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Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Titel: Ausgeliefert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Recht darauf, das zu bekommen, was er wollte. Diese neuen Instruktionen bedeuteten, dass ein Teil ihrer Arbeit ein zweites Mal verrichtet werden musste. Aber so wie die Dinge lagen, war das kein Problem. Und noch viel weniger ein Problem, da der Auftraggeber ihnen über den Angebotspreis hinaus eine Prämie in bar in Aussicht stellte.
    Die drei Männer arbeiteten schnell und brauchten weniger Zeit, als sie zunächst angenommen hatten. Aber als sie schließlich fertig waren, war es bereits Abend. Der jüngere Mann blieb zurück, um das Werkzeug einzupacken und die Kabel aufzurollen. Der Vorarbeiter und der andere Mann fuhren in der Dunkelheit nach Norden und parkten an exakt der Stelle, die der Auftraggeber ihnen genannt hatte. Sie stiegen aus und warteten in der Stille.
    »Hier drinnen!«, rief eine Stimme. Der Auftraggeber. »Ganz hinten.«
    Sie gingen hinein. Es war dunkel. Der Mann wartete irgendwo in der Dunkelheit auf sie.
    »Können Sie diese Bretter irgendwie brauchen?«, fragte der Auftraggeber.
    Ganz hinten lag da ein Stapel alter Fichtenbretter.
    »Das ist gutes Holz«, sagte der Auftraggeber. »Vielleicht können Sie was damit anfangen.«
    Noch etwas lag da auf dem Boden, dicht neben dem Bretterstapel. Etwas Seltsames. Die beiden Zimmerleute starrten es mit aufgerissenen Augen an. Seltsame, bucklige Konturen. Sie sahen sich gegenseitig an. Dann drehten sie sich um. Der Auftraggeber lächelte und hob dann eine matt glänzende schwarze Automatik.
     
    Der Resident Agent in der FBI-Satellitenstation war intelligent genug, um zu erkennen, dass dies hier wichtig war. Er wusste nicht genau, wie oder weshalb, aber ein verdeckter Informant riskierte nicht grundlos eine Funkbotschaft von einem verdeckten Standort aus. Also gab er die Einzelheiten in das Computersystem des FBI ein. Sein Bericht jagte durch das Computernetz und nistete sich in dem mächtigen Zentralrechner im Erdgeschoss des dem FBI gehörenden Hoover Building in Washington DC ein. Die Datenbasis im Hoover Building verarbeitete jeden Tag mehr Berichte, als der Tag Sekunden hatte, also dauerte es eine Weile, bis die FBI-Software die Nachricht gescannt und die Schlüsselworte herausgepickt hatte. Als das geschehen war, siedelte sie das Bulletin ganz oben in ihrem Gedächtnisspeicher an und wartete.
    In genau demselben Augenblick registrierte das System eine Nachricht des FBI Field Office in Chicago. Der dortige Chef, Agent-in-Charge McGrath, berichtete, dass er jemand von seinen Leuten verloren hatte. Special Agent Holly Johnson wurde vermisst, zuletzt um zwölf Uhr Chicagoer Zeit gesehen, augenblicklicher Aufenthaltsort unbekannt, Kontakt versucht, aber nicht zustande gekommen. Und weil Holly Johnson ein ziemlich spezieller Fall war, lief die Nachricht unter Eyes Only kodiert und erschien damit auf keinem Terminal
im ganzen Gebäude, mit Ausnahme des einen ganz oben im Büro des Direktors.
     
    Der Direktor des FBI verließ eine Budget-Sitzung kurz vor neunzehn Uhr dreißig. Er ging in sein Büro zurück und sah sich dort die eingegangenen Mitteilungen an. Sein Name war Harland Webster, und er war seit sechsunddreißig Jahren beim Büro. Seine Dienstzeit als Direktor würde noch ein Jahr dauern, und dann konnte er in Pension gehen. Deshalb war er nicht gerade scharf auf Unannehmlichkeiten, fand sie aber in Leuchtschrift auf dem Bildschirm seines Schreibtischterminals. Er klickte den Bericht an und las ihn zweimal. Dann sah er den Bildschirm an und seufzte.
    »Scheiße«, sagte er. »Scheiße, Scheiße, Scheiße.«
    Der Bericht, den er gerade von McGrath in Chicago erhalten hatte, war nicht gerade die schlimmste Nachricht, die Webster in seinen sechsunddreißig Jahren je untergekommen war, aber sie kam dem ziemlich nahe. Er drückte den Knopf seiner Sprechanlage, und seine Sekretärin meldete sich.
    »Geben Sie mir McGrath in Chicago«, sagte er.
    »Der ist auf Leitung eins«, erklärte seine Sekretärin. »Er hat schon auf Sie gewartet.«
    Webster gab einen Grunzlaut von sich und drückte den Knopf für Leitung eins. Legte das Gespräch auf Lautsprecher und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    »Mack?«, sagte er. »Also, was gibt’s?«
    McGraths Stimme kam klar aus Chicago herüber.
    »Hallo, Chief«, sagte er. »Nichts gibt es. Bis jetzt noch gar nichts. Vielleicht machen wir uns zu früh Sorgen, aber ich hatte ein unangenehmes Gefühl, als sie nicht aufgetaucht ist. Sie wissen ja, wie das so ist.«
    »Na klar, Mack«, sagte Webster. »Was ist,

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