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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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hatte, flammte in ihr auf. »Und deine Mutter?«
    »Die war Alkoholikerin. An guten Tagen war sie auch auf mich stolz. Sie kamen bei einem Autounfall ums Leben, da war ich gerade im ersten Jahr auf dem College.«
    Sie begriff, was es ihn kostete, so viel über sich preiszugeben, und schwieg, damit er die Geschichte auf seine Weise erzählen konnte.
    »Wenn du die Wahrheit wissen willst, ich hatte schon lange davor das Gefühl, sie verloren zu haben. Ist schon komisch. Vor ein paar Monaten war dieser Typ hinter mir her.« Er erzählte ihr von Ray Hardesty, dem Footballspieler, den sie aus der Mannschaft werfen mussten, und der Vendetta, die sein Vater seitdem gegen Dan verfolgte.
    »Ich hab Hardesty seitdem nicht mehr gesehen, also wird er wohl zur Vernunft gekommen sein. Aber als ich ihn am Kragen hatte und gegen seinen Lieferwagen drückte, da kam’s mir vor, als würde ich wieder vor meinem Alten stehen. Es war offensichtlich, das Hardesty nie was aus sich gemacht hat, sondern nur durch seinen Sohn lebte. Er hat nicht um Ray getrauert, sondern nur um sich selbst.
    Ganz schön krank, nicht?«
    Sie schauderte bei dem Gedanken, dass Dan von einem Verrückten verfolgt worden war.
    Sein Ton wurde schroff. »Deshalb – es ist schwer zu erklären, aber mir ist eine Familie sehr wichtig. Eine echte Familie mit Kindern und Eltern, die einander lieben und respektieren.«
    »Ist das der Grund, warum deine Ehe gescheitert ist?«
    »Val wollte nie Kinder. Ich gebe nicht ihr die Schuld, dass es zwischen uns nicht geklappt hat. Eigentlich war es mehr meine Schuld. Ich hätte mir vorher überlegen sollen, was ich will, bevor ich heirate. Sie sagte ständig, ich wäre nur neidisch auf ihre Karriere, aber das stimmt überhaupt nicht. Tatsächlich ist Vals Hingabe an ihren Beruf etwas, das ich am meisten an ihr bewundert habe. Aber für sie war der Beruf alles, und mir lag auch sehr viel an einer Familie. So einen Fehler wie mit Val werde ich nie wieder machen. Ich will nicht, dass meine Kinder mit solchen Eltern aufwachsen, wie ich sie hatte. Ich will nicht, dass mein Sohn das Gefühl hat, er müsste erst einen
touchdown
machen, um sich meine Liebe zu verdienen.
    Und ich will, dass meine Kinder eine richtige Mutter haben, eine, die ihre Kinder liebt.«
    Sie musterte ihn, als er in ihre Auffahrt einbog, und versuchte zu begreifen, was er damit meinte. Erzählte er ihr lediglich etwas über sich, weil sie das auch getan hatte – oder steckte mehr dahinter? Die Bindung zwischen ihnen war noch zu neu, zu frisch, als dass sie sich zu fragen getraute.
    Er kam um den Wagen herum, um ihr herauszuhelfen, und als sie vor ihrer Haustür standen, küsste er ihre Schläfe, dann ihre Lippen. Lange Minuten verstrichen, bevor sie sich voneinander lösten. »Du wirst mir fehlen.«
    »Aber wir sehen uns doch jeden Tag.«
    »Ich weiß, aber das ist nicht dasselbe.« Er strich ihr mit dem Daumen eine Locke aus dem Gesicht. »Ich werde den Rest der Woche total mit den Vorbereitungen für das Spiel gegen die
Buffalo Bills
eingespannt sein, also denk dir nichts dabei, falls ich es nicht schaffen sollte, hier vorbeizuschauen.«
    Sie lächelte. »Werde ich nicht.«
    »Und Kopf hoch, diese Woche, hörst du?« Er streichelte ihr Haar und blickte sie so zärtlich an, dass sie das Gefühl hatte, erneut in seinen Armen zu liegen.
    »Schätzchen, ich verstehe, was am Samstag für dich auf dem Spiel steht. Wir werden unser Bestes geben.«
    »Das weiß ich.«
    Einen Moment lang glaubte sie, er wollte noch etwas sagen. Doch er drückte nur ihre Hand, küsste sie noch einmal und ging.
    »Dan?« Als er sich umdrehte, flüsterte sie: »Tritt den
Büffeln
ordentlich in den Hintern für mich, ja?«
    Seine Antwort klang so sanft wie ein Frühlingslüftchen in Alabama. »Ist gebongt, Schätzchen.«
    Obwohl die kommende Woche unglaublich hektisch war, hatte Phoebe das Gefühl, immerzu zu schweben. Sie ertappte sich dabei, wie sie ohne jeden Grund lachte und mit allen und jedem flirtete – ob Männlein oder Weiblein, ob jung, ob alt, es machte keinen Unterschied. Sie fegte mit vollen Segeln durch ihre Presseinterviews, und es gelang ihr sogar, höflich zu bleiben, als Reed anrief, um sie zu beglückwünschen, was hohl klang, da er seine Frustration darüber, dass es so lange dauerte, bis er die
Stars
in seine gierigen Finger bekam, nicht mehr verbergen konnte.
    Je länger sie über das nachdachte, was Dan ihr über seine Kindheit anvertraut hatte, desto mehr wollte sie

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