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Aus reiner Notwehr

Aus reiner Notwehr

Titel: Aus reiner Notwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Young
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oder gekochte Krabben, Garnelen und Austern in allen möglichen Variationen, dazu exotische Spezialitäten wie Gumbo- und Schildkrötensuppe oder Alligator-Schaschlik. Verhungern konnte man hier beim besten Willen nicht.
    Kate schlenderte durch das Getümmel und hielt Ausschau nach Amber, deren gemeinsamer Auftritt mit ihrem Mann für einen späteren Zeitpunkt auf dem Programm stand. Bis es so weit war, unterhielten Entertainer unterschiedlichen Talents und Könnens die Menge mit mehr oder minder gelungenen Späßen. Kate entdeckte ihre Freundin vor einem Erfrischungsstand, wo sie mit Nick Santana plauderte. Dekes Verbot schien sie nicht im Geringsten zu interessieren. Sie begrüßte die beiden, und Amber umarmte sie. “Da bist du ja, Kate! Nick und ich sprechen gerade über alte Zeiten. Weißt du noch, wie wir uns einmal an den Fressbuden die Bäuche vollschlugen und danach mit dem ‘Zephyr’ fuhren? Sie mussten einen Notstopp durchführen, damit ich runter konnte, und ich hab mir fast die Seele aus dem Leib gereiert!”
    “Du bist in dem Ding völlig ausgeflippt”, fügte Nick lächelnd hinzu.
    Kate grinste amüsiert. “Stimmt, wir waren in der achten Klasse. Ich dachte, du würdest nicht so gern daran erinnert.”
    “Nicht an den unappetitlichen Teil, nein, aber sonst …”, gab Amber zu und warf Nick einen schmachtenden Blick zu. Sie trug bereits ihr Kostüm für ihren Auftritt: eine blutrote, tief dekolletierte Zigeunerbluse zu einem weiten, gerafften Rock mit auffälligem Muster, der an der Taille durch einen breiten, schwarzen Gürtel gehalten wurde. Mit ihren fast bis auf die Schultern baumelnden goldfarbenen Ohrringen glich sie einer Frauengestalt aus anderen, romantischen Tagen.
    “Und wo bleibt der Talkshow-King?” Kate ließ ihren Blick umherschweifen. “Es wird doch langsam Zeit, oder?”
    “Deke hatte Trouble mit dem Sound-Techniker und wollte schnell noch einen neuen anheuern. Ich habe ihm gesagt, es ist viel zu spät, aber er schien mir nicht in der Stimmung für weise Ratschläge.”
    Kate wandte sich Nick zu. “Ist Cody auch hier?”
    Nick überflog die Menge, die am Fuß der Bühne einer Rockband lauschte. “Da drüben steht er. Bei Mallory und Stephen. Nach Ambers Auftritt geht’s ab nach Hause. Ich habe vorher Sam gefragt; er meint, solange er’s nicht übertreibt, soll ich ihn gewähren lassen. Er hat wie verrückt gebettelt, ich konnte es ihm nicht abschlagen.”
    “Mittlerweile hält er es im Haus nicht mehr aus, was?”
    “Das kannst du laut sagen! Seit seiner Entlassung scharrt er mit den Hufen wie ein eingesperrter Mustang; nur gut, dass Stephen und Mallory ihm Gesellschaft leisten.”
    Plötzlich erhielt Kate von Amber einen Rippenstoß – sie hatte Sam Delacourt entdeckt, und im Schlepptau von Diane Crawford war er tatsächlich nicht zu übersehen. Diane, schick und sexy in einem zitronengelben Minikleid, das ihre braungebrannten Arme und langen Beine zur Geltung brachte, tat, als sähe sie Amber und Kate nicht und bugsierte Sam flugs in eine andere Richtung. Amber kicherte amüsiert und verfiel in ihren kreolisch-französischen Akzent. “
Mais non, chère
, schau! Schwestär ‘at sisch Docteur geangelt pour le Fais-Do-Do, und non, teilen will sie niescht!”
    Diane klammerte sich an Sams Arm, als könne sie nicht allein aufrecht gehen, und Kate wandte ihren Blick ab. “Amber, benimm dich! Ich habe übrigens die Spezialitäten noch nicht probiert. Wer hat Hunger?”
    Nick bot sich an, für alle etwas zu holen, und gab Cody ein Zeichen. “Da drüben gibt’s das beste Jambalaya und gleich daneben die tollsten Cajun Kabobs. Amber, du sorgst bitte dafür, dass wir hinter der Bühne essen, denn da kann man sich setzen, und Ventilatoren gibt’s auch.” Er wehrte Kates Versuch ab, ihm Geld für die Gerichte zu geben. Amber und Kate schauten ihm nach.
    “Ein wirklich feiner Kerl”, bemerkte Kate, als er zusammen mit den drei Jugendlichen zu den Spezialitätenständen ging.
    “Mehr als das, Kate.”
    Kate sah ihre Freundin an und bemerkte den seltsamen Ausdruck auf Ambers Gesicht. “Ich hoffe, du weißt, was du tust. Irgendjemand wird es an Deke weitertragen, dass du Nick hier getroffen hast, und dann ist der Teufel los.”
    Ambers Lächeln erlosch. “Kate, wie wär’s, wenn du dich um dein eigenes Liebesleben kümmern würdest? Diese Crawford sah eben ziemlich besitzergreifend aus, wie sie da an Sams Arm hing!”
    “Sie ist schließlich seine Arzthelferin. Das mit

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