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Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt

Titel: Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Namen – Said oder Zaid oder so ähnlich – und murmelte etwas in der Art, dass es sich um den persönlichen Assistenten des Erdölministers handele. Jedenfalls, dieser Prinz Said oder Zaid beobachtete Blocks Anstrengungen mit ernster Miene, ja, er wirkte eigentlich so, als ob er darauf gehofft hätte, dass die Bohrungen Erfolg haben würden.
    Es waren auch wieder einige der Geologen von Saudi ARAMCO da, doch heute feixte keiner von ihnen.
    Ein eigenartiges Gefühl beschlich Markus. Die sahen nicht aus wie Leute, denen ein böser Streich geglückt war. Die sahen aus, als hätten sie wirklich nach Öl gesucht, verzweifelt geradezu.
    Block beendete seine Inspektion, kam von der Plattform herunter, das Hemd klatschnass am Körper, das Gesicht ungesund gerötet.
    »Mir ist nicht gut«, sagte er. »Die Hitze. Ich fahre zurück.«
    Damit ging er weiter zu ihrem wartenden Wagen, ohne die Arbeiter oder Geologen noch eines Blickes zu würdigen.
    Markus kam mit ihm, erstens, weil er nicht an Blocks Stelle mit Fragen gelöchert werden wollte, und zweitens, weil er sich Sorgen um die Gesundheit des alten Mannes machte.
    Während der Fahrt blieb Block einsilbig, sagte nur »Hmm« oder »Tja« auf Markus’ Fragen, was er gefunden habe, und starrte ansonsten vor sich hin. Zum ersten Mal, seit ihn Markus kannte, wirkte er richtig alt.
    Zurück in Dhahran ließ er sich vor seinem Haus absetzen. Ob er ihm nicht lieber einen Arzt rufen solle, fragte Markus, ehe Block ausstieg.
    Der Österreicher warf ihm einen müden Blick zu. »Glauben Sie, ich kann das nicht alleine? Nein. Ich brauche nur Ruhe. Ich muss nachdenken.« Er ließ den Türgriff noch einmal los, sah blicklos ins Leere. »Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie wissen, Sie sind so dicht dran? Es liegt Ihnen auf der Zunge?«
    »Ja«, sagte Markus. Er musterte Block aufmerksam. Sein Partner wirkte matt, am Ende. Das, was er sagte, passte nicht zu dem, wie er aussah.
    Block beugte sich vor, öffnete die Tür. »Mir fällt schon was ein«, erklärte er und stieg aus. »Mir ist immer was eingefallen. Halten Sie einfach die Stellung, ja?«
    Dann verschwand er im Haus, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Am nächsten Morgen wollte Markus nach Block sehen, doch der öffnete nicht und ging auch nicht ans Telefon. Markus ließ eine Stunde verstreichen. Als dann immer noch niemand reagierte, rief er jemanden vom Service und wies ihn an, die Tür aufzubrechen.
    Block war nicht da.
    Auch der größte Teil der Unterlagen aus dem Wohnzimmer war verschwunden. Tische lagen umgestürzt, ein Stuhl war zertrümmert, in einer der Glastüren eine Scheibe herausgeschlagen. Darunter dunkle Flecken auf den Fliesen, und als Markus sich bückte und mit dem Finger darüberfuhr, sah er, dass es Blut war.
    »Nichts berühren«, rief er den Leuten vom Service zu. »Rufen Sie die Polizei.«
    Man hatte Block entführt, kein Zweifel. Und allem Anschein nach hatte er es seinen Entführern nicht leicht gemacht.
    Die Männer vom Service zogen sich so behutsam Richtung Eingangstür zurück, als gingen sie über rohe Eier. Einer von ihnen telefonierte dabei aufgeregt auf Arabisch. Mit der Polizei, durfte man annehmen, beziehungsweise dem von der Saudi ARAMCO aufgestellten Sicherheitsdienst, der hier in der Enklave von Dhahran die Obrigkeit vertrat.
    Markus zog sein eigenes Telefon aus der Tasche und rief sich die Nummer ins Gedächtnis, die auf Taggards Karte gestanden hatte.
    Offenbar hatte er sie sich richtig gemerkt. » American Agrofood Trading Company «, meldete sich eine Männerstimme, »was kann ich für Sie tun?«
    Er wolle Mister Charles Taggard sprechen, sagte Markus, worauf der Mann nach seinem Namen fragte und ihn gleich darauf durchstellte.
    »Taggard.«
    »Westman. Waren Sie das?«
    »Waren wir was ?«
    »Die Block entführt haben.«
    »Entführt? Heilige Scheiße.« Es klang echt. Entweder war Taggard im Stande, am Telefon besser zu lügen als jeder andere, der Markus in seiner Zeit beim Vertrieb von Lakeside and Rowe je Storys vom Pferd zu erzählen versucht hatte, oder er hatte tatsächlich nichts damit zu tun. Jedenfalls nicht er persönlich; die CIA war ja groß.
    Markus erzählte ihm, was los war. Taggard fragte ihn noch nach ein paar Einzelheiten, die zeigten, dass er so etwas nicht das erste Mal erlebte – er wollte wissen, ob die Hintertüren verschlossen gewesen seien, ob die Entführer eine Nachricht hinterlassen hätten, und so weiter –, und versprach zum Schluss, sich darum zu

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