlafen, Liebling, am besten in getrennten Betten."
Der Gedanke, dass er sie verließ, war Raina unerträglich. "Bitte, bleib doch noch ein bisschen, Dharr."
"Wenn du es möchtest, werde ich noch etwas bleiben, zumindest so lange, bis du eingeschlafen bist."
Raina schmiegte sich an ihn, fühlte die Wärme und Stärke seines Körpers. Doch in dem Moment, in dem sie die Augen schloss, musste sie plötzlich gegen die Tränen ankämpfen.
Es sollte die schönste Nacht ihres Lebens sein und war es ja auch, nur leider würde alles schon bald vorbei sein. Dharr würde sie nicht mehr in seinen Armen halten, und sie würden getrennte Wege gehen.
Als sich Raina am anderen Morgen im Spiegel anschaute, konnte sie äußerlich keine Veränderung an sich entdecken. Sie war jedoch noch ganz ergriffen davon, was in der vergangenen Nacht passiert war, und sehnte sich aus tiefstem Herzen nach Dharr.
Ein Klopfen an der Tür ließ sie hoffen. Sie legte schnell ihre Haarbürste aus der Hand und zupfte ihren Morgenmantel zurecht. Zu ihrer Enttäuschung war es jedoch nur Badya mit einem voll beladenen Tablett. "Ich bringe dir das Frühstück, meine Kleine."
Nach
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