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Ausgerechnet Souffle'!

Ausgerechnet Souffle'!

Titel: Ausgerechnet Souffle'! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Winter
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vorgemerkt?“
    Hä? Ich verstehe überhaupt nichts.
    „Frau Meininger-Hennemann“, bekräftigt er ungeduldig.
    In seiner Brusttasche klingelt ein Mobiltelefon. Und jetzt begreife ich. Herr Meininger ist Dr. Hennemann! Und Dr. Hennemann ist Herr Meininger. Der weggelassene Doppelname. Herrje.
    Tatsächlich geht er an den Apparat, derweil ich verzweifelt einen Ausweg aus dieser vertrackten Situation suche. Typisch. Geschäftsmann durch und durch, trotz prekärer Lage und Feierabend. Spätestens nach diesem Gespräch leuchtet mir ein, warum Linda Meininger kein gutes Haar an ihm lässt.
    „Und jetzt?“
    Und jetzt??? Ärgerlich sehe ich zu, wie er seelenruhig das Mobilteil ausschaltet, nachdem er sich höflich von seinem Gesprächspartner verabschiedet hat.
    „Wenn es nichts ausmacht, würde ich gerne bleiben.“
    Dr. Johannes Hennemann meint das ernst. Ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass er alles ernst meint, was er sagt. Ich überlege. Das tue ich lange. Ich könnte das noch eine Weile tun, bloß um ihn zu ärgern. Leider hilft mir das aber auch nicht hier raus. Und drinnen warten meine Schüler.
    Ich hebe resigniert die Schultern und wende mich zur Eingangstür.
    „Dann rein mit Ihnen.“
    Unter Umständen könnte es sogar von Vorteil sein, ihm einen Gefallen zu tun. Vielleicht komme ich so glimpflich bei Elroy und James davon.
    Mein Herz klopft bis zum Hals, als ich verstohlen zu Frank blicke. Doch der beschäftigt sich vollauf damit, die Runde zu unterhalten. Das tut er laut, selbstbewusst und total entspannt, als säße er mit alten Freunden zusammen. Irgendwie hätte ich ihm das nicht zugetraut. Auf mich wirkte er zurückhaltend und regelrecht introvertiert. Diesen Mann hingegen würde frau eher in die Machoschublade stecken und dabei sorgsam darauf achten, seinen Finger mit einzuklemmen. Ich habe ihn wohl falsch eingeschätzt. Das überrascht mich nicht. Ich fürchte, ich besitze wenig Talent dafür, Männer treffend zu beurteilen. Ich nenne es das Froschkönig-Syndrom. Ich kann Frösche einfach nicht von Prinzen unterscheiden. Wäre also nicht das erste Mal, dass ich völlig daneben liege.
    Er wiederum erkennt mich tatsächlich nicht. Diese Einsicht ist erleichternd und unschmeichelhaft gleichermaßen.
    „So meine Lieben. Entschuldigt bitte die Verzögerung. Wir werden die verlorene Zeit nachholen. Wer heute nicht länger bleiben kann, hat eine Extrastunde gut bei mir.“
    Einvernehmliches Wispern von allen Seiten. Wunderbar. Meine Kochschüler bringen Geduld mit. Die Voraussetzung zum Erlernen dieser Kunst. Als ich mich auf meine Aufgabe besinne, fällt die Anspannung von mir ab. „The Show must go on“, wie man unter Künstlern sagt. Den unerfreulichen Rest verschiebe ich auf später. Ich nehme einen großen Schluck von meinem Sekt.
    „Fangen wir also an.“
     
    *
     
    Wir beginnen mit den elementaren Dingen. Ich habe mir ein Spiel zur Sinneswahrnehmung ausgedacht. Damit schlage ich gleich drei Fliegen mit einer Klappe. Ich finde heraus, wer verschiedene Gewürze und Geschmacksqualitäten riechen und schmecken kann, ob Gerüche bekannt sind und welche nicht, und zum anderen werden diese Sinne geschult. Auf der Längsseite der Küchenarbeitsplatte stehen jede Menge vorbereitete Dosen und abgedeckte Schälchen. Nachdem ich die Spielregeln kurz erklärt habe, bitte ich die Teilnehmer, sich paarweise zusammenzutun. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Julia sich näher an Sascha heranschiebt. Lukas und Vida treten vor, um anzufangen. Einer verbindet seinem Partner die Augen und wählt ein Döschen aus. Der Mitspieler muss den Inhalt der Büchse blind erraten.
    Die anderen lachen, weil Vidas Gesicht sich verräterisch verzieht.
    „Salz!“ ruft sie triumphierend.
    Augenblicklich werden aus Erwachsenen Achtjährige. Unter Gelächter gehen die Behältnisse reihum, es wird getastet, gerochen und probiert. Das Spiel entwickelt sich zum Selbstläufer. Ich kann seelenruhig zusehen, wie die Gruppe sich von allein zusammenfindet und nebenbei meine Schüler genauer in Augenschein nehmen.
    „Wie albern“, murmelt Frank.
    Mein fescher Nachbar gibt sich gelangweilt. Ich habe mich nicht nur ein wenig vertan. Ich lag völlig daneben. Frank Sander ist definitiv kein netter Kerl. Innerhalb von einer halben Stunde schafft er es, mein trügerisches Traumprinzenbild komplett ins Gegenteil zu verkehren. Alles an ihm wirkt übertrieben. Auch wenn ich ihn äußerlich nach wie vor extrem anziehend finde, sein Wesen

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