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Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
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noch eine Schleppe trug.
    Dann: die Kameras. Kameras aller möglichen Sender. Christina entdeckte NBC, CBS, BBC, MSNBC, PBS und ANB (Alaskan National Broadcasting), und das nur auf den ersten flüchtigen Blick.
    Am Ende jeder Bankreihe steckten lustige kleine Fähnchen: marineblau, mit einem großen weißen Buchstaben. Auf manchen war es ein C, auf anderen ein D.
    Ach so … klar: David und Christina. Was sonst?
    Und Blumen, überall Blumen. Bergeweise Rosen, Iris. Die ganze Kirche roch wie ein Garten. Oder wie ein Begräbnis.
    Sie ging und ging, sie schien doch niemals bis ans Ende dieses Kirchenschiffes zu kommen. Sie schritt ganz allein – dies durchzusetzen, war verzwickt gewesen. AI hatte angeboten, die Braut zu übergeben, und es hatte Christinas ganzen Takt erfordert (so viel sie eben davon besaß), um nett, aber bestimmt abzulehnen: Sie wollte nicht auf ihren zukünftigen Ehemann zugehen, während sie wie eine Schlingpflanze am Arm eines anderen Mannes hing. Egal, wie verlockend diese Sicherheit auch gewesen sein mochte. Nein – sie ging allein.
    Gesichter, Gesichter und immer neue Gesichter – wie viele Menschen hatte man in diese Kirche gepfercht? Die palasteigene Kirche war Christina stets wie ein Riesenbau erschienen, doch nun wirkte sie viel zu klein, um die vielen Menschen fassen zu können. Gesichter … Gesichter … ein Hut. Ein violetter Hut. Ein violetter Hut! Jennys Mom sollte doch einen violetten Hut tragen. Chris sah genauer hin, entdeckte, dass die ältere Frau Jennys große dunkle Augen hatte, und zwinkerte ihr freundlich zu. Der violette Hut zitterte, als die Frau erschrocken nickte.
    Sie entdeckte Kathryn, Alex, Jenny. Dort war Prinz Alexander, der in seinem Smoking so dürr wie ein Stock wirkte – der Junge sollte wirklich mal Gewichte drücken oder so was … da war ja auch der König, da Nicky, und da – endlich! David, ihr Bräutigam. Ihr Ehemann. Sehr bald jedenfalls.
    Er sah unglaublich aus. Schön und königlich und klug und hinreißend und breitschultrig und frisch rasiert und wahnsinnig nett und anziehend, alles auf einmal. Er überragte fast alle außer dem König. Die Hände hatte er hinter dem Rücken gefaltet. In seinem Smoking sah er zum Anbeißen aus. Wer hätte das gedacht?
    Er lächelte sie an.
    Sie kam an seine Seite. Er beugte sich vor und flüsterte ihr zu, nur für ihre Ohren bestimmt: „Du siehst unglaublich aus.“
    Christina flüsterte zurück: „Wann musst du den Smoking wieder abgeben?“
    Der Fotograf des People-Magazins schoss ein Bild von dem kichernden Paar vor dem Altar. Es war der Aufmacher in sämtlichen Gesellschaftsillustrierten auf der ganzen Welt.

25
    Völlig unvorbereitet traf Christina der tosende Beifall, als sie mit David den großen Ballsaal betrat. „Lang lebe das Prinzenpaar!“
    „Äh, danke“, antwortete Christina verlegen. Dann flüsterte sie David zu: „Ich nehme an, die meinen jetzt uns?“
    „Ich fürchte, ja“, erwiderte er und drückte ihre Hand. „Bereit für den Spießrutenlauf?“
    „Kann auch nicht schlimmer sein, als zu heiraten und gekrönt zu werden. War nicht persönlich gemeint“, fügte sie hinzu.
    „Natürlich nicht – wer sollte das denn auch kränkend finden?“ David verdrehte die Augen und geleitete Christina zum Hochzeitsdefilee.
    Wo sie gefühlte achteinhalb Stunden lang Hände schüttelte und die immer gleichen Worte sagte: „Hallo … danke, dass Sie gekommen sind … vielen Dank … ja, danke … hi … hallo … danke, dass Sie gekommen sind … danke, Horrance hat es für mich entworfen, ja … nein, ich wollte etwas anderes als Weiß … keine Sorge …“
    Jenny stand zu ihrer Linken, David rechts. Jenny verrichtete ihre Aufgaben als Brautjungfer und Protokollbeauftragte simultan. Zuweilen flüsterte sie Christina einen Namen ins Ohr, den diese dann pflichtschuldigst wiederholte.
    „Königin Rania von Jordanien“, murmelte Jenny, und Christina sah sich Auge in Auge einer Frau gegenüber, die hübsch genug (und auch dünn genug) für den Catwalk der Victoria’s- Secret-Modenschau war.
    „Hi, Königin Rania … danke … danke, dass Sie gekommen sind … danke, ich wollte mal was anderes als Weiß ausprobieren …“
    „Prinzessin Elisabeth von Jugoslawien.“
    „Hi, Prinzessin Elisabeth … freut mich sehr, dass Sie das sagen … ja … danke, dass Sie gekommen sind … hi … hallo …“
    „Kronprinz Frederick von Dänemark.“
    „Hi … danke … ja, ich bin froh, dass es vorbei ist …

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