Ausgerechnet den?
mühelos geschafft, Molly dazu zu bewegen, ihm all ihre neuen Sachen vorzuführen. Seine neckenden Komplimente hatten mehr für Mollys Selbstbewusstsein getan als alles, was Phoebe je hätte sagen können. Kurz nach zwanzig Uhr war er dann gegangen, und sie hatte sich die restliche Nacht mit Vorstellungen von ihm und seiner Ex-Frau im Bett gequält.
Ungewöhnlich starker Verkehr auf dem Naper Boulevard hielt sie auf, sodass sie erst kurz nach acht in Rons Büro eintraf. Dan war bereits da. Sie schenkte beiden ein strahlendes Lächeln und setzte sich dann rasch an den Konferenztisch, wobei sie inständig hoffte, dass Dan nicht merkte, wie nervös sie über das Wiedersehen mit ihm war.
Sobald sie saß, begann Ron auch schon zu sprechen.
»Jetzt, da Ihre Suspendierung vorüber ist, Dan, wollte ich uns allen die Gelegenheit geben, die Luft zu reinigen.
Wie ihr ja wisst, haben wir in den letzten Wochen ein paar harte Breitseiten von der Presse einstecken müssen.
Die heutigen Zeitungen sind bis jetzt die schlimmsten.
Ich habe gestern Abend noch einen privaten Anruf von unserem neuen Commissioner bekommen, in dem er mir unmissverständlich klarmachte, dass wir zu einer Blamage für die Liga geworden sind.«
»Na, jetzt übertreibt er aber«, bemerkte Dan.
»Er erwähnte die
Beau-Monde-Fotos,
Ihre Suspendierung, Phoebes Kleiderwahl auf dem Spielfeld und natürlich die angebliche Romanze zwischen euch beiden. Außerdem erwähnte er ein Telefonat, das er letzte Woche mit dir geführt hat, Phoebe. Ich wünschte, ich hätte davon gewusst. Gibt es irgendeinen Grund, warum du mir nicht von deinem Gespräch mit dem Commissioner erzählt hast?«
Phoebe rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her. Als Schlappschwanz war ihr Ron viel sympathischer gewesen, fand sie nun. »Ist mir schlicht entfallen.«
Dan musterte sie skeptisch. »Schwer zu glauben.«
»Er ist immer noch ziemlich aufgebracht deswegen«, sagte Ron.
»Ich bin diejenige, die aufgebracht sein sollte.«
»Würdest du uns erklären, warum?«
Sie überlegte, wie sie es ausdrücken könnte, ohne dass sie ihr gleich an die Kehle gingen. »Tatsächlich war er richtig väterlich. Hat gesagt, dass man sich manchmal mehr zumutet, als man schaffen kann – besonders ein hübsches kleines Ding wie ich, die versucht, in einem Männerjob zurechtzukommen. Er sagte, ich wäre Reed gegenüber nicht fair. Er erwähnte all das, was du gerade gesagt hast, plus ein Gerücht, ich hätte auch was mit Bobby Tom.« Sie presste die Lippen zusammen. »Er deutete an, dass monatliche Hormonschwankungen die Wurzel meiner Probleme sein könnten.«
Ron kannte sie inzwischen gut genug, um auf alles Mögliche gefasst zu sein. »Ah – und was hast du geantwortet?«
»Ich – ahm –« Sie blickte an ihm vorbei aus dem Fenster. »Ist ja egal.«
»Phoebe…«
Seufzend beugte sie sich dem Unvermeidlichen. »Ich habe geantwortet, ich müsste jetzt Schluss machen, weil der
Playboy
in der anderen Leitung sei.«
Ron zuckte zusammen, aber Dan lachte.
»Ermutigen Sie sie nicht auch noch.« Ron war eindeutig sauer. »Wissen Sie, wenn die
Stars
gewinnen würden, dann würden wir auch nicht so unter Beschuss stehen.«
»Ich war letzte Woche suspendiert! Ist verdammt schwer, ein Spiel zu gewinnen, wenn man die Mannschaft nicht trainieren darf.«
»Das ist einer der Gründe, warum ich mit euch beiden sprechen wollte.« Ron fummelte an seinem Kaffeebecher herum. »Was mich betrifft, vorbei ist vorbei. Wir können nichts mehr gegen die Fotos tun, und was Phoebes Aufmachung an der Seitenlinie betrifft – nun, da bin ich der Meinung, dass der Commissioner Unrecht hat.«
»Kann mir vorstellen, wie begeistert er war über das
Stars
-Emblem, das sie sich gestern aufs Schulterblatt hat tätowieren lassen. Kam richtig gut raus auf dem Fernsehschirm.«
»Es war nur aufgeklebt«, erwiderte sie steif. »Außerdem wollte ich nur meinen Teamgeist zeigen.«
»Du hast weit mehr gezeigt als nur das.«
»Sie verschafft uns mehr Zuschauer«, warf Ron ein. »Viele davon übrigens Frauen.« Er blickte Dan an. »Ihre Suspendierung war meine Entscheidung, und ich übernehme die volle Verantwortung für die gestrige Niederlage. Außerdem möchte ich euch beide warnen. Ich weiß nicht, was zwischen euch läuft, aber ich möchte nicht wieder ins Kreuzfeuer geraten, verstanden?«
»Verstanden«, entgegnete Dan brüsk.
»Nichts läuft zwischen uns«, sagte Phoebe. Dans stetiger Blick machte sie allmählich
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