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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ein bisschen mehr hin. Nein, Jared, nicht ablecken – ach, was soll’s, was machen schon ein paar Bazillen unter Freunden, stimmt’s, Kumpel?«
    Heiliger Jesus.
Es war nicht nur der Schlafmangel, der seine Augen plötzlich brennen ließ, sondern eine jäh überschwappende Gefühlswelle. Nie im Leben hatte er etwas Schöneres gesehen als Phoebe, wie sie dieses hässlichste Exemplar eines Kuchens, das er je gesehen hatte, mit den beiden kleinen Rackern, die neben ihr auf Stühlen knieten, mit Schokoladenguss überzog.
    Sie sah ganz und gar nicht aus wie die Mutter seiner Träume. Lange, blutrot lackierte Fingernägel. Riesige Creolen unter dem gewellten, schulterlangen blonden Wallehaar. Und mindestens drei Armreifen an jedem Handgelenk. Sie hatte ein weites, ausgebeultes Stars-Sweatshirt an – das zumindest hatte sie richtig hingekriegt –, aber anstatt dazu ein paar nette Jeans anzuziehen, wie jede anständige Mutter, trug sie das knallengste Paar goldener Stretchhosen, das er je gesehen hatte.
    Nein, wie eine Mutter sah sie beim besten Willen nicht aus, aber diese beiden kleinen Jungs mit ihren schokoladenverschmierten Gesichtern beteten sie offensichtlich an. So wie er. Von ganzem Herzen. Er stellte sich vor, wie sie in rotem Minikleid und mit pfundweise Modeschmuck behängt zu den Elternabenden ihrer gemeinsamen Kinder erschien, aber anstatt ob dieser Vorstellung in tiefste Verzweiflung zu verfallen, war er einfach nur entzückt. Sie würde ihn heiraten. Klar würde sie. Er weigerte sich, sich von den Schatten der Vergangenheit diesen Moment, in dem er sie so vor sich sah, ruinieren zu lassen. Eine Frau beendete nicht eine fünfzehn Jahre dauernde sexuelle Fastenzeit, wenn sie den Mann, mit dem sie ins Bett ging, nicht liebte.
    »Sing noch mal das Lied, Phoebe«, verlangte einer der Jungen, während Pooh die heruntergefallenen Schokoladenkrümel vom Boden leckte.
    »Welches Lied denn?«
    »Na, das über die Monster.«
    »Das Werwolf-Lied?« Als die Jungen nickten, fing Phoebe beherzt an, Waren Zevons »Werewolves of London«
    zu schmettern, und schwang ihre umwerfenden Hüften im Takt dazu. Herrgott, war sie schön, und auf einmal, während er sie so anstarrte, breitete sich ein Gefühl tiefen Friedens in ihm aus. Er konnte sich nichts Besseres vorstellen, als den Rest seines Lebens mit ihr zu verbringen.
    Sie schwang die Zwillinge von den Stühlen, um mit ihnen zu tanzen, den Rücken noch immer der Tür zugekehrt. Sie wackelte dazu im Takt der Melodie, und er musste lächeln, als er sah, wie die Jungen versuchten, es ihr nachzutun. Dann schwang sie herum und erstarrte, als sie ihn so plötzlich vor sich sah.
    »Lasst euch durch mich nicht die Party verderben«, sagte er grinsend.
    »Was machst du denn hier?«
    »Peg hat mich reingelassen, als sie gerade gehen wollte.«
    Die Jungen begannen sich zu winden, und Phoebe setzte sie ab. »Ich fürchte, du hast mich zu einer höchst ungünstigen Zeit erwischt.«
    Jared zog an ihrer Hand. »Der Kuchen ist jetzt lackiert.
    Können Jason und ich jetzt was haben?«
    »Na klar. Wartet, ich hole euch rasch zwei Teller.«
    Mit leicht zitternden Fingern holte sie zwei Teller aus dem Schrank. Sie sah, dass Dan vor den Jungen hingekniet war, damit er sich auf gleicher Augenhöhe befand.
    Tiefe Falten der Müdigkeit und Erschöpfung waren in sein Gesicht gegraben, doch sie wehrte sich vehement gegen das aufkeimende Mitleid. Wer zwei Frauen im Stall hatte, der war schon mal erschöpft. Sie blinzelte rasch gegen den aufkeimenden Kummer.
    »Also dieser Kuchen sieht mächtig gut aus, Jungs.
    Habt ihr den gemacht?«
    »Peg hat ihn gemacht«, entgegnete Jared.
    »Aber Phoebe hat uns erlaubt, ihn zu lackieren«, fügte sein Zwillingsbruder hinzu.
    »Das nennt man Glasieren«, war Phoebe dazwischen.
    »Ja, genau, mit Schokolade«, erklärte Jared unnötigerweise, da besagte Süßigkeit nicht nur weite Teile seines Gesichts, sondern auch seine Haare zierte.
    Dan gluckste vergnügt, und der Laut zerschnitt Phoebe das Herz. Rasch schaufelte sie je ein Stück Kuchen auf jeden Teller und schob das Übrige ein wenig zurück, damit sie noch auf dem Tisch Platz hatten.
    Dan erhob sich und sah zu, wie die beiden, so rasch sie konnten, auf ihre Stühle krabbelten. »Ehrlich, dieser Kuchen sieht mächtig gut aus.«
    Jason, den Mund voller Schokoladenkuchen, ließ es sich nicht nehmen, etwas dazu zu sagen. »Der Mann will auch was, Phoebe.«
    Sie bemühte sich um einen leichten Ton. »Nicht so

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