Aus reiner Mordlust: Der Serienmordexperte über Thrill-Killer (German Edition)
streicheln sie ihn am ganzen Körper. Schließlich beginnt Karsten Klinger damit, Christopher zu würgen, wie vereinbart. Wenn der Junge ein Zeichen gibt, dass er keine Luft mehr bekommt, lockert Karsten Klinger den Würgegriff, um im nächsten Moment wieder zuzudrücken, jedes Mal ein wenig fester. Als der Druck auf den Hals des Jungen immer stärker wird, ringt er nach Luft, verkrampft Hände und Lippen, beginnt zu zittern. Christopher hyperventiliert. Karsten Klinger lässt von ihm ab. Als der Junge weitermachen kann, ist Matthias Moog an der Reihe: würgen, streicheln, durchatmen lassen, würgen, streicheln – immer in dieser Reihenfolge.
Pause. Christopher sagt, ihm sei kalt. Karsten Klinger gibt ihm die Hose zurück, alle drei setzen sich auf die Rückbank des Geländewagens, dort ist es wärmer. Wieder beginnt man damit, sich zu streicheln, diesmal gegenseitig. Nach einigen Minuten will Christopher das Treffen beenden, weil er nach Hause gehen muss. Die beiden Männer aber haben noch nicht genug. Zehn Minuten noch? Christopher ist einverstanden.
Sie steigen aus dem Auto aus und legen Christopher Handschellen an. Dann packt Karsten Klinger von hinten zu und nimmt Christopher in den Schwitzkasten, verlegt ihm die Atemwege. Damit das Opfer sich nicht wehren kann, hält Matthias Moog die Beine des Jungen fest. Christopher spürt, dass die Grenzen des Erlaubten jetzt überschritten werden, sein Körper bäumt sich auf. Doch die Männer halten so lange dagegen, bis der Junge das Bewusstsein verliert.
Karsten Klinger reißt Christopher Slip und Socken vom Leib und verstaut die Sachen im Wagen. Augenblicke später kommt der Junge wieder zu sich, er röchelt und hustet. Karsten Klinger würgt das Opfer sofort wieder, es wird erneut bewusstlos. Die Männer tragen den Jungen in ein nahes Waldstück. Dort kommt Christopher wieder zu sich. Abermals ist es Karsten Klinger, der aktiv wird und seinem Opfer mit aller Kraft einen Ast auf den Kehlkopf drückt und ihm den Atem nimmt. Matthias Moog ist unterdessen zum Wagen zurückgelaufen. Er steht Schmiere.
Deshalb kann er nicht sehen, wie Karsten Klinger das Gesicht des Jungen beharrlich in den Waldboden drückt. Doch Christopher atmet immer noch. Karsten Klinger lässt sein wehrloses Opfer liegen, geht zum Auto. Als Christopher den Mann zurückkommen sieht, eine Hundeleine in der Hand, beginnt er zu schreien. Karsten Klinger stürzt sich auf sein Opfer und knebelt es mit seinem Taschentuch. Dann legt er dem Jungen die Hundeleine um den Hals und zieht zu. Als Christopher sich nicht mehr bewegt, lässt er von seinem Opfer ab und geht zurück zum Wagen. Matthias Moog soll ihm dabei helfen, die Leiche tiefer in den Wald hineinzutragen.
Doch als die Männer Minuten später wieder bei ihrem Opfer sind, gibt Christopher gurgelnde Geräusche von sich. Der Junge atmet noch. Karsten Klinger hastet wieder zum Wagen und holt das Bajonett. Er dreht den Jungen auf den Bauch. Das Bajonett bohrt sich in den Nacken des Opfers. Der Junge stöhnt. Er packt den blutenden Körper und dreht ihn auf den Rücken. In kurzen Abständen sticht Karsten Klinger mehrmals mit dem Bajonett ins Gesicht des Jungen, durch den Mund in den Rachen, in den Hals, in den Oberkörper, in den Bauch. Erst als er ein leises, zischendes Geräusch bemerkt – es entweicht Luft aus dem Körper des toten Jungen –, hält er inne. Für einen Moment ist es still. Nur das Keuchen des Mörders ist zu hören.
Nachdem die Männer den Leichnam noch ein Stück in den Wald hineingeschleift und in der Nähe eines Kieswegs hinter einem Gebüsch abgelegt haben, sammeln sie sorgsam alle Gegenstände ein, die als Beweismittel dienen könnten. Um nichts zu übersehen, wird der Waldboden mit den Scheinwerfern des Geländewagens ausgeleuchtet. Karsten Klinger und Matthias Moog sind zufrieden. Ihr teuflischer Plan ist aufgegangen. Zehn Minuten später sitzen sie in einer Kneipe und begießen ihren Erfolg mit einem Schnaps.
Christophers Eltern werden an diesem Abend auf ihren Sohn vergeblich warten.
Matthias Moog und Karsten Klinger haben förmlich Blut geleckt. In den nächsten Tagen tauschen sie sich intensiv darüber aus, wie die Tat abgelaufen ist, was nicht so gut war, was man besser machen könnte, besser machen muss. Dass es ein nächstes Mal geben wird, darüber besteht Einigkeit. Dann aber mit anderer Rollenverteilung. Matthias Moog reklamiert seinem Freund gegenüber, »zu wenig von der Tat gehabt« zu haben, er will
Weitere Kostenlose Bücher