Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Zeugin im Auschwitz-Prozeß: »Zu mir war Herr Boger sehr menschlich und sehr anständig.«
Rosin, Arnoszt
Jüdisches Sonderkommando, Nr. 29858
* 20.3.1913 Snina/Slowakei. Arbeiter. Ankunft Auschwitz am 17.4.1942 aus Zilinar (von 973 Deportierten leben laut Czech am 15. August noch 88). Zunächst im Kommando bei den Gasbunkern. Rosin, ein Überlebender des Dezember 1942 ermordeten Sonderkommandos (Friedler): »Die Gruppe von 50 Häftlingen mußten die Körper der Vergasten herauszerren, sie auf Karren laden, in die Gräben werfen und sie dann mit Kalk bedecken. Unsere Gruppe mußte dann eine Schicht Erde auf die Leichen werfen und neue Gruben schaufeln. Häftlinge, die sich scheuten, diese schreckliche Arbeit zu verrichten, zwang die SS dazu, indem sie sie blutig prügelte. Mein Freund Kerber aus Snina versuchte, sich den Mißhandlungen durch Flucht zu entziehen. Er wurde auf der Stelle direkt vor unseren Augen von einem SS-Mann erschossen.« Später in den Vergasungsanlagen, Blockältester. Mit Czeslaw Mordowicz am 27.5.1944 Flucht in die Slowakei. Der Auschwitz-Bericht von Rosin und Mordowicz wird November 1944 durch das War Refugee Board beim Executive Office des Präsidenten der USA veröffentlicht. Nach 1945 beim tschechischen Fernsehen in Bratislava, 1968 Emigration in die BRD. Gestorben April 2000 in Düsseldorf (FSK). Q.: Dagi Knellessen und Werner Renz im Nachwort zu Vrbas Erinnerungen.
Rossjan, Leopold
SS -Rottenführer
* 1.4.1922 Czernowitz. SS-Totenkopf-Sturmbann, Standortverwaltung. Verbleib unbekannt. – Die Überlebende Sternberg in ihrem Bericht In der Hölle von Auschwitz über ihre Ankunft 1942: »Sie schlugen derartig wahllos in die Menschen hinein, daß wir uns alle verloren und uns von unseren Angehörigen nicht mehr verabschieden konnten.«
Rossow, Karl
SS -Rottenführer
* 12.1.1907 Berlin. Ab Juli 1941 in Auschwitz. Wachmannschaft, Kommando Landwirtschaft, Poststelle. Standortbefehl Nr. 39/43: »Besuch der Familie vom 10.9.–30.9.43«. † 20.2.1975 am Geburtsort.
Rost, Luitpold
SS -Sturmscharführer
* 26.3.1901 Strahlsbach. SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 15 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Roth, Johann
SS -Rottenführer
* 3.3.1902 Hermannstadt/Rumänien. SS-Totenkopf-Sturmbann, 1944 Fahrbereitschaft in Jawischowitz (Kohlengrube). Verrät am 27.10.1944 eine Gruppe von Häftlingen, die unter schmutziger Wäsche verborgen mit einem Lkw der Fahrbereitschaft fliehen wollen. Als Dank erhält er Ende 1944 ein Foto von Oswald Pohl, Chef des SS-WVHA, mit Widmung (StB 27.12.1944). Die Häftlinge werden am 30.12.1944 im Lager gehängt. Roths Verbleib ist unbekannt. Lit.: Langbein, Menschen.
Roth, Margita
Häftling Nr. 5490 , Politische Abteilung ( PA )
* 18.6.1902 Bratislava. Abitur, Sekretärin einer Bank. 1933 Heirat mit dem Anwalt Dr. Paul Roth, am 27.3.1942 verhaftet und nach Majdanek verschleppt (»Ich hörte niemals mehr etwas von ihm oder über ihn«). Margita Roth wird am 13.4.1942 verhaftet. Ankunft Auschwitz am 19.4.1942. Zunächst im Planierungskommando, dann im Standesamt der PA (Lager-Gestapo), Ausfertigung von Todesurkunden: »Sie mußten ohne einen einzigen Fehler geschrieben werden, und Ausradieren war nicht erlaubt.« 1945 Rückkehr: »In Bratislava ist niemand mehr aus unserem großen Verwandtenkreis (meine Mutter hatte zwölf Geschwister und mein Vater fünf).« Q.: Selbstporträt bei Shelley.
Rott, Fritz
SS -Sturmmann ( 1942 )
* 22.10.1920. SS-Totenkopf-Sturmbann. Belobigt im Kommandanturbefehl Nr. 33/41, da es ihm gelang, »einen Häftling, der am 22.11.41 aus dem hiesigen Lager geflüchtet war, an der Sola festzunehmen«. Verbleib unbekannt.
Rubin, Hersch
Mengele-Zwilling, Nr. A- 3100
* 12.3.1931. Ankunft Auschwitz am 21.5.1944 aus Ungarn. Rubin: »Mengele befahl, daß mir in der Folgezeit Blut entnommen und Spritzen verabreicht wurden. Ich bin aber überfordert, welcher Art und welchem Zweck die Versuche dienen sollten, ich war damals ein Junge von 12 Jahren. Angaben über Mengele könnte auch mein Zwillingsbruder Ascher abgeben, wenn er nicht durch die Lagerverhältnisse nervenkrank geworden wäre, er lebt in der psychiatrischen Klinik.« Q.: MV, Bd. 22.
Ruchay, Max
SS -Unterscharführer
* 14.6.1908 Dorren/Ostpreußen. Ab Juli 1944 in Auschwitz. SS-Lazarett. 1948 in Wadowice zu 3 Jahren Haft verurteilt.
Ruda (»Rotschopf«)
Gefangene im Kommando Kanada
* Unbekannt. Kitty Hart schildert in ihren Erinnerungen, wie
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