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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Zwillingen gesehen hast, oder hat er etwas mit der Tatsache zu tun, dass ich nur noch einen Sieg brauche, und dann gehören die
Stars
mir?«
    Er erbleichte, stand da wie vom Blitz getroffen. »Was genau willst du damit andeuten?«
    »Wir kennen einander seit Monaten, aber das ist das erste Mal, dass du mir zu verstehen gibst, dass du mehr von mir willst als nur Sex. Geht es darum? Bereitest du dir den Boden für einen richtigen Heiratsantrag, falls die Mannschaft am Sonntag gewinnen sollte?«
    »Ich kann nicht glauben, was du da sagst.«
    Sie stieß ein ersticktes Lachen aus. »Ich hab mir wohl noch gar nicht richtig klar gemacht, was für ein toller Fang ich wäre. Wenn die
Stars
gewinnen, kriegt derjenige, der mich heiratet, nicht nur ein paar tolle Brüste, sondern obendrein noch eine großartige Footballmannschaft.
    Ich bin der Traum eines jeden Mannes.«
    Sein Gesicht war vollkommen starr. »Sag kein Wort mehr.«
    »Du wärst der Neid aller Trainer in der Liga.«
    »Ich warne dich…«
    »Wärst du immer noch so scharf darauf, mich zu heiraten, wenn die
Stars
verlieren würden?«
    Ein Wangenmuskel zuckte. »Was bei dem Spiel am Sonntag passiert, hat nichts mit uns zu tun.«
    »Aber wenn wir gewinnen, werde ich’s nie wirklich wissen, stimmt’s? Das weiß ich nur dann sicher, wenn wir verlieren und du mich noch immer heiraten willst.«
Sag, dass du mich liebst, Dan. Sag, dass du mich heiraten willst, weil du mich liebst – nicht weil ich so eine Rakete im Bett bin oder weil du Kinder von mir willst oder scharf auf mein Footballteam bist. Sag, dass du mich liebst, und mach diesem Schrecken ein Ende.
    »Ich werde dieses Footballspiel gewinnen.«
    »Dann haben wir keine Chance«, flüsterte sie.
    »Was willst du damit sagen?«
    Sie verblutete innerlich, wollte nur noch, dass es aufhörte, so wehzutun. Ihr Hals war derart verschnürt, dass sie kein Wort mehr herausbrachte.
    Er musterte sie kalt und gefühllos. »Ich werde das Spiel nicht absichtlich verlieren.«
    Zuerst begriff sie gar nicht, was er meinte. Aber als sie den kalten Ausdruck auf seinem Gesicht sah, wurde ihr ganz schlecht.
    Seine Stimme klang hart und bebte vor Zorn, und ihr fiel wieder ein, dass er all seine stärkeren Gefühle hinter Wut verbarg. »Ich hab mein Leben lang hart gespielt, aber ich hab auch immer sauber gespielt, egal wie groß die Versuchung war. Man hat mir Geld angeboten. Man hat mir Drogen und man hat mir Frauen angeboten. Aber ich bin nicht käuflich. Für niemanden. Nicht mal für dich.«
    »Das hab ich nicht gemeint…«
    Sein Blick überflog sie voller Verachtung. Dann stolzierte er aus dem Zimmer.
    Sie merkte kaum, wie die Zeit verging, während sie auf dem Bettrand saß, die Hände im Schoß verkrampft. Stimmen aus dem Foyer drangen zu ihr herauf, als Molly die Zwillinge wieder hinüberbrachte und kurz darauf zurückkam. Pooh kratzte an ihrer Tür, ging aber wieder, als sie nicht öffnete. Sie saß einfach nur da und versuchte, den Scherbenhaufen ihres Ichs wieder zusammenzuklauben.
    Um zweiundzwanzig Uhr hörte sie aus Mollys Bad Wasser rauschen. Lustlos zog sie sich ebenfalls aus und schlüpfte in ihren ältesten Bademantel. Der weiche, abgetragene Frotteestoff fühlte sich irgendwie tröstlich an.
    Es klopfte leise an ihrer Tür.
    »Ist was mit dir, Phoebe?«
    Unter anderen Umständen hätte sie sich gefreut, dass Molly Anteil an ihrem Wohlergehen nahm, aber im Moment fühlte sie sich nur leer und ausgebrannt. »Ich hab Kopfschmerzen. Wir sehen uns dann morgen früh, bevor du in die Schule gehst.«
    Sie schlurfte zum Fenster, schob die Vorhänge auseinander und blickte hinaus auf den Wald, der sich hinter der Siedlung erstreckte. Tränen ließen ihren Blick verschwimmen.
    »Phoebe?«
    Sie hatte Molly nicht reinkommen hören und wollte sie auch nicht hier haben. Früher oder später würde sie ihr sagen müssen, dass sie aus Chicago wegziehen mussten, aber nicht heute Abend. »Die Tür war zu.«
    »Ich weiß. Aber – ich wollte bloß sehen, wie’s dir geht.« Das Licht im Zimmer ging an.
    Sie drehte sich nicht um, starrte weiter aus dem Fenster, weil sie nicht wollte, dass Molly ihre Tränen sah. Sie hörte das weiche Tapsen von Poohs Pfoten auf dem Teppich.
    »Sind bloß Kopfschmerzen.«
    »Du und Dan, ihr habt euch gestritten, stimmt’s?«
    »Dan und ich streiten immer.«
    »Ihr kabbelt euch, aber ihr streitet nicht richtig.«
    »Das war kein Spaß, Molly Das war ein richtiger Streit.«
    Es folgte eine lange Pause.

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