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Ausgerockt - [Roman]

Ausgerockt - [Roman]

Titel: Ausgerockt - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: FUEGO
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Best of Duran Duran auf.
    Lennard trieb sich immer noch auf der Seite mit den CDs rum. Er tat jetzt zu allem Überfluss auch noch so, als würde er Linus nicht kennen.
    »Haben sie auch ältere Sachen von Duran Duran ?«, rief er.
    Linus konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Auch die Frauen schienen Lennards Vorstellung durchschaut zu haben. Sie grinsten.
    Da bekam Linus zum ersten Mal ein Gefühl dafür, wie es wäre, wenn der Laden wirklich laufen würde. Ein Gefühl dafür, was es bedeutete, Gäste zu haben. Die beiden Frauen würde er nicht vergessen. Mücke in allen Ehren, aber diese beiden Frauen waren seine ersten wirklichen Gäste.
    Als ihre Karaffe leer war, spendierte er ihnen noch ein Glas aufs Haus. Er war so dankbar, dass er ihnen am liebsten eine ganze Flasche mit auf den Weg gegeben hätte.
    Um kurz vor acht gingen sie schließlich. Im selben Moment kam Brunssen herein und nickte Linus anerkennend zu. »Sieh an, die werte Kundschaft. Warum gehen die schon?«
    Linus kam hinter seinem Tresen hervor und gab Brunssen die Hand. In dem Moment steckte ein junger Kerl seinen Kopf durch die Tür und fragte, ob sie schon schließen würden.
    Brunssen flüsterte: »Du musst abends länger öffnen.«
    »Ab nächste Woche bis zweiundzwanzig Uhr«, rief Linus dem Jungen zu. Der nickte und sagte: »Alles klar, dann nächste Woche vielleicht.«
    Lennard kam hinter einem CD-Regal hervor und schlug Brunssen auf die Schulter. »Na, Alter. Ordentlich was los hier, was?«
    Brunssen sah sich um, und da nun außer Linus und Lennard niemand mehr im Laden war, prustete er ob der unpassenden Aussage laut los und Linus und Lennard fielen mit ein. Es dauerte fast eine Minute, bis ihr schallendes Lachen wieder verebbte.
    Brunssen machte den Vorschlag, in der alten Planes -Besetzung im Steintorviertel was trinken zu gehen.
    Linus schaltete Anlage, Automaten und Lichter aus, schloss den Laden zu und sie liefen zu Fuß Richtung Viertel, zuerst zu dem Haus in der Humboldtstraße, in dem sich Holgers Wohnung befand.
    Es war ein bisschen wie früher, als sie zusammen als Band durch die Straßen getrottet waren und sich in gewisser Weise bedeutsam fühlten, weil über ihnen die Hoffnung schwebte, dass sie es noch schaffen konnten.
    Holger war nicht zu Hause. Linus fand das schade, gleichwohl entspannte es ihn. Sie waren zwar eine unvollständige, dadurch aber wesentlich ruhigere Runde.
    Brunssens Stimmung konnte das zudem nicht trüben. Er drückte zwar noch ein paar Mal den Klingelknopf, der lediglich mit »Holger« beschriftet war, aber dann sagte er fröhlich: »Na gut, dann los.«
    Sie saßen vorm Litfass, einer gemütlichen Kneipe im Steintorviertel. Auf dem Weg hierher war Linus klar geworden, dass es nicht nur das vertraute Gefühl war, mit der Band unterwegs zu sein, was ihn so fröhlich stimmte. Vielmehr war es die Nähe zu Menschen, denen er vertraute.
    Er hatte die Woche weitgehend alleine verbracht und das hatte ihn an die Zeit erinnert, bevor er mit Jana zusammen gewesen war. Das war im Grunde noch gar nicht so lange her, gerade mal ein halbes Jahr.
    Linus sah sich schon wieder am Osterdeich sitzen und sich anderer Leute Leben vorstellen, vielleicht mit einem Glühwein in der Hand.
    Brunssen bestellte eine Runde Bier. Generös verkündete er, dass die Getränke auf seine Rechnung gingen. Dann wurde er seltsam konzentriert und schien nur darauf zu warten, dass das Bier kam.
    Als es endlich soweit war, griff er seinen Humpen, sah Linus und Lennard abwechselnd an und sagte:
    »Also, Leute. Ich weiß zwar nicht, wie ich es sagen soll, aber …«, sein Blick kam auf Linus zur Ruhe, »… ich werde Vater.«
    Linus saß unbeweglich da, bemerkte selbst, dass seine Gesichtszüge sich verhärteten und schluckte.
    Brunssen sah ihn an, legte ihm sofort die Hand auf die Schulter und sagte: »Alter, es ehrt mich, dass du so gerührt bist.«
    Und plötzlich musste Linus lachen. Lennard guckte erstaunt und machte so ein seltsames dummes »He he«, dass Linus noch mehr lachen musste und dann sagte Brunssen: »Na, Alter, ordentlich was los hier, was?«
    Jetzt konnten sich alle drei nicht mehr zusammenreißen und lachten laut und ungehemmt über »He he« und »Ordentlich was los hier« und »Ehrt mich, dass du so gerührt bist«, wobei Brunssen und Lennard nicht erfuhren, warum Linus über Letzteres am meisten lachen musste.

    An einem Mittwoch Mitte November stellte Linus zufrieden fest, dass er jeden Tag Kundschaft hatte.
    Natürlich

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