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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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wie ich damals, dann wären wir sehr schnell weg vom Fenster.«
    Angesichts der Geschichten, die sie über ihn gehört hatte, war das zweifellos wahr. Sie nahm ihre Brille wieder ab.
    »Du bist ein sehr strenger Trainer, und ich beginne erst zu erkennen, wie wichtig harte Disziplin ist. Aber ich glaube, du musst auch lernen, wann du den Jungs Beine machen und wann du ein bisschen zurückschrauben musst.«
    »Jetzt fängst du schon wieder damit an.«
    »Also gut. Dann erklär du mir, warum die
Stars
bis gestern Abend so viele Ballverluste hatten.«
    »Das war ‘ne Phase. So was kommt und geht.«
    »Dan, die Männer waren angespannt wie Flitzbögen.
    Du hast sie wochenlang hart rangenommen, hast sie für die kleinsten Fehler zur Schnecke gemacht. Du hast jeden zur Minna gemacht, vom Verwaltungspersonal bis zu Tully. Du hast einfach zu viel Druck ausgeübt, und das hat die Leistung aller beeinträchtigt.«
    Sie hätte ebenso gut den Zunder an die Lunte legen können, so rasch katapultierte er sich nun aus seinem Sessel.
    »Ich fasse es nicht, zum Donner noch mal! Ich kann nicht fassen, dass ich hier sitze wie ein idiotischer Schulbub und mir von dir, die du keinen blassen Schimmer davon hast, wie man ein verfluchtes Footballteam coacht, Weisheiten an den Kopf werfen lassen muss. Du hast ja nicht mal eine beschissene Ahnung von den Spielregeln!«
    Er fluchte wie ein Müllkutscher, schnaubte und wütete und verbreitete eine derartige Hitze, dass sie das Gefühl hatte, gleich müsste die Farbe von den Wänden platzen.
    Sie war erschüttert, hatte gleichzeitig jedoch das unheimliche Gefühl, dass er sie einer Art Prüfung unterzog, dass sein Gefluche und Getobe nur eine sorgfältige Inszenierung war, um zu sehen, aus welchem Holz sie geschnitzt war. Sie lehnte sich in ihrem Schreibtischsessel zurück und überprüfte ihre lackierten Fingernägel auf Absplitterungen.
    Das gab ihm den Rest. Seine Halsschlagadern traten hervor wie Stahlseile. »Schau dich doch an! Du kennst kaum den Unterschied zwischen einem Football und einem beschissenen Baseball! Und jetzt glaubst du, du könntest mir vorschreiben, wie ich meine Mannschaft zu trainieren habe! Du glaubst, du kannst mir weismachen, dass meine Männer zu angespannt sind, als wärst du eine verfluchte Psychologin oder so was, wo du doch keine blasse Ahnung hast!« Er hielt inne, um Luft zu holen.
    »Sie können Ihre Dreckschleuder so weit aufreißen, wie Sie wollen, Coach«, flötete sie sanft, »aber das ändert nichts an der Tatsache, dass immer noch ich hier der Boss bin. Wie war’s also, wenn Sie jetzt gehen und den Kopf unter irgendeinen Wasserhahn halten, um sich ein wenig abzukühlen?«
    Einen Moment lang glaubte sie, er würde über den Schreibtisch hechten und ihr an die Gurgel gehen, doch stattdessen warf er ihr einen lodernden Blick zu und stapfte davon.
    Ron fand ihn schließlich eine halbe Stunde später Bälle werfend hinter dem Gebäude, auf dem kleinen Baseballplatz neben der Außentür zu den Umkleideräumen. Sein Polohemd hatte auf Brust und Rücken bereits dunkle Schweißflecken. Keuchend dribbelte er den Ball zur Platzmitte und wirbelte zum Korb herum.
    »Tully hat gesagt, dass Sie hier draußen sind«, sagte Ron. »Ich brauchte ein paar Auskünfte über Zeke Claxton.«
    Der Korbring vibrierte, als Dan den Ball hineindonnerte. »Phoebe hat was gegen meine Trainingsmethoden!«
    Er spuckte die Worte förmlich heraus und pfefferte gleichzeitig den Ball an Rons Brust, dass dieser zurücktaumelte.
    »Los, rein damit«, brüllte Dan.
    Ron schaute den Ball an, als handele es sich um eine scharfe Handgranate. Er hatte Dan schon öfters bei One-on-One, dem Korbspiel zu zweit, gesehen, wenn dieser über irgendetwas wütend war. Nein, da hielt er sich besser raus. Mit einem Ausdruck tiefsten Bedauerns wies er auf seinen neuen marineblauen Anzug. »Tut mir Leid, Dan, aber ich muss gleich in eine Sitzung und bin nicht ange –«
    »Rein damit, verdammt noch mal!«
    Ron blieb nichts anderes übrig. Der Ball musste rein.
    Dan behinderte ihn nicht, aber Ron war so nervös, dass der Ball hoch über dem Korb von der Rückwand abprallte. Dan schnappte sich den Rebound und dribbelte wie ein Wilder zur Platzmitte. Ron stand nervös am Spielfeldrand und zerbrach sich den Kopf, wie er da nur wieder rauskam.
    »Greif mich an, verflucht noch mal!«
    »Also eigentlich war ich nie besonders gut im Basketball.«
    »Greif mich an!«
    Ron tat sein Bestes, aber Dan war beinahe dreißig

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