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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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80 Musiker. Mittags gabs Schweinebraten, abends gebackene Schleie.« Nach 1945 Leiter des Orchesters der Krakauer und Breslauer Oper sowie der Warschauer Philharmoniker (Dagi Knellessen und Werner Renz im Nachwort zu Vrbas Erinnerungen). Laut Vrba dirigierte er am 17.7.1942 zu Himmlers Visite in Auschwitz den Triumphmarsch aus Aida . † 1982. – Im Außenlager Fürstengrube gab es ein 40 Mann starkes Orchester. Aussage des Häftlings Nr. 115415, Jan Lawnicki (HvA 16): »Ich erinnere mich, daß es in ›Fürstengrube‹ über ein Dutzend jüdischer Häftlinge gab, die aus Wien gekommen waren. Dies waren Künstler der Wiener Operette. Ich machte die Dekorationen der Szenen und bereitete die Kostüme vor. Ich erinnere mich, daß im Laufe unseres Aufenthaltes in ›Fürstengrube‹ die ›Lustige Witwe‹ und einige Tiroler-Stücke aufgeführt wurden.«

Korbel, Adolf
    SS -Unterscharführer
    * 21.11.1908 Karlsberg. Standortverwaltung, Überwachung der als Köche eingesetzten Gefangenen in der Häftlingsküche Birkenau. Standortbefehl Nr. 16/43: »Besuch der Ehefrau in der Zeit vom 24.4.–27.4.43«. Verbleib unbekannt. – Die Überlebende Ruth Klüger: »Man kann wenig über chronischen Hunger sagen; er ist immer da. Er schwächt, er nagt. Er nimmt im Gehirn Platz ein, der sonst für Gedanken reserviert wäre.«

Korhammer, Paul
    SS -Sturmmann
    * 11.10.1915. SS-Totenkopf-Sturmbann. Belobigt im Standortbefehl Nr. 3/44, da er am 4.1.1944 »die Flucht eines Häftlings in Jaworzno verhinderte. Korhammer erhält als Belohnung 5 Tage Sonderurlaub.« Erneute Belobigung im Kommandanturbefehl vom 19.6.1944, da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. Verbleib unbekannt.

Kortmann, Richard
    SS -Sturmmann
    * 4.7.1904 Langerfeld. Schreibstube Frauenlager Birkenau. Kommandanturbefehl Nr. 25/43: »Besuch der Ehefrau v. 18.–23.6.43«. 1948 in Krakau zu 2 Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 in Wuppertal.

Kosak, Waldemar
    Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
    * 28.9.1899 Opatsch in Bessarabien. SS-Schütze. Kommandanturstab, Abt. GEV (Vertreter der GEV waren bei Transportankünften immer auf der Rampe). † 13.12.1981 Koblenz. – Höß in seinen Aufzeichnungen (Auszug): »Für das Lager entstanden durch diese Juden-Wertsachen nicht abzustellende, ungeheure Schwierigkeiten. Den Häftlingen eröffneten sich durch die Juden-Wertsachen ungeahnte Möglichkeiten. Die meisten Fluchten sind wohl damit in Verbindung zu bringen. Durch das leicht zu erlangende Geld oder Uhren, Ringe usw., wurde mit SS-Angehörigen und Zivilarbeitern alles eingehandelt. Alkohol, Rauchwaren, Lebensmittel, falsche Papiere, Waffen und Munition waren das Alltägliche.«

Koschek, Alfred
    SS -Rottenführer
    * 8.12.1912 Kattowitz. Vom Anfang bis zum Ende in Auschwitz. Kommando Landwirtschaft, Molkerei. Nach 1945 in Baden-Württemberg.

Kosobud, Josef
    SS -Mann
    * 25.2.1910. Angeblich 1940 nur einige Wochen in Auschwitz. Nach 1945 in Wien.

Koß, Heinz
    SS -Rottenführer
    * 9.8.1923 Guben/Lausitz. Posten- und Blockführer. Verbleib unbekannt. – Baretzki im Auschwitz-Prozeß: »Als Blockführer mußte ich turnusmäßig zur Rampe gehen, wenn Transporte ankamen.«

Kosztowny, Witold
    Häftlingsarzt, Nr.  672
    * 7.10.1913 Grodziec. Arzt. Ankunft Auschwitz mit dem ersten Transport polnischer Häftlinge am 14.6.1940 aus dem Gestapogefängnis in Tarnow. Leiter des Laboratoriums im Stammlager. Eingesetzt zur Entnahme von Blut und Wundeiter auf Block 10, wo die röntgensterilisierten Frauen liegen. Kosztowny: »Die Frauen, von denen ich das erwähnte Material entnahm, hatten auf der Bauchdecke in der Eierstockhöhe sehr tiefe Geschwüre wie hineingestanzt, mit dem Ausmaß eines großen Uhrenglases. Es waren sog. Radiodermiten, die aufgrund der Bestrahlung mit Röntgenstrahlen entstanden.« Ab Oktober 1944 in Sachsenhausen. Nach 1945 Arzt in Nowy Sacz. Q.: SV.

Kotz, Jean
    Ermordet für die Anthropologische Sammlung Fremdrassiger des Anatomen Hirt ( SS -Ahnenerbe)
    * 9.2.1912 Paris. Zugabfahrt am 26.3.1943 von Drancy nach Sobibor, Flucht zwischen Darmstadt und Frankfurt am Main. Nach Verhaftung mit zwölf weiteren Geflohenen von Frankfurt nach Auschwitz verschleppt. Ankunft am 30.4.1943. Häftling Nr. 119628. Am 30.7.1943 nach Natzweiler deportiert und August 1943 in der Gaskammer erstickt. Q.: HJL.

Kotzur, Karl
    SS -Rottenführer
    * 25.10.1920 Kimpolung. Rumäniendeutscher, 1940 umgesiedelt. Herbst 1941 zur Ausbildung in Buchenwald

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