Ausgerechnet den?
letzten Wochen ganz verrückt gemacht. Du bist der Traum einer jeden Frau, und ich weiß, ich hätte mich in dich verlieben sollen.«
»Aber du hast nicht.«
Sie schüttelte den Kopf.
»Sharon, ich kann nicht glauben, dass ich das jetzt mache, aber ich hätte auch nicht unbedingt erwartet, dass unser Gespräch einen derartigen Verlauf nehmen würde.
Gestern hat sich ein Freund von mir nach dir erkundigt.
Zuerst dachte ich, er wäre bloß neugierig, weil er wusste, dass du beim Spiel am Sonntag mein Gast warst, aber dann hab ich gemerkt, dass er gern selbst mit dir ausgehen würde.«
»Eins hab ich in den vergangenen Monaten gelernt: Mit Sportlern fühle ich mich nicht wohl.«
»Perfekt.«
Sie verstand nicht, wieso er lächelte.
Noch immer grinsend erhob er sich von seinem Stuhl.
»Mein Freund ist nicht gerade ein Sport-As. Er spielt zwar Basketball, aber ganz unter uns, er ist einfach jämmerlich.«
»Ach, ich weiß nicht.«
»Es ist Ron McDermitt, unser General-Manager.«
»Ron?«
»Würde es dir was ausmachen, wenn ich ihm deine Telefonnummer gäbe?«
»Ausmachen? Nein, nein gar nicht. Das würde mir überhaupt nichts ausmachen.«
Sie hatte wohl ein wenig zu eifrig geklungen, denn er lachte vergnügt. Dann beugte er sich vor und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Ich hab so das Gefühl, wir werden uns nicht ganz aus den Augen verlieren.«
Kopfschüttelnd und immer noch grinsend ging er zu seinem Wagen hinaus. Sein Leben fing noch einmal ganz von vorne an, und seine Zukunft war nun nicht länger trübe, sondern kristallklar. Jetzt, wo er das mit Sharon in Ordnung gebracht hatte, konnte er Phoebe sagen, wie sehr er sie liebte. Das wusste er im Grunde schon lange, aber ihre erotischen Tarnmanöver hatten ihn derart verwirrt, dass er es erst jetzt richtig merkte. Seine süße, kluge, gerissene kleine Blondine. Sein Super-Bimbo. Wie sie so dagesessen hatte auf seinem Bettrand und ihm ihr ganzes Herz ausschüttete, das würde er wohl nie vergessen. Als sie ihm von der Vergewaltigung erzählte, da hätte er am liebsten den Kopf zurückgeworfen und laut aufgeheult. Sie löste beängstigende Gefühle bei ihm aus.
Als er sein Auto erreichte, verpuffte seine Euphorie wieder ein wenig. Er hatte seine Kindheit nur überlebt, weil er sich beibrachte, keinen Menschen zu sehr zu lieben, und die Intensität seiner Gefühle für Phoebe ängstigte ihn mehr als jede noch so starke Verteidigungslinie, mit der er es je hatte aufnehmen müssen. Immer hatte er Frauen gegenüber etwas zurückgehalten, aber das wäre bei ihr nicht mehr möglich. Ihr anzuvertrauen, wie sehr er sie liebte, wäre das größte Risiko, das er je in seinem Leben eingegangen war. Schließlich bestand ja immer die Möglichkeit, dass sie ihn samt all seiner Gefühle in die Wüste schickte.
Nein, Phoebe war zwar ein kesses, freches Ding, aber darunter war sie auch der sanftmütigste Mensch, den er kannte. Nein, er brauchte keine Angst zu haben. Seine Gefühle wären bei ihr gut aufgehoben.
22
»Hören Sie auf, so finster dreinzuschauen, Darnell. Sie jagen den Fotografen ja eine Todesangst ein.« Phoebe drückte Darnell Pruitts Arm, was ebenso wirkungsvoll war, als wenn sie versucht hätte, eine Delle in ein Stahlrohr zu drücken. Sie nickte einigen Reportern zu. Die ganze Woche über hatte sie getan als ob, hatte sich nichts von ihrem tiefen, unsäglichen inneren Schmerz anmerken lassen.
Darnell war an diesem Abend die beste Gesellschaft, die sie sich wünschen konnte, und sie war froh, dass er sich bereit erklärt hatte, auf dieser Tour durch die Sponsoren- und Pressesuiten ihren Begleiter zu spielen. Es war der Abend vor dem Halbfinalspiel gegen die
Dolphins.
Doch Darnells Augen wurden zu mörderischen Schlitzen, und er musterte die Vertreter der
Associated Press
mit gräulich gekräuselter Oberlippe. »Das könn’se vergessen. Ich werd den
Dolphins
doch nich’ den Gefallen tun, auf ‘nem Foto zu grinsen.«
»Ein Glück, dass hier keine kleinen Kinder rumlaufen.«
»Also wieso sagen’se denn so was. Ich mag Kinder.« Es war beinahe dreiundzwanzig Uhr, als sie die letzte Party verließen und zu den Aufzügen gingen; Zapfenstreich für den Koloss. Darnell machte Miss Charmaine Dodd nun ernstlich den Hof, kam jedoch nach seinem Geschmack nicht schnell genug voran. Nun hoffte er, dass in einer von den Chicagoer Zeitungen ein Bild von ihm mit Phoebe erschien, das Miss Dodd in einen Eifersuchtsanfall treiben würde.
Phoebe war
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