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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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zu 3 Jahren Haft verurteilt. † 26.1.1974 Augsburg. Die Ravensbrücker Gefangene Margarete Buber-Neumann: »Sie hatte unter den Häftlingen von Ravensbrück den Ruf, ›anständig‹ zu sein. Sie schlug nicht und trat nicht mit den Füßen. Unverständlich blieb mir, wie diese Frau sich einerseits für Häftlinge und deren Nöte ereiferte, andererseits aber es ertragen konnte, jeden Freitag mit dem Lagerkommandanten und SS-Arzt gemeinsam beim ›Strafvollzug‹ anwesend zu sein und zuzusehen, wie man Frauen mit dem Stock verprügelte.« Lit.: Steger; Strebel.  

Langer, Bruno
    SS -Unterscharführer
    * 21.10.1901 Loslau. Standortverwaltung. 1948 in Krakau zu 8 Jahren Haft verurteilt (LaV).

Langer, Robert
    SS -Oberscharführer
    * 10.1.1908 Bodenbach/Sudeten. Bankbeamter. 1938 NSDAP, 1939 SS (Nr. 329689). Juni 1941 bis Juni 1943 Leiter der Standortkasse. Nach 1945 in Kulmbach.

Langermann, Armand
    Standortveterinär
    * 18.5.1885 Hadsten/Jütland. 1941 SS (Nr. 401318), Hauptsturmführer (1941). Juni 1941 bis März 1943 in Auschwitz. Danach beim Veterinär-Ersatzbataillon in Radom, am 19.6.1943 beim Stab des Höheren SS- und Polizeiführers Krakau. Nach 1945 in Jütland. KZ-Kollege Siegmann: »Ich glaube, er war Däne. Er ist mir aufgefallen, weil er ständig ungepflegt war.«

Langfus, Lejb
    Jüdisches Sonderkommando
    * Etwa 1910 in Warschau. Ankunft Auschwitz am 6.12.1942 aus dem Ghetto Mlawa. Es sind 2500 Juden, von denen 2094 in den Gasbunkern in Birkenau ermordet werden, darunter seine Frau Deborah und Sohn Samuel. Eingesetzt in Bunker I und II, später im Krematorium I zur Haarverarbeitung. Langfus ist möglicherweise Autor eines vergrabenen Berichts, datiert auf den 26. November 1944, der April 1945 entdeckt wird. Ausführlich beschreibt er die Entrechtung und Ghettoisierung polnischer Juden (»Diese Menschen hatten schon fast vergessen, wie eine gewöhnliche, von Menschen belebte Stadt aussieht«). Er beschreibt 30 Stunden Bahnfahrt im abgesperrten, fensterlosen Güterwaggon, stehend hineingepreßt (»Das Problem, das die Menschen zur Verzweiflung brachte und unlösbar war, war das Verrichten der Notdurft«). Langfus über eine Vergasung im Bunker: »Sterbend fielen – wegen des großen Gedränges – die einen auf die anderen, bis ein Haufen von fünf und sechs übereinanderliegenden Schichten entstand, der bis zu einem Meter Höhe erreichte. Die Mütter erkalteten auf der Erde in sitzender Stellung ihre Kinder umarmend.« Langfus über die letzten Stunden der Opfer, die nicht sofort vergast werden: »Nicht alle hatten im Bunker Platz gefunden, einen Teil hielt man in einer Holzbaracke bis zum nächsten Tag um elf Uhr zurück. Am Morgen hörten sie die verzweifelten Stimmen der Vergasten und orientierten sich sofort, was ihnen selbst bevorstand. Während dieser verfluchten Nacht und eines halben Tages schauten sie allem zu und machten den entsetzlichsten Schmerz durch, den es auf der Welt gibt. Wer so etwas nicht erlebt hat, der kann sich auch nicht die geringste Vorstellung darüber machen.« Q.: Handschriften.

Langhoff, Fritz
    SS -Unterscharführer
    * 26.7.1921. Wachmannschaft Monowitz. 1948 in Krakau zu 2 Jahren Haft verurteilt (LaV).

Langwald, August
    SS -Sturmmann
    * 16.6.1890. SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV).

Laniewska, Katarzyna
    Häftlingsärztin
    * 27.4.1899 Cezarowka/Polen. Ankunft Auschwitz am 2.10.1943. Zunächst als Putzfrau, dann als Ärztin eingesetzt. Laniewska: »Nach der Liquidierung des Zigeunerlagers [in der Nacht vom 1. zum 2.8.1944] erfolgte die Verlagerung des Frauenkrankenbaus vom Abschnitt BIA in das von den Zigeunern verlassene Zigeunerlager (Abschnitt BIIE). Diese Verlegung erfolgte am Anfang unter unmenschlichen Bedingungen, da die kranken weiblichen Häftlinge aus den Blocks getragen und auf einen Lastwagen einfach geworfen wurden, indem man sie im Lastwagen wie Holzklötze waagrecht aufeinander gelegt hatte.« Laniewska über Mengele: »Er wandte sich damals an mich mit der Frage, warum ich noch am Leben bin, wenn doch im Lager jeder Häftling nicht länger als drei Monate zu leben hat.« Laniewska blieb nach der Evakuierung im Lager, um die zurückgelassenen Kranken zu versorgen. Ärztin in Zakopane. Q.: MV, Bd. 31.

Lariviere, Heinz
    Hundestaffel
    * 16.1.1921 Berlin. SS-Sturmmann, zeitweise im Schlachthof. Name aufgeführt in einer Meldung der Kommandantur vom 8.10.1942 über SS-Angehörige, die Häftlinge

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