Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Todesurteil britisches Militärgericht Hamburg am 3.5.1946. † Hinrichtung 11.10.1946 Hameln.
Romeikat, Franz
Häftlings-Geld-Verwaltung ( HGV ), Unterabteilung Wertsachen
* 7.10.1904 Iwenberg/Ostpreußen. Uhrmacher. 1933 NSDAP (Nr. 1595908) und SS (Nr. 251047), Unterscharführer. Februar 1941 bis Oktober 1944 in Auschwitz, Standortverwaltung. KZ-Kollege Schippel über eine Selektion an der Rampe durch KZ-Arzt Fischer (AV, Bl. 3829): »Ich weiß noch, daß mehrere SS-Angehörige bei ihm standen. Es handelte sich hierbei um Blockführer, um Angehörige der Politischen Abteilung und andere SS-Leute. Unter diesen befand sich ein oder auch mehrere Angehörige der Wertsachenabteilung.« Standortbefehl (StB) Nr. 25/43: »Besuch der Familie vom 10.7.–15.8.43«. StB vom 21.8.1943: »Besuch der Familie bis auf weiteres«. Zuletzt in Buchenwald. Am 22.12.1947 in Krakau zu 15 Jahren Haft verurteilt, Entlassung am 25.6.1956. Danach in Heubach, Kreis Schlüchtern. † 12.8.1973 Frankfurt am Main. Romeikats Glaubwürdigkeit dokumentiert sein Zeugnis für Gerhard Lachmann, neben Boger der am meisten gefürchtete Folterknecht: »Ein gemütlicher Kerl.« Aussage: AV, Bl. 1138ff.
Rometsch, Adam
SS -Rottenführer
* 29.8.1912 Neu Pasua. SS-Totenkopf-Sturmbann (Rampendienst). Wohnsitz in Baden-Württemberg. – Blockführer Leischow: »Etwa im Winter 1941/42 konnte ich einmal beobachten, daß ein Transport von mehreren hundert russischen Kriegsgefangenen nach seiner Ankunft unmittelbar vom Anschlußgleis der Bahnlinie zum [Alten] Krematorium gebracht und dort vergast wurde, ohne daß dieser Transport vorher das Lager durchlief. Der Vorfall ist mir deshalb noch besonders gut in Erinnerung, weil die Gefangenen sich schon an der Bahnlinie entkleiden mußten und dann nackt zum Krematorium marschierten.«
Rometsch, Adam
SS -Rottenführer
* 2.12.1914 Neu Pasua. Ab 15.11.1942 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann, Monowitz. Verbleib unbekannt.
Rometsch, Johann
SS -Rottenführer
* 15.5.1914 Königsbach, Kreis Lodz. SS-Totenkopf-Sturmbann . † 26.12.1944 bei Bombenangriff auf Buna-Monowitz, Standortbefehl Nr. 31/44: »Wir werden den Kameraden stets ein ehrendes Gedenken bewahren.«
Romwalter, Alfred
SS -Rottenführer
* 27.8.1911 Preßburg (Bratislava). Standortverwaltung, Kasse. Spitzensportler der Sportgemeinschaft-SS Auschwitz (StB Nr. 12/44). Verbleib unbekannt.
Rood, Coenrad
Häftling Nr. 187348
* 12.8.1917 Amsterdam. Sohn eines Blumenhändlers. Maßschneider, Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend, Jude. Verhaftung am 25.4.1942. Über Westerbork, Kosel b. Breslau und Annaberg nach Gleiwitz deportiert. Ankunft am 10.11.1942. Das dortige Juden-Zwangsarbeitslager gehörte zur Rußfabrik der Deutschen Gasrußwerke des Degussa-Konzerns. Noch heute liegt im Archiv der Stadt Gliwice eine Akte Degussa Rü[stungs] Lager Gleiwitz II . Im Mai 1944 übernimmt die SS das Lager, von nun an als Auschwitz-Außenlager Gleiwitz II bezeichnet. Alle Häftlinge bekommen Nummern tätowiert und die Haare geschoren. Ermordet werden Roods Mutter Marianna, seine Schwester Elisabeth und seine Brüder Aaron, Jonas und Machil. Ehefrau Elisabeth überlebt im Versteck in Holland, leidet nach 1945 an Depressionen. Rood verfaßt zur Bekämpfung seiner eigenen Depressionen zwischen 1945 und 1949 seine Erinnerungen »Wenn ich es nicht erzählen kann, muss ich weinen« . Das Buch beschreibt wie kaum ein anderes das Verhältnis der Häftlinge untereinander und ihre Verformung im Überlebenskampf.
Roos, Josef
SS -Hauptsturmführer
* 29.3.1894 Viernheim. Führer einer Wachkompanie, Dienstbezeichnung SS-Totenkopf-Sturmbann KL Auschwitz . 1948 in Wadowice zu 4 Jahren Haft verurteilt. – Häftlingsapotheker Jan Sikorski (AV, Bl. 5538): »Von dem Gefängnis Kielce wurde ich zusammen mit anderen Häftlingen in einem Viehwagen der Bahn zum Bahnhof Auschwitz transportiert. In dem Gefängnis von Kielce habe ich einen Juden aus Österreich kennengelernt. Er war Rittmeister in der österreichischen Armee. Er war zuvor drei Monate in Dachau gewesen. Er erklärte, daß er nicht wieder in ein Konzentrationslager wolle, und hat sich am ersten Tag in Auschwitz aufgehängt.«
Roppelt, Samuel
SS -Schütze
* 22.2.1917 Gergeschdorf. Monowitz. Wohnsitz in Bayern.
Roschek, Karl
SS -Schütze
* 31.3.1904 Posen. Ab 20.7.1943 SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Rosé, Alma
Leiterin des
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