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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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mitkommen.«
    Der mit einem Läufer ausgelegte Gang war menschenleer; nur aus den Boxen drang Fernsehlärm, Jubeln und Stöhnen. Phoebe stapfte los, die Arme fest vor der Brust verschränkt. In der Hoffnung, vielleicht auf andere Gedanken zu kommen, erkundigte sie sich: »Sind sie schon lange mit Ron zusammen?«
    »O nein, wir sind nicht zusammen. Ich habe ihn heute erst kennen gelernt. Aber er ist ein wirklich netter Kerl.«
    »Der Allerbeste. Und sieht obendrein noch umwerfend aus, finde ich.«
    »Ich muss zugeben, dass es schön ist, mal mit einem Mann zusammen zu sein, der nicht turmhoch über mir aufragt. Ich bin so klein, dass mir das bei den meisten Männern so geht. Aber das ist ja das Gute an meinem Beruf. Alle sind kleiner als ich.«
    »Was machen Sie denn beruflich?«
    »Ich bin Kindergärtnerin.«
    »Gefällt’s Ihnen?«
    »Ich liebe es. Was nicht heißen will, dass ich mich nicht auf das Ende eines Arbeitstags freue. Kinder sind süß, aber auch ziemlich anstrengend.«
    Sie erreichten die Biegung. Phoebe konnte zwar nicht hinsehen, aber ganz verpassen wollte sie die Show nun auch wieder nicht, also drehten sie um und gingen langsam wieder zurück. »Meine Schwester Molly macht den Babysitter für die Zwillinge nebenan. Manchmal, wenn sie besonders quengelig sind, bringt sie sie rüber zu uns. Sie sind richtige kleine Stinker, aber ich liebe es, mit ihnen zu spielen.«
    Sharon musterte sie neugierig. »Sie sehen mir nicht aus wie –« Sie unterbrach sich und senkte verlegen den Blick.
    »Ich sehe nicht aus wie der mütterliche Typ?«
    »Tut mir Leid. Das klingt wie eine Beleidigung, aber so hab ich’s nicht gemeint. Sie sind nur so glamourös.«
    »Danke, aber Sie sind nicht die Erste, die das von mir denkt. Nicht mal Menschen mit einer lebhaften Fantasie können sich mich als Mutter vorstellen.« Sie biss sich auf die Lippe, denn urplötzlich kamen ihr wieder all die Zweifel über ihre Zukunft mit D an in den Sinn. »Stimmt was nicht?«
    Ein allgemeines Aufstöhnen drang aus den Boxen, in denen fast nur Stars-Fans saßen, und Phoebe beschleunigte ihre Schritte. »Kinder sind für den Mann, mit dem ich mehr oder weniger zusammen bin, sehr wichtig. Für mich auch, aber das hat er noch nicht gemerkt.« Sie lächelte wehmütig. »Ich hab das Gefühl, es ist leichter für ihn, sich vorzustellen, wie ich auf einer Junggesellenparty aus einem Kuchen steige, als mich als Mutter seiner Kinder zu sehen. Da er sich noch nicht erklärt hat, um mal diesen altmodischen Ausdruck zu gebrauchen, weiß ich nicht, wie ich ihm begreiflich machen soll, dass ich genauso empfinde wie er, wenn’s um Kinder geht.«
    »Glauben Sie mir, ich verstehe Sie aus eigener Erfahrung.«
    »Sind Sie auch mit jemandem zusammen?«
    »Ja.« Sie schaute auf einmal sehr schüchtern drein, und Phoebe schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Sharon seufzte. »Es ist eine eigenartige Beziehung. Mein ganzes Leben lang haben sich nur ganz normale Männer für mich interessiert – die Brüder meiner Freundinnen, stille, nette Männer, nicht allzu aufregend, aber verlässlich. Und dann platzt da auf einmal dieser griechische Gott wie aus dem Nichts in mein Leben. Er gehört zu diesen Männern, die total normale Frauen wie mich normalerweise keines Blickes würdigen und sich nur mit so glamourösen wie Ihnen abgeben. Seit Wochen fühlt er mir nun schon auf den Zahn, was Heirat und Kinder betrifft, und ich bin mir fast sicher, dass er mir jeden Tag einen Antrag machen könnte. Trotzdem, ich weiß immer noch nicht, was er eigentlich in mir sieht.«
    »Vielleicht dasselbe wie ich – eine sehr nette junge Frau, die eine wundervolle Ehefrau wäre.«
    »Danke, Phoebe. Ich wünschte, ich könnte das glauben. Er macht mich wahnsinnig. Heutzutage, in dieser Zeit – ich meine, wenn Sie drauf und dran wären, jemandem einen Heiratsantrag zu machen, würden sie dann nicht –« Sharon wurde knallrot und platzte heraus:
    »Meine Güte, er behandelt mich wie die Jungfrau Maria!«
    »Sie schlafen nicht mit ihm?«
    Sharon zupfte an ihren Haaren und blickte höchst verlegen drein. »Ich kann nicht fassen, dass ich Ihnen das alles gesagt habe. Ich hab’s nicht mal meiner Schwester erzählt, und der erzähle ich sonst alles.«
    »Wir sind uns in einer Krisensituation begegnet. Wie zwei Fremde, die in einem Flugzeug nebeneinander sitzen, das dem unausweichlichen Verhängnis entgegentrudelt.« Abermals ertönte ein gemeinschaftliches Aufstöhnen aus den nahe

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