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Ausgerechnet Souffle'!

Ausgerechnet Souffle'!

Titel: Ausgerechnet Souffle'! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Winter
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setze ein gezwungenes Lächeln auf.
    „Willkommen im Cook & Chill. Ich freue mich, Sie zu unserem Schnupper-Anfängerkurs begrüßen zu dürfen. Da es in so einer Küche ab und an ziemlich heiß hergeht, möchte ich gleich vorneweg vorschlagen, einander zu duzen. Vieles geht so im Umgang miteinander leichter von der Hand.“
    Zustimmendes Nicken. Gemurmel. Lachen. Gut.
    „Ich heiße Katta. Und ich zeige Euch, was es bedeutet, die Kochkunst nicht nur zu genießen, sondern zu beherrschen. Zumindest die Grundlagen betreffend.“
    In diesem Moment passiert etwas, das mich vollends aus der Bahn wirft. Vielmehr passieren zwei Personen. Die Tür wird aufgerissen. Dr. Johannes Hennemann stolpert herein. Und F. Sander.
     
    Die folgenden Minuten stehe ich neben mir und betrachte mich selbst. Meine Gesichtsfarbe kann sich nicht recht entscheiden, ob sie bettlakenweiß oder erdbeerrot sein möchte, und probiert jede Variante sowie alle Nuancen dazwischen aus. Würde man nicht genau hinschauen, nähme man an, ich hielte die Luft an. Prompt werde ich sechs Jahre alt und springe in ein Schwimmbecken. Nun fühle ich mich sehr nass. Ich schließe die Augen und hoffe, sie sind beide verschwunden, wenn ich sie öffne. Vorsichtig blinzle ich. Unglücklicherweise bietet sich mir dasselbe, unveränderte Bild. Ich bin mir nicht sicher, ob F. Sander mich erkennt. Ohne Umstände reicht er mir die Hand, deren Druck ich lahm erwidere.
     „Frank Sander.“
    Seine Augen schimmern heute beinahe grün. Mein Mund öffnet und schließt sich sofort. Bevor ich etwas von Melonen stammele, halte ich lieber die Klappe. Stattdessen überzieht ein dümmliches Grinsen mein Gesicht. Immerhin bin ich in der Lage, mit einer Geste zu den Tischen zu weisen. Woraufhin mein Nachbar sich direkt neben Schneckenvögelchen auf das Sofa fallen lässt. Er greift nach dem stattlichsten Glas und streckt seine Beine aus. Julia weicht in einer erschrockenen Bewegung seitlich aus, als er wie selbstverständlich die Arme rechts und links auf der Rückenlehne ablegt und die junge Frau ungeniert von oben bis unten mustert. Sein Gehabe wirkt eine Idee großspuriger, als notwendig wäre. Primär muss ich jedoch ein dringlicheres Problem lösen, ehe ich vollends die Kontrolle über die Situation oder gar mich selbst verliere. Also bugsiere ich Herrn Dr. Hennemann kurzerhand am Ärmel seines Jacketts nach draußen vor die Türe. Mein Hasenherz hoppelt längst Richtung Neuseeland. Am liebsten liefe ich hinterher. Das geht aber leider nicht.
    Ich erinnere mich nicht daran, meinem Chef in der Vergangenheit jemals näher als höchstens einen halben Meter gekommen zu sein. Geschweige denn, dass ich mich getraut hätte, ihn anzufassen. Doch es sollte ja nun wirklich nicht jeder im Raum Zeuge dessen werden, wie ich zu einem akkuraten, kleinen Päckchen gefaltet werde. Gleichzeitig steigt Trotz in mir auf.
    Dermaßen in die Enge getrieben, schlägt unseligerweise gerne das Erbe meines cholerischen Vaters durch. Ehe Dr. Hennemann mir zuvor kommen kann, hole ich tief Luft und lasse sie in einem Schwall wüster Beschimpfungen entweichen. Nun sowieso in der Defensive, feuere ich gleich weiter.
     „Wie sie vielleicht bemerkt haben, veranstalte ich gerade einen Kurs! Ich habe jetzt überhaupt keine Zeit für die Formalitäten meiner Kündigung oder für irgendwelchen anderen Firlefanz! Machen Sie einen Termin, wenn Sie mir das Leben schwer machen wollen, oder zeigen Sie mich direkt an, Sie ... Nervensäge!“
    Vor lauter Angst werde ich wütend. Das finde ich weitaus angenehmer, als mir die Blöße zu geben, in Tränen auszubrechen. Dr. Johannes Hennemann sieht mich würdevoll an und wischt einen imaginären Staubfussel von seinem teuren Anzug. Dann sagt er bedacht und sehr förmlich:
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon Sie da reden, Frau Lehner. Ich verschwende meine Zeit grundsätzlich nicht an irgendwelchen … Firlefanz.“
    Irre ich mich, oder flackert da Unwohlsein in seinen Augen auf? Er zögert.
     „Stattdessen verlässt mich meine Ehefrau, sollte ich diesen Kochkurs nicht besuchen.“ Nach einer kurzen Pause fügt er hinzu: „Nehmen Sie es nicht persönlich, aber da wähle ich gezwungenermaßen doch gerne das kleinere Übel.“
    Ich schweige, während mein Gehirn versucht, seinen Worten einen Sinn zu verleihen.
     „Aber sie sind nicht angemeldet“, werfe ich trotzig ein.
    Offener Kurs hin oder her.
    Er runzelt die Stirn.
    „Ich nahm an, meine Gattin hätte mich

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