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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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die
Stars
den
Portland Sabers
im Endspiel um die AFC-Meisterschaft gegenüberstehen. Er hob die Flasche an den Mund und nahm den letzten Schluck, doch das Feuer in seiner Kehle brannte nicht einmal halb so stark wie die Wut in seinem Bauch. Die
Stars
hatten es nie so weit gebracht, als Ray junior noch mit dabei war, und nun schafften sie es ohne ihn.
    Mit einem schrecklichen, kaum mehr menschlichen Laut schleuderte er die Flasche quer durchs Zimmer. Sie krachte in ein Regal mit Pokalen und zerschellte, aber er machte sich keine Sorgen wegen des Lärms, da ohnehin niemand außer ihm da war, um ihn zu hören. Ellen hatte ihn verlassen. Nach einer fast dreißig Jahre währenden Ehe. Sie hatte gesagt, er benähme sich immer verrückter und solle doch mal zum Psychiater oder so gehen. Zum Teufel damit. Er brauchte keinen Psychiater. Was er brauchte, was er tun musste, war, es Dan Calebow heimzuzahlen.
    Nach dem Spiel gegen die
Chargers
hatte er überlegt, ob er Calebow nicht einfach umbringen sollte. Er hatte den Gedanken am Ende verworfen, nicht etwa, weil er Skrupel bekommen hatte, sondern weil der Tod Calebows auch keine Garantie dafür war, dass die
Stars
am Ende verloren. Er brauchte etwas Narrensicheres. Für eine Bestechung reichte sein Geldbeutel nicht. Außerdem verdienten die Spieler heutzutage so viel, dass man sie mit Geld nicht mehr locken konnte. Und die meisten Schiris waren ebenfalls unbestechlich. Er aber wollte Garantien.
    Phoebe Somerville tauchte auf dem Fernsehschirm auf.
    Letzte Woche, als der Coach sie zu sich nach Hause mitgenommen hatte, da hatte er in der Nähe in den Büschen gehockt und sein Haus beobachtet. Es hatte kaum eine halbe Stunde gedauert, dann war im Schlafzimmer Licht angegangen. Er spionierte dem Scheißkerl nun schon seit Monaten hinterher, lieh sich immer wieder andere Autos, damit Calebow ihn nicht entdeckte. Er wusste, dass sie was miteinander hatten. Nur hatte ihm diese Information bisher nicht viel genützt. Bis jetzt.
    Der Gedanke, der langsam Gestalt in seiner Vorstellung annahm, war sowohl komplex als auch verblüffend einfach. Man würde ihn wahrscheinlich erwischen, aber das war ihm egal. Es war ihm egal, was aus ihm wurde. Nur eins zählte noch. Die
Stars
davon abzuhalten, die AFC-Meisterschaft zu gewinnen.
    Das Interview mit Phoebe Somerville war zu Ende, und nun erschien der Teamchef der
Stars
auf dem Bildschirm.
    Ray hob seine .38er und pustete die Glotze in Stücke.
    Dan hatte den Medienrummel, der um einen herum ausbricht, wenn man es bis in die Endspiele schafft, schon als Spieler mitgemacht, aber noch nie als Trainer, und nun war er heilfroh, dass er gelernt hatte, mit einem Minimum an Schlaf auszukommen. Trotzdem, als er es am Dienstagnachmittag nach dem Spiel gegen die
Dolphins
endlich schaffte, sich für ein Stündchen loszueisen, da war er höllisch gereizt. Und verflucht wütend auf Phoebe.
    Als er den Wagen in ihrer Auffahrt parkte und ausstieg, nahm er sich vor, ihr, wenn er sie in die Finger bekam, als Erstes einmal einen kräftigen Schmatz aufzudrücken.
    Und dann würde er ihr ordentlich Bescheid geigen. Er wusste sehr gut, wie eingespannt sie war, aber das war er auch, und sie hätte in den vergangenen beiden Tagen durchaus mal zehn Minuten für ihn erübrigen können.
    Sie standen beide im Moment unter einem enormen Druck, aber das hieß doch nicht, dass man sich deswegen voreinander abschotten musste. Sie war Sonntagnacht nicht mal mit der Mannschaft nach Hause geflogen, etwas, worauf er sich schon gefreut hatte. Das letzte Mal, dass er sie gesehen hatte, war in der Umkleide gewesen, nach dem Spiel, als Ron sie mitbrachte, weil sie den Spielern gratulieren wollte.
    Peg, Phoebes Haushälterin, die gerade auf dem Heimweg war, ließ ihn herein. Er legte seine Jacke übers Treppengeländer und hörte ein fröhliches Quieken aus dem Rückteil des Hauses. Zuerst konnte er die Laute nicht einordnen, nicht etwa, weil sie so ungewöhnlich, sondern weil sie so unerwartet waren.
    Pooh kam herbeigetrottet, um ihn zu begrüßen. Mit der Pudeldame auf den Fersen machte er sich auf den Weg durchs Wohnzimmer und in die Küche, blieb beim Eintreten jedoch wie angewurzelt im Türrahmen stehen. Was er vor sich sah, haute ihn beinahe um.
    »Lass mich, Phoebe!«
    »Nein, mich!«
    »Mich!«
    »Still, ihr beiden. Ihr dürft beide, ihr kleinen Stinker.
    Da, hier habt ihr jeder ein Messer. Ja, so ist’s richtig, Jared. Prima machst du das, Jason. An der Seite gehört noch

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