Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
nach Auschwitz. Beteiligt an Claubergs Menschenversuchen (StAu I). Nach eigener Aussage (MV, Bd. 12) zunächst in der Häftlingsschneiderei (»in dem Lagerabschnitt BIB, und zwar ziemlich am Ende nach dem Krematorium I zu«). Sommer 1944 Dritte Rapportführerin (Spieß) im Frauenlager Birkenau. Die Gefangene Jekaterina Jawisenko: »Sie war so eine grausame Frau wie schön sie war.« Berufsangabe nach 1945: Hausfrau. 1967 Einstellung Ermittlungsverfahren StA Frankfurt am Main.
Rupprecht, Erich
SS -Unterscharführer
* 19.7.1896 Breslau. Laut StA Frankfurt SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt – Amt W 1 – ADST (Außenstelle) Auschwitz-Birkenau. Nach 1945 in Karlsruhe.
Rusinak, Karl
SS -Sturmmann
* 2.1.1924 Kniesen, heute Hniezdne/Slowakei. Von Juli 1943 bis September 1944 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann (Rampendienst). Verbleib unbekannt. – Frauen mit Kindern wurden generell in die Gaskammer gepreßt. Die Ehefrau des Häftlings Zdenek Vizer überlebt die Selektion auf der Rampe, weil ihre Tochter zufällig in Begleitung einer Bekannten ist. Vizer (MV, Bd. 26): »Ich habe damals nicht gewußt, daß es um eine Selektion geht, und auch meine Frau wußte es nicht, welche nur deshalb am Leben blieb, weil unsere vierjährige Tochter in Pflege bei unserer Bekannten Regina Kahanova war. Frau Kahan kam mit unserem Töchterchen in die zweite Gruppe und wurde ermordet.«
Russ, Konrad
SS -Sturmmann
* 19.2.1909 Wiskovci/heutiges Kroatien. Ab Juli 1944 in Auschwitz, Wachmannschaft. 1948 in Wadowice zu 4½ Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 im Kreis Waiblingen.
Rutke, Adolf
SS -Rottenführer
* 31.12.1908. 1944 Blockführer im Außenlager Gleiwitz IV, Handwerkerkommando. Verbleib unbekannt. – Andrzej Strzelecki (HvA 14) zum Abtransport von Häftlingen aus Gleiwitz in die Birkenauer Gaskammern: »Es kam vor, daß man in die Autos, in die man die ausgesonderten Häftlinge getrieben hatte, auch Leichen warf, um sie ins Krematorium zu bringen.«
Rutschke, Horst
Hundestaffel
* 16.5.1922 Dürrlettel, Kreis Meseritz. SS-Unterscharführer. Nach 1945 am Bodensee. – Häftling Shlomo Venezia über seine Ankunft: »Die Deutschen umringten uns mit Maschinengewehren und Hunden.«
Ruzicic, Bernhard (nicht: Rucici)
SS -Unterscharführer
* 1.3.1907 Ahnsbeck. Vom 13.12.1940 bis zum Ende in Auschwitz, Stabsscharführer (Spieß) der Kommandantur. Standortbefehl vom 15.9.1943: Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (das KVK für KZ-Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt. † 13.6.1967 am Wohnsitz Celle.
S
Sabo, Johann
Fahrbereitschaft
* 25.10.1919 Slawonisch-Samac/heutiges Kroatien. Herbst 1942 Wachmannschaft, Frühjahr 1943 bis zum Ende Gaskammerfahrer. Sabo: »Bei den von mir durchgeführten Fahrten zur Gaskammer haben sich die für den Tod bestimmten Häftlinge ruhig verhalten.« 1947 in Krakau zu 18 Monaten Haft verurteilt, Entlassung 1949. Sabo: »In dem Strafverfahren einschließlich Vorverfahren bin ich korrekt behandelt worden.« Berufsangabe: Blechner. Q.: AV, Bl. 15616ff.
Sachnowitz, Frank
Ermordet für die Anthropologische Sammlung Fremdrassiger des Anatomen Hirt ( SS -Ahnenerbe)
* 8.2.1925 Larvik in Norwegen. Zunächst in einem norwegischen Lager. Am 26.11.1942 Deportation per Schiff und Zug nach Auschwitz, Ankunft am 1.12.1942. Am 30.7.1943 nach Natzweiler deportiert und August 1943 in der Gaskammer ermordet (HJL). – Vom Transport am 26.11.1942 per Schiff und Bahn gibt es einen Bericht von Herman Sachnowitz (Pätzold/Schwarz): »Das einzige Licht kam durch zwei kleine vergitterte Öffnungen in den Wänden. Der Geruch physischer Angst verbreitete sich, wie auch der Gestank von Menschen, die vor uns diesen Wagen benutzt hatten. Es stank nach Schweiß, Urin, Kot. Hier gab es keinen Abort. Wollten wir unsere Notdurft verrichten, mußten wir versuchen, an eine der Wände zu kommen, und hoffen, daß vielleicht etwas durch die Ritzen am Boden verschwinden würde.«
Sackar, Josef
Jüdisches Sonderkommando, Nr. 182739
* 1924 Arta in Griechenland. Ankunft Auschwitz nach neuntägiger Fahrt im abgeriegelten Güterwaggon am 11.4.1944 aus Athen. Von 2500 Deportierten werden 1872 sofort in der Gaskammer ermordet. Sackar gegenüber Greif: »Die ganze Sache, um 2000 Menschen in die Gaskammer zu bringen – das dauerte rund eine Stunde, nicht mehr.« Die Häftlinge des Gaskammerkommandos leben 1944 privilegiert,
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