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Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt

Titel: Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Fehler. Das ist manchmal wirklich mehr als peinlich.«
    »Und wenn nicht? Wenn hier doch irgendwas faul ist? Wenn das Haus … vergiftet ist oder so etwas?«
    Werner hob entnervt die Augenbrauen. »Wir haben jeden Winkel abgesucht. Es ist alles, wie es sein soll.«
    »Und wenn es etwas ist, das man nicht sieht? Quecksilber beispielsweise. Vielleicht ist irgendwo Quecksilber verschüttet worden, und wir atmen schon seit Monaten die Dämpfe ein? Kannst du dir da sicher sein?«
    »Nein. Aber wenn du willst, lassen wir jemanden kommen von einem, was weiß ich, Institut für chemische Untersuchungen oder Wohnraumschadstoffe oder so etwas. Dann leisten wir uns das eben.« Werner knetete seine Hände. »Was hat er dir denn nun für Anstätter ausgerichtet?«
    Dorothea machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ach, das habe ich nicht genau verstanden. Dass irgendjemand im Sterben liegt. Ein gewisser Ramar oder Rabar, keine Ahnung, wen er meinte. Ist mir auch egal. Die ganze Welt liegt gerade im Sterben, habe ich das Gefühl.«
    In diesem Moment klingelte das Telefon wieder. Sie erstarrten beide.
    Wieder.
    »Geh du ran.« Dorothea flüsterte unwillkürlich.
    Werner stand auf. »Schon gut. Ich geh schon.« Er marschierte in den Flur, nahm das Telefon ab. »Utz. Ja.« Eine Weile nichts, dann: »Oh. Verstehe. Ja, alles klar. Und du …? Gut. Sag ich ihr. Tschüss.«
    Er kam zurück in die Küche, das Gesicht so ernst, dass es Dorothea die Kehle zuschnürte.
    »Das war Frieder. Er …« Werner schluckte. »Dein Bruder Markus. Er hat einen Autounfall gehabt, in Amerika. Frieder sagt, er liegt schwer verletzt im Krankenhaus, und es ist kritisch.«
    Dhahran liegt am Persischen Golf, fünfzehn Kilometer südlich von Damman, dem wichtigsten Containerhafen des Königreichs, und nur drei Kilometer von Al Khobar entfernt, dem beliebtesten Wohnort an der Golfküste. Dhahran ist der Sitz des Hauptquartiers von Saudi ARAMCO , der größten Ölgesellschaft der Welt, und zugleich eine Stadt, die mit keiner anderen in Saudi-Arabien zu vergleichen ist. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt die King Fahd University of Petroleum and Minerals , die große Öluniversität, an der mehr als zehntausend Studenten – ausschließlich männlichen Geschlechts – eingeschrieben sind und mit Ausnahme der den Islam betreffenden Fächer von vorwiegend ausländischen Professoren unterrichtet werden, und zwar in englischer Sprache. Doch obwohl hier gewissermaßen das Herz der saudischen Ölindustrie schlägt, der Grundlage des Reichtums des Landes, kann man in Dhahran glauben, sich in einer amerikanischen Kleinstadt zu befinden.
    Das gesamte Stadtgebiet ist von einem Zaun umschlossen, an dessen Zufahrten strenge Ausweiskontrollen erfolgen. Dhahran ist den ausländischen Angestellten von Saudi ARAMCO und ihren Angehörigen vorbehalten, die zum größten Teil aus den USA stammen, aber auch aus Europa oder Kanada. Die Straßen sind breit, in bestem Zustand und von Bäumen gesäumt, die Häuser sind aus Stein errichtet und von grünem Rasen umgeben. Alles ist ungeheuer großzügig angelegt, denn Platz spielt hier, wo vor fünfzig Jahren noch Wüste war, keine Rolle. Die etwa zwölftausend Einwohner finden einen Golfplatz mit 27 Löchern vor, ein Schwimmbad, Squash- und Tennisplätze, Schulen sowie Einkaufsmöglichkeiten aller Art. Jede Art der Telekommunikation ist kostenlos, vom Telefon bis zum Internetzugang. Sicherheit wird großgeschrieben: Obwohl in Saudi-Arabien immer wieder gegen Westler gerichtete Terroranschläge verübt werden, hat sich in Dhahran noch kein einziger derartiger Anschlag ereignet.
    Das Wichtigste ist jedoch, dass in Dhahran die strengen Gesetze Saudi-Arabiens nicht gelten. Dhahran untersteht einer eigenen Gerichtsbarkeit, hat eigene Polizeikräfte, Feuerwehren und Gesundheitsdienste, die allesamt von Saudi ARAMCO bereitgestellt werden. So dürfen die Einwohner Dhahrans Alkohol zu sich nehmen, und Frauen unterliegen keinen Bekleidungsvorschriften. Sie dürfen innerhalb des Stadtgebiets sogar Auto fahren.
    So viel Freiheit kann leichtsinnig machen , schoss es an diesem Abend einem Mann durch den Kopf. Er hatte gerade ein erfolgloses Telefonat geführt, eine Weile darüber nachgedacht, was er weiter tun sollte, und war schließlich aufgestanden, um zur Toilette zu gehen. Dabei fiel sein Blick aus dem Fenster, und er sah die Männer kommen.
    Es waren Saudis. Sie trugen die Uniformen der Sicherheitskräfte, und zwei von ihnen trugen Waffen.
    Es

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