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Ausersehen

Ausersehen

Titel: Ausersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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Mylady, er weiß nur, dass Sie anders sind, als er erwartet hat.“
    „Erzähl mir von Rhiannon.“
    Ihre Hände hielten inne. „Sie ist meine Herrscherin und Hohepriesterin, Göttliche Inkarnation der Epona.“
    „Das weiß ich alles. Erzähl mir, was für ein Mensch sie ist.“
    „Sie ist sehr mächtig.“
    Seufz.
    „Alanna, das meine ich nicht. Ich meine ihre Persönlichkeit. Du sagst, sie ist nicht wie ich, also will ich wissen, wie sie ist.“
    Schweigen.
    „Kennst du mich inzwischen nicht gut genug, um zu wissen, dass du keine Angst davor haben musst, mir die Wahrheit zu sagen?“
    „Das ist schwierig, Mylady.“
    „Okay, dann helfe ich dir. Erklär mir, warum ClanFintan sie nicht mag.“
    „Sie wollte die Handfeste mit ihm nicht eingehen, also ist sie ihm, wann immer es ging, aus dem Weg gegangen. Wenn eine Begegnung sich nicht vermeiden ließ, hat sie ihn sehr kühl behandelt.“ Alanna wandte den Blick ab.
    „Warum hat sie nicht einfach die Verlobung gelöst?“
    „Pflicht – die Inkarnation von Epona hat sich immer mit einem Hohen Schamanen der Zentauren verbunden. Wenn sie Hohepriesterin bleiben wollte, musste sie wenigstens die einjährige Handfeste mit ClanFintan eingehen. Die meisten Verpaarungen zwischen Eponas Auserwählten und den Schamanen der Zentauren halten jedoch ein Leben lang.“
    Ihr Unbehagen, über diese Dinge zu sprechen, war nicht zu übersehen.
    „Ich weiß, ich bin nicht von hier – aber ich kann ihr keinen wirklichen Vorwurf machen, dass sie keinen Sex mit einem Pferd haben will!“ Alanna blinzelte mich erstaunt an. „Ich meine, bitte! Der Gedanke lässt mich auch ausflippen.“ Alanna versuchte, mich zu unterbrechen, aber ich hielt eine Hand hoch und gebot ihr, still zu sein. Ich wurde langsam nüchtern und hatte gerade einen Lauf. „Und ich schätze es gar nicht, dass du mich nicht gewarnt hast. Er sieht gut aus und scheint ganz okay zu sein, wenn er sich ein bisschen entspannt, aber was zum Teufel denkt ihr euch? Wie soll ich es … machen? Die Logistik der ganzen Sache übersteigt meinen Horizont.“
    „Mylady, es ist nicht, wie Sie denken.“ Ihre Wangen glühten. „Er ist ein Hoher Schamane.“
    Sie sagte das so, als würde das alles erklären.
    „Ja, und er ist ein verdammtes Pferd.“
    „Wieso ist er verdammt?“
    „Das ist nur eine Redewendung. Ich versuche gerade, mit dem Fluchen aufzuhören. Egal.“ Ich seufzte. „Willst du mir etwa sagen, dass von uns nicht erwartet wird, dass wir die Handfeste vollziehen?“
    „Nein, natürlich nicht!“ Sie sah schockiert aus.
    „Nein, wir sollen sie nicht vollziehen, oder nein, wir sollen sie vollziehen?“ Die Kopfschmerzen kehrten zurück.
    „Ja, es wird erwartet, dass Sie die Handfeste vollziehen.“
    „Dann erkläre mir bitte, wie. Ist er nicht von der Hüfte ab ein Pferd?“
    „Nun ja, schon, Mylady. In seiner gegenwärtigen Form.“
    Nun überzog die Röte nicht nur ihre Wangen. „Alanna, ich weiß nicht, wovon du redest. Was für eine andere Form sollte er denn haben?“
    „Er ist ein Hoher Schamane, was bedeutet, dass er viele verschiedene Gestalten annehmen kann. Unter anderem die eines Menschen.“
    „Das ist unmöglich.“ Oder etwa nicht?
    „Nicht für ClanFintan.“ Sie sagte das so bestimmt, wie: Wasser fließt immer bergab, oder Wein verursacht Schluckauf.
    „Also muss ich keinen Sex mit einem Pferd haben?“
    „Nein, Mylady.“
    „Na, das ist ja mal eine Erleichterung.“
    „Ja, Mylady. Hier, lassen Sie mich Ihnen helfen, sich bequemer hinzulegen.“
    Prompt fing sie an, an mir herumzuzupfen, mir das Diadem und die Juwelen abzunehmen, mein Make-up zu entfernen …
    „Du hast mir immer noch nichts von Rhiannon erzählt.“
    Jetzt war es an ihr zu seufzen.
    „Wusste sie, dass ClanFintan sich in einen Menschen verwandeln kann?“
    „Natürlich, Mylady.“
    „Hör auf, an mir herumzufummeln. Mir geht es gut. Setz dich hin und rede mit mir.“
    Widerwillig setzte sie sich neben mich und schaute dabei sehr unbehaglich drein.
    „Es ist nicht ClanFintan, den sie verabscheut, sondern die Idee, sich mit einem Mann zu paaren.“
    „Warum?“ Oh, großartig, war ich etwa eine Lesbe? Nicht, dass ich homophob oder etwas ähnlich Dummes war, aber homosexuell zu sein würde eine bereits komplizierte Sache nur noch komplizierter machen.
    „Lady Rhiannon hat ihm sehr deutlich gemacht, dass sie nicht gern auf nur einen Mann beschränkt wäre.“ Sie klang beschämt und traurig. „Nicht mal für

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