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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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hatte gereicht, um nach Paris zu kommen, in jene Stadt, in der sie später Arturo Flores kennen lernte und wo ihr Leben sich für immer veränderte.
    Ihr Vater hatte ihr in der Zeit mit Flores mehr als einmal seine Laufburschen auf den Hals gehetzt, um sie mit Drohungen zur Rückkehr zu bewegen, doch sie war standhaft geblieben. Als dann die ersten Aktgemälde von ihr erschienen, hatte er sie prompt enterbt.
    Sie legte den Kopf an die Couchlehne und zog Pooh fester an sich. Nun hatte ihr Bert schließlich doch noch seinen Willen auf gezwungen. Wenn sie nicht tat, was er wollte, würde sie die hunderttausend Dollar nicht bekommen, Geld, das sie dringend brauchte, um sich ihren Traum von einer eigenen kleinen Kunstgalerie zu erfüllen.
    Du bist mein einziger Fehlschlag, Phoebe. Mein gottverdammter Fehlschlag.
    Sie biss die Zähne zusammen. Nein. Ihr Vater, seine einhunderttausend Dollar und die
Chicago Stars
konnten zum Teufel gehen. Bloß weil Bert die Spielregeln festlegte, hieß das noch lange nicht, dass sie mitspielen musste.
    Sie würde einen anderen Weg finden, um das Geld für ihre Galerie aufzutreiben. Und warum nicht Viktors Angebot annehmen und ein paar Wochen Urlaub in seiner Strandhütte in der Nähe von Montauk machen? Gebrauchen konnte sie die Erholung ganz gewiss. Dort am Meer könnte sie die Geister der Vergangenheit endlich zur Ruhe betten.

3
    »Man kann die Sache drehen und wenden, wie man will, Ice«, sagte Tully Archer aus dem Mundwinkel zu Dan Calebow, als wären sie Spione der Alliierten bei einem Stelldichein im Grunewald. »Ob’s uns gefällt oder nicht, die blonde Puppe sitzt am Steuer.«
    »Bert muss nicht mehr alle Tassen im Schrank gehabt haben.« Dan funkelte den Kellner, der soeben mit einem frischen Tablett Champagner herankam, böse an. Der Mann machte einen raschen Schlenker und ging klugerweise in eine andere Richtung. Dan hasste das Blubbergesöff.
    Er kam sich einfach lächerlich vor, wenn er eins von diesen blöden Gläsern in seiner Riesenpranke halten musste.
    Mehr noch als das Rülpswässerchen verabscheute er jedoch die Vorstellung, dass dieses dumme Blondchen mit dem Killer-Body sein Footballteam besitzen sollte.
    Die beiden Trainer standen in dem weitläufigen Aussichtsdeck ganz oben im Sears Tower. Heute fand dort die jährliche Wohltätigkeitsparty des
United Negro College Funds
statt, und das Deck war deshalb vorübergehend für die Öffentlichkeit geschlossen worden. In der Glasfront, die sich um den ganzen Turm zog, spiegelten sich enorme Blumenbankette, und in der Ecke fiedelte ein Streichquartett des Chicago Symphony Orchestra gerade Debussy Vertreter aller örtlichen Sportmannschaften waren gekommen und hatten sich unter Lokalreporter, Politiker und sogar ein paar Filmstars gemischt, die sich zurzeit gerade in Chicago aufhielten. Dan hasste Anlässe, zu denen er einen Smoking anziehen musste.
    Wenn es sich um einen guten Zweck handelte, machte er jedoch gute Miene zum bösen Spiel.
    Calebow hatte einen schon fast legendären Ruf, beginnend mit seiner Zeit als
quarterback
seines Uni-Footballteams an der University of Alabama und später dann als professioneller Footballspieler für die NFL. Als Profi war er ein blutrünstiger, Angst erregender Barbar gewesen. Er war ein
bluecollar-quarterback,
ein Bursche aus der Arbeiterklasse, und kein Glamourboy Nicht einmal die fiesesten Verteidiger hatten ihn aus der Ruhe bringen können. Dan Calebow war nämlich der festen Überzeugung, entweder stärker oder klüger zu sein als jeder Gegner, den sie ihm vor die Nase setzen konnten.
    Außerhalb des Spielfeldes war er der gleiche Haudrauf.
    Mehr als einmal war er wegen Ruhestörung, Zerstörung fremden Eigentums und, in seiner Anfangszeit, auch wegen Besitz einer verbotenen Substanz festgenommen worden.
    Doch auch ihn hatten die Jahre reifen lassen, sodass er nun, was viele Dinge betraf, klüger war als früher. Viele, aber nicht alle. Sein Blick richtete sich über Tullys Schulter hinweg auf die neueste Kongressabgeordnete des Staates Illinois. In einem schlichten schwarzen Abendkleid, das wahrscheinlich mehr gekostet hatte als ein neuer Satz Golfschläger, stand sie inmitten einer Traube von Männern in Abendanzügen. Ihr glänzendes hellbraunes Haar war mit einer schwarzen Samtschleife im Nacken zusammengefasst. Sie war wunderschön, eine richtige Lady. Und sie erregte nicht geringe Aufmerksamkeit. Es entging ihm nicht, dass er zu den wenigen Anwesenden gehörte, die sie noch

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