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Ausgerechnet Souffle'!

Ausgerechnet Souffle'!

Titel: Ausgerechnet Souffle'! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Winter
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meiner Lieblingsverfilmung schlich beklommen die Stufen zum Schloss hinauf, indem sie eine Verstrebung des Geländers nach der anderen zählte. Allerdings wartete oben ein Prinz und nicht, wie in meinem Fall der Mensch gewordene Satan. Trotzdem, was die kann, kann ich schon lange. Irgendwo ganz oben geht eine Tür. Als ich zaghaft auf den ersten Treppenabsatz trete, begrüßt mich der Nachhall von Musik, die mir sehr bekannt vorkommt. Was für eine blöde Idee. Gleichzeitig rutscht mir nun doch der Schneid in den Allerwertesten. Aschenbrödel hin oder her. Meine Füße finden auch, dass Reden unsäglich überschätzt wird, und drehen sich um hundertachtzig Grad zum Ausgang.
    „Hallo?“, ruft es von oben herunter.
    „Hallo?“, rufe ich von unten hinauf.
    So ein Mist. Mein Mund reagiert schneller als mein Verstand. Meine Füße stöhnen auf und wenden sich widerwillig Richtung Stufen.
     Schwimmen Sie gerne? Sicherlich kennen Sie das Gefühl, wenn man nach einem Sonnenbad heiß und verschwitzt ins Wasser geht. Es bleiben eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Man watet allmählich ins kalte Nass und leidet unsägliche Qualen, wenn das Wasser sukzessiv bis über die empfindlichen Hüften schwappt. Um sich dann, dem Herzinfarkt nahe, hinein gleiten zu lassen. Oder man wählt die kurze, schmerzvolle Variante. Mit einem Brüllen kopfüber in die kühlen Fluten zu stürzen. Ich bin für die Alternative. Nix Aschenbrödel. Also atme ich tief durch, nehme Anlauf und renne los.
     
    Im ersten Stock bin ich flugs. Auf der zweiten Etage frage ich mich, wann ich zuletzt im Kardio-Training war, da meine Kondition zu wünschen übrig lässt. Meine Beine finden die Idee mit dem Reden immer noch doof, die Hektik völlig unangebracht und zittern protestierend. In der Dritten hechle ich wie Heiner in der Spinningstunde, zwinge mich jedoch, an Tempo zuzulegen. Der Anwohner des vierten Stocks hat die Stufen gewischt. Und anschließend geölt.
    Es macht ein unschönes, knacksendes Geräusch. Meine Sohlen schlittern über den glitschigen Untergrund und rufen hämisch: „Siehste?!“ Mit einem erschrockenen Aufschrei und rudernden Armen gehe ich zu Boden, ohne auch nur ansatzweise einen rettenden Halt zu finden. Zuletzt nehme ich ein dumpfes Poltern wahr. Ich gebe meinen pessimistischen Füßen recht und bin kurioserweise erleichtert. Dann umfängt mich sanftes Schwarz.
    Ich liege auf meiner Couch. Britta streichelt meinen Kopf und Olga trällert im Hintergrund. Ein fieser Schmerz zieht in meinem rechten Knöchel und mein Kopf tut heftig weh.
    „Hey ... alles in Ordnung?“
    Brittas Stimme klingt ganz schön tief. Sie sollte nicht so viel rauchen. Außerdem war meine Putzfrau doch erst gestern da. Und seit wann singt sie diese Art von Liedern, noch dazu in Englisch ... Mit den Fingern ertaste ich weiches Leder. Ich besitze doch gar kein Ledersofa...
    Mit einem Schlag bin ich voll da. Ich bin gar nicht zuhause. Und ich liege überhaupt nicht auf meinem Kanapee. Von Britta ist weit und breit nichts zu entdecken. Vor mir steht Frank Sander. Zweimal. Offensichtlich erlitt ich einen ordentlichen Hieb auf den Schädel. Ich sehe doppelt. Der eine guckt mitfühlend und der andere reichlich entnervt. Wenn ich die Augen schließe, ist der Zweite bestimmt weg. Vorsichtig zwinkere ich und öffne das eine Lid. Dann probehalber das andere. Die sind immer noch zu zweit.
    „Frank hol ein Kühlpack.“
    Ja, genau, Frank. Bring mir was für meinen Denkapparat. Jäh halte ich inne. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Das eine Trugbild befehligt das andere. Behutsam blinzle ich nach oben. Ein wohliger Schauer durchfährt mich. Wirklich sagenhaft, diese blauen Augen. In meinem Hals sitzt eine Kröte. Frank streichelt einfühlsam meinen Kopf. Das kann er viel besser als Britta, will ich meinen. Leider kommt die Erscheinung wieder ins Zimmer, ein Kühlakku schwenkend, das er mir entgegen wirft. Eine Hand fängt das Ding geschickt auf und legt es mir sanft aber nachdrücklich auf die Stirn.
     „Was ...“, das Tier auf meinen Stimmbändern lässt mich nicht zu Wort kommen, stattdessen ertönt ein unschönes Krächzen.
    Unwirsch, wenn auch mit leisem Bedauern, schiebe ich die Hand beiseite und setze mich auf. Allmählich schwindet der Schleier. Wie hypnotisiert schaue ich von links nach rechts. Mein Gehirn versucht, die beiden Wahrnehmungsstränge zusammenzulegen. Erfolglos. Ich habe eine Sehstörung. Wahrscheinlich brauche ich einen Arzt.
    „Felix

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