Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
ein kleiner Transport mit Männern aus dem Ghetto Lodz vorbeikommt, fast verhungert. Plötzlich springt Ruda auf. Sie hat ihren Vater erkannt, wendet sich an die Blockälteste, an die Kapofrau, diese an den diensthabenden SS-Mann. Vergeblich. Kitty Hart: »Ruda starrte auf das Krematorium, bis der Rauch aus dem Schornstein quoll. Stundenlang stand sie da und starrte. Wir bekamen sie nicht von dort weg. Dann fing sie plötzlich an zu lachen und zu schreien, zu singen und zu weinen – sie war wahnsinnig geworden. Am nächsten Tag fand man sie im [elektrisch geladenen] Zaun – tot.«
Rühlicke, Willy
SS -Unterscharführer
* 26.2.1902 Vierth, Kreis Eutin. Ab 20.8.1944 in Auschwitz, SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 8 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Rütt, Heinrich
SS -Rottenführer
* 4.11.1890 Essen. Ab 26.6.1944 in Auschwitz. † 27.8.1949 in Polen.
Ruff, Heinrich
SS -Unterscharführer
* 10.1.1904 Heidelberg. Ab Juli 1944 in Auschwitz, Kanzlei Abteilung IIIA: Häftlingsarbeitseinsatz. 1949 in Krakau zu 10 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Ruiters, Hans
SS -Unterscharführer
* 14.6.1908. Führer der Frauen-Strafkompanie und Stellv. Arbeitsdienstführer im Frauenlager Birkenau (StAu I). Verbleib unbekannt. – Die Überlebende Sternberg in ihrem Bericht In der Hölle von Auschwitz über den Arbeitseinsatz (AV, Bl. 3970): »Manche schleppten sich nur noch. Trotzdem schrien sie noch, ihr Drecksäue, rascher gehen, sonst bringen wir es euch bei. Ja, wir wußten nicht, wofür wir so leiden müssen, doch unsere Antwort war, wir sind Juden. Unsere Oberrabinerfrau aus Breslau, Frau Dr. Lewin, die immer Mut und Hoffnung hatte, bat Gott um Erlösung. Auch sie war schon von den dicken Knüppeln zerschlagen und wußte, nur durch den Tod konnte sie die ersehnte Ruhe finden.«
Rummel, Josef
SS -Unterscharführer
* 1.5.1911 Olfen/Westfalen. SS-Totenkopf-Sturmbann. Einer der Führer des Außenlagers SS-Hütte Porombka (StAu I). Standortbefehl Nr. 32/43: »Besuch der Familie vom 15.8.–15.9.43«. † 16.8.1957 Datteln. SS-Oberschütze Ludwig Karl Schmidt (AV, Bl. 12902): »Ich habe einmal erlebt, wie in einem Außenkommando von Buna unser Kommandoführer, ein Unterscharführer [Bl. 12903: »Er hieß Josef Rummel«] zwei junge jüdische Häftlinge veranlaßte, über die Postenkette hinaus zu laufen, um sie dann erschießen zu lassen. Der Unterscharführer erklärte den beiden Häftlingen, sie sollten weglaufen; wenn sie es schaffen würden, mindestens 200 Meter zu laufen, ohne getroffen zu werden, dann seien sie frei und würden nicht mehr verfolgt. Als die Häftlinge wegliefen, wurden sie von dem Kommandoführer mit einer Maschinenpistole und von zwei Wachtposten, die in seiner Nähe waren, mit Karabinern beschossen. Nach etwa 40 Metern brachen die Häftlinge tot zusammen.«
Rumpeltess, Mathias
SS -Schütze
* 2.6.1902 Rajka/Ungarn. Ab 6.1.1945 in Auschwitz. Nach 1945 im Kreis Hünfeld.
Runde, Ernst
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* 12.8.1905 Kiel. Hafenarbeiter. 1933 NSDAP (Nr. 2854393) und SS (Nr. 99001), Unterscharführer (1944). Dezember 1940 Natzweiler. August 1943 Schulung als SS-Sanitäter in Oranienburg. Ab 27.10.1943 KZ Vavaira, Stellv. Lagerführer KZ Kiviöli (Estland). Ab 5.9.1944 in Auschwitz, SDG in Birkenau, Rajsko, Babitz, Budy und Harmense. Zuletzt in Dachau. Am 15.4.1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt. † Suizid Januar 1967 in U-Haft in Duisburg.
Runge, Franz
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* 14.1.1903 Berlin. SS-Oberscharführer. SDG im Stammlager. † 20.4.1945 Berlin.
Runge, Kurt
SS -Rottenführer
* 16.6.1921 Duingen. Dachdecker. Ab 1941 in Auschwitz, Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. Leiter zweier Küchen in Birkenau. Nach 1945 Fabrikarbeiter. Im Verfahren gegen KZ-Arzt Hans-Wilhelm König konnte oder wollte er sich zu Auschwitz an kaum etwas erinnern, aber eines wußte er: »Ich war gerne Soldat, es hat mir Spaß gemacht.«
Rupp, Josef
SS -Sturmmann
* 18.11.1923 Ruma/Kroatien. SS-Totenkopf-Sturmbann. Kommandanturbefehl vom 19.11.1941: »Mit sofortiger Wirkung wird der SS-Strm. Josef Rupp, 1./SS-T-Stuba. zur Standortverwaltung, Abteilung Landwirtschaft, kommandiert.« 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Ruppert, Elisabeth
KZ -Wärterin
* 2.5.1914 Dillingen/Donau. In den bayerischen Frauengefängnissen Aichach und Laufen, Justizwachtmeisterin (Strebel). November 1940 Wärterin in Ravensbrück. Oktober 1942 Wechsel
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