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Ausgesaugt

Ausgesaugt

Titel: Ausgesaugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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schnieft.
    – Wenn du dein wahres Selbst nicht annehmen kannst, dann sind auch ich und das Kind eine Last, die du nicht länger tragen musst.
    – Baby, so hab ich das nicht gemeint.
    Sie hebt eine Hand.
    – Schweig.
    Lydia lehnt sich gegen die Kopfstütze zurück.
    – Der Wahnsinn geht weiter.
    Meine Fingernägel kratzen über meine Bartstoppeln.
    – Alles inklusive.
     
    Es gibt noch jemanden, der einen Preis bezahlen muss.
    – Du Riesenarschloch!
    – Delilah, mein Schatz. Ich wollte mich doch nur vergewissern, dass du in Sicherheit bist.
    – Scheiß drauf! Das meine ich doch gar nicht! Du hast mir nur Scheiße über diese Leute erzählt!
    Ben duckt sich vor dem ausgestreckten Zeigefinger, der plötzlich auf ihn gerichtet wird.
    – Baby, ich weiß nicht, ob das der angemessene Tonfall ist.
    Ihr Finger verwandelt sich in eine offene Handfläche, die wenige Zentimeter vor Bens Nase anhält.
    – Ben, Vater des Kindes, halt deine Fresse, oder das, was von Romantik in dieser Beziehung noch übrig ist, geht hier und jetzt den Bach runter.
    Ben schweigt und tritt einen Schritt zurück.
    Sie wendet sich Chubby zu.
    – Hast du mal längere Zeit mit diesen Psychos verbracht? Bei dir hat das nämlich wie ein Abenteuer geklungen!
    Chubby hat die Arme ausgestreckt, zeigt seine Handflächen. Die Finger sind zu Boden gerichtet, eine flehende Geste.
    – Ich wollte dich doch nur unterhalten.
    – Ich war ein Kind, verdammte Scheiße nochmal!
    – Dann wollte ich eben ein frühreifes Kind mit einem ziemlich erwachsenen Geschmack unterhalten.
    – Jetzt gib ja nicht mir die Schuld an dieser Scheiße.
    – Tu ich ja nicht. Dafür sind allein deine Mutter und ich verantwortlich. Aber deine Interessen waren zugegebenermaßen etwas exotisch. Hätte ich dir etwa Gutenachtgeschichten vorlesen sollen?
    Jetzt streckt sie ihm die Handfläche hin.
    – Okay, ich will das nicht, aber es muss sein, bevor ich...
    Sie geht auf ihn zu und schubst ihn, so fest sie kann. Er bewegt sich keinen Zentimeter.
    – Wir sind fast gestorben! Immer wieder wären wir fast draufgegangen! Und das Baby! Sie wollten das Baby umbringen!
    Aus den Schubsern werden Ohrfeigen auf beide Wangen.
    – Du und deine beschissenen Vorstellungen von Vaterschaft. Du Angeber. Du und deine Geheimnisse! Alles Bullshit, Bullshit, Bullshit!
    Aus den Ohrfeigen werden Faustschläge. Chubby hat genug.
    Er packt ihre Handgelenke.
    – Delilah.
    Ben tritt vor, sieht Chubby in die Augen und tritt dann wieder zurück.
    Chubbys Gesicht nähert sich dem seiner Tochter.
    – Du wolltest Abenteuer und Romantik. Das hab ich dir alles verschafft. Du bist mit deinem jungen Lover und deinem kleinen Problem bei mir aufgetaucht, und ich stand dir mit Rat und Tat zur Seite. Du musst beides loswerden, hab ich gesagt, den Jungen und das Kind. Weil du meine Tochter bist und ich nur das Beste für dich will. Du bist kein kleines Mädchen mehr, du bist erwachsen und musst eigene Entscheidungen treffen. Wie du die Wirklichkeit zu einem Märchen verklärt hast, das hat auf eine schwache Persönlichkeit hingedeutet. Dein Hang zur Dramatik hatte ein Ausmaß angenommen, das man als durchaus exzessiv bezeichnen konnte. Was für mich hieß, dass du Schwierigkeiten hattest, Verantwortung zu übernehmen. Jetzt hast du der Realität ins Auge gesehen, also was verlangst du von mir? Was soll ich tun, um das Vergangene wieder gutzumachen? Soll ich dir eine neue Geschichte erzählen? Eine mit einem Happy End für dich und Ben? Bitte verzeih mir, aber das scheint mir derzeit nicht allzu wahrscheinlich. Es ist jetzt noch wichtiger als vorher, dich in Sicherheit zu bringen. Dich und dein Baby. Bald wirst du eine Mutter sein, also hör auf, dir über die Vergangenheit Gedanken zu machen. Mach dir lieber über die Zukunft Sorgen.
    Sie reißt sich von ihm los und starrt ihn an.
    – Mein Baby verstecken?
    Sie dreht den Kopf langsam nach links.
    – Niemals.
    Und dann nach rechts.
    – Dieses Kind ist für das Licht bestimmt.
    Chubby lässt die Arme sinken.
    – Delilah, Liebste, ich sage ja nicht, dass du in einer Höhle leben sollst.
    – Doch, genau das sagen Sie.
    Er blickt zu Lydia.
    Sie lehnt neben dem Sturmgewehr, das sie aus Amandas Haus mitgenommen hat, an der Wand.
    – Sie sagen, dass ihre Liebe dem Untergang geweiht ist und das Baby auf vieles verzichten wird. Aber so weit muss es nicht kommen.
    Chubby steckt einen Daumen in das Armloch seiner Weste.
    – Das hier ist eine Familienangelegenheit,

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