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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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mich jeden Moment zerreißen«, bemerkte er.
    »Das glaube ich dir nicht. Wie nennt Tully dich? ›Ice‹?«
    Er konnte sich nicht mit ihr streiten, nicht, nachdem er gesehen hatte, wie verletzlich sie war. Ihm fiel nur ein Mittel dagegen ein. Er seufzte übertrieben schwer auf, und es gelang ihm, einen verärgerten Ton anzuschlagen.
    »Es geht schon wieder los, stimmt’s? Wir streiten andauernd; nur wenn wir uns küssen, hören wir damit auf.
    Ich weiß nicht, wieso ich überhaupt versuche, bei dir den Kavalier zu spielen. Geht doch bloß immer schief.«
    Ihre Lippen waren noch ganz geschwollen von seinen Küssen. »So nennst du das also? Den Kavalier spielen?«
    »Ja genau. So gut ich eben kann. Und leicht fällt’s mir nicht gerade, kann ich dir sagen. Aber weißt du was? Du schuldest mir was deswegen.«
    »Wie bitte?«
Diese großen bernsteinfarbenen Augen hatten mit einem Mal ihren wehrlosen Ausdruck verloren.
    Sie sprühten Funken.
    »Du bist mir was schuldig, Phoebe. Ich hab lediglich versucht, dir ein bisschen Respekt zu erweisen.«
    »Respekt? Also so hat mir das bis jetzt noch niemand zu verkaufen versucht.«
    Ihr sarkastischer Ton konnte ihre Verletzung nicht ganz verbergen, also legte er noch ein Scheit ins Feuer. »Aber genau das ist es. Und soweit es mich betrifft, hast du mir diesen Respekt soeben um die Ohren geschlagen. Was bedeutet, du schuldest mir das, was ich eben nicht bekommen hab, und ich hab vor, die Schulden einzutreiben.«
    »Und wie, bitte schön?«
    »Ich sag dir, wie. Eines Tages – irgendwann, wenn es mir passt, egal wann oder wo, werde ich dich anschauen, und ich werde nur ein Wort sagen.«
    »Nur ein Wort?«
    »Ich werde
jetzt
sagen. Nur dieses eine Wort.
Jetzt.
Und wenn du dieses Wort hörst, heißt das, du lässt alles stehen und liegen, was du gerade tust, und folgst mir dorthin, wo ich dich hinzubringen gedenke. Und wenn wir dann da sind, dann gehören du und deine Kurven ganz mir, dann wird dein Körper zu meiner ganz persönlichen Spielwiese. Hast du das verstanden?«
    Er wartete auf die Explosion. Aber er hätte wissen sollen, dass sie ihn so leicht nicht vom Haken lassen würde.
    Phoebe kannte sich beinah ebenso gut mit Spielchen aus wie er.
    »Ich glaube schon«, erwiderte sie nachdenklich. »Mal sehen, weil du hier nicht zum Abschuss gekommen bist, schulde ich dir was. Und wenn du mich anschaust
und jetzt
sagst, soll ich mich umgehend in deine Sexsklavin verwandeln. Hab ich das richtig mitgekriegt?«
    »Jep.« Die Traurigkeit war aus seinem Blick verschwunden. Er begann sich definitiv zu amüsieren.
    »Egal, was ich gerade mache.«
    »Egal was.«
    »Egal, wo du mich hinzubringen gedenkst.«
    »Und wenn’s ‘ne Besenkammer ist. Du hast nichts zu melden.« Er wusste, dass er mit dem Feuer spielte, und begann sich tatsächlich auf den Moment zu freuen, an dem es zu einem unkontrollierten Buschbrand wurde.
    »Und wenn ich gerade im Büro bin?«, erkundigte sie sich mit erstaunlicher Ruhe.
    »Steht Fifty-Fifty, dass du genau da sein wirst.«
    »In einer Konferenz?«
    »Dann hebst du deinen knackigen kleinen Hintern aus dem Stuhl und folgst mir.«
    »In einer Konferenz mit dem Commissioner?«
    »Du sagst: ›Tut mir Leid, Mr. Commissioner, aber ich fühle, dass eine Bauchgrippe im Anzug ist, wenn Sie mich also bitte entschuldigen würden. Und Coach Calebow, könnten Sie bitte mitkommen, falls es mich im Gang umhaut und ich jemanden brauche, der mir auf die Beine hilft.‹«
    »Ach so.« Sie blickte grübelnd drein. »Und wenn ich gerade in einem Interview mit – na, sagen wir mal – Frank Gifford bin?«
    »Frank ist ein guter Kerl. Er wird’s verstehen.«
    Die Explosion musste nun jede Sekunde kommen. Er wusste es.
    Sie zog die Stirn kraus. »Ich will bloß sichergehen, dass ich nichts falsch verstanden habe. Du sagst
jetzt,
und ich soll mich in – wie hast du’s doch gleich ausgedrückt? – deine persönliche Spielwiese verwandeln?«
    »Genau das hab ich gesagt.« Er wappnete sich.
    »Spielwiese.«
    »Jep.«
    Sie holte tief Luft und lächelte. »Cool.«
    Und dann schlüpfte sie aus der Toilette. Verblüfft starrte er ihr nach. Als die Tür zu war, warf er den Kopf in den Nacken und lachte lauthals. Sie hatte es geschafft. Sie hatte ihn tatsächlich schon wieder drangekriegt.

18
    Molly kam von der Schule und war gerade erst zur Tür hereingekommen, als das Telefon klingelte. Sie hörte Peg in der Waschküche rumoren, stellte rasch ihre Schultasche auf die

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