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Ausersehen

Ausersehen

Titel: Ausersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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schneidenden Kommentar einwerfen, dass ich wünschte, mir dessen auch so sicher zu sein, da erinnerte ich mich an die Stimme in meinem Kopf, die mir die Warnung zugeflüstert und mich aufgefordert hatte, mich zu rüsten, und hielt den Mund.
    Stattdessen trank ich lieber noch einen Schluck.
    „Hast du ihm von den Musen erzählt?“
    „Dazu bin ich dieses Mal noch nicht gekommen. Epona hat mich gerade noch rechtzeitig herausgerissen, als er sich auf mich stürzte.“ Ich erinnerte mich an Nuadas frustrierten Schrei, als er mich nicht erwischt hatte, und nahm noch einen Schluck Wein.
    „Er hat sich auf dich gestürzt? Es wird mir eine Freude sein, ihn mit meinem Schwert aufzuspießen, und zwar bald.“ Seine Stimme klang hart und wütend.
    „Ich bin normalerweise kein großer Freund von Gewalt, aber dieses Mal mache ich eine Ausnahme. Das Ding muss dringend aufgespießt werden.“ Verdutzt stellte ich fest, dass mein Weinkelch leer war. Egal. Ich gähnte. „Ich hoffe, dass Epona für heute Nacht mit mir durch ist. Ich bin müde.“
    ClanFintan nahm mir den Kelch ab und stellte ihn auf den Boden neben sich.
    „Ich denke, die Göttin wird dir gestatten, den Rest der Nacht zu schlafen.“ Er zog mich an seine Brust.
    „Gut.“ Ich klopfte mir ein daunengefülltes Kissen zurecht und rollte mich zu einer Kugel zusammen. Mein Ehemann legte mir eine Hand auf die Hüfte. Als er anfing, mich leicht zu massieren, seufzte ich dankbar.
    „Schlaf, meine Liebe“, flüsterte er. „Ich werde dafür sorgen, dass dir kein Leid geschieht.“
    Ich bin mir ziemlich sicher, mit einem breiten Lächeln eingeschlafen zu sein, Nuada und das Böse für den Augenblick von ClanFintans streichelnden Händen verbannt.

6. KAPITEL
    Rhea?“
    Die Stimme drang in meine Träume von einem Einkauf ohne Limit bei Tiffany’s. „Ich bin hier, in der Abteilung mit den Diamant-Tiaras“, murmelte ich schläfrig, ohne die Augen zu öffnen.
    „Warum liegst du auf dem Boden?“
    Die Stimme kam näher, und ich war (unglücklicherweise) wach genug, um zu merken, dass sie zu Alanna gehörte. Langsam öffnete ich die Augen und streckte mich, wobei mein Blick auf die leere Seite meines Bettes fiel. Mein Ehemann war fort.
    „Hast du jemals versucht, ein Pferd in dein Bett zu bekommen?“
    Sie versteckte ihr Kichern hinter einer Hand und schüttelte verneinend den Kopf.
    „Ist schwer vorzustellen, oder?“ Mir wurde bewusst, dass ich nackt war, und ich bat sie: „Kannst du mir etwas rüberschmeißen, mit dem ich mich bedecken kann? Ich muss wirklich mal für kleine Mädchen.“
    Mit einem fragenden Blick reichte sie mir meinen Morgenmantel – sehr wahrscheinlich, weil es nun relativ offensichtlich war, dass ich kein „kleines Mädchen“ mehr war, aber sie hatte verstanden, was ich sagen wollte und folgte mir, als ich zur Tür stolperte und dabei versuchte, in den Mantel zu schlüpfen.
    Im Flur, der meine Gemächer mit den Baderäumen verband, wimmelte es von Wachen und Frauen, die eifrig beiseitesprangen und sich verbeugten oder knicksten, wenn ich vorbeiging. Ich nickte ihnen müde zu und wünschte, ich hätte mir ein paar Minuten Zeit genommen, um meine Haare zu richten oder mir den Schlaf aus den Augen zu wischen.
    Dankbar trat ich kurz darauf in mein Badezimmer und war froh darüber, dass die beiden stets präsenten Wachen die Tür sicher hinter mir schlossen.
    „Meine Güte“, rief ich aus der „Keramikabteilung“ der Baderäume. „Was wollen die ganzen Leute hier?“
    „Es kommen immer mehr Menschen hierher – da wird es auch in einem Tempel dieser Größe irgendwann mal voll.“
    Ich kam zurück zu Alanna, zog den Morgenmantel aus und ging die Steinstufen hinunter, die in das warme Wasser führten, um mir ein kurzes Morgenbad zu gönnen.
    „Also willst du damit sagen, dass viele Menschen hierhergekommen sind?“
    „Menschen und Zentauren“, korrigierte sie mit einem leicht gestressten Unterton in der Stimme. „Ich habe den Männern Befehl gegeben, die großen Zelte aufzustellen, die Rhiannon für unsere Jahrestreffen bereithält. Und auch, dass die Köche weitere Rationen aus unseren Vorräten nehmen. Ich hoffe, dass du deswegen nicht verärgert bist.“
    „Verärgert?“, fragte ich, als sie mir ein Handtuch reichte. „Natürlich nicht – tu, was du für das Beste hältst. Du weißt besser als ich, was wie getan werden muss.“
    Sie sah erleichtert aus und machte sich gleich daran, eine Tunika um mich zu wickeln. Diese war aus

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