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Ausgeträumt

Ausgeträumt

Titel: Ausgeträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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sehn nicht aus wie ein Detektiv, Mr. Belane.« »Wie? Was? Wie seh ich denn aus?«
»Tja, äh … lassen Sie mich mal überlegen …«
»Lassen Sie sich nicht zuviel Zeit. Das kostet Sie sechs Dollar
die Stunde.«
»Na ja, Sie sehen aus … wie ein Klempner.«
»Ein Klempner? Aha. Ein Klempner. Was würden Sie machen
ohne Klempner? Können Sie sich jemand vorstellen, der
wichtiger ist als ein Klempner?«
»Der Präsident.«
»Der Präsident. Na bitte – falsch! Sobald Sie den Mund
aufmachen, sagen Sie was Falsches.«
»Ich sag nichts Falsches.«
»Da, sehen Sie? Schon wieder falsch!«
Ich drückte die Zigarre aus und steckte mir eine Zigarette an.
Dieser Mensch war eine einzige Pleite. Aber er war ein Klient.
Ich sah ihn nachdenklich an. Es war harte Arbeit. Ich ließ es sein
und schaute an seinem linken Ohr vorbei.
»Also, was wollen Sie von mir? Was soll ich machen mit
dieser Außerirdischen namens Jeannie Nitro?«
»Sie mir vom Hals schaffen.«
»Ich bin kein Auftragskiller, Grovers.«
»Sorgen Sie einfach dafür, daß sie aus meinem Leben
verschwindet.«
»Hatten Sie schon Sex?«
»Sie meinen heute?«
»Ich meine mit ihr. «
»Nein.«
»Wissen Sie, wo die Alte wohnt? Telefonnummer? Beruf?
Tätowierungen? Hobby? Besondere Gewohnheiten?« »Das letzte, ja …«
»Nämlich?«
»Sie verschwindet durch die Decke und all so was.« »Grovers, Sie spinnen. Sie brauchen nicht mich, Sie brauchen
einen Psychiater.«
»Bei Psychiatern war ich schon.«
»Und was sagen die?«
»Nichts. Aber sie berechnen mir mehr als sechs Dollar die
Stunde.«
»Wieviel denn?«
»Hundertfünfundsiebzig.«
»Das beweist, daß Sie spinnen.«
»Wieso?«
»Wer sich soviel abknöpfen läßt, der muß plemplem sein.« Wir schwiegen uns wieder an. Kam mir reichlich doof vor. Ich
versuchte nachzudenken und bekam Kopfschmerzen. Die Tür flog auf. Und rein kam … dieses Weib. Ich kann euch
sagen. Es gibt Milliarden Weiber da draußen, ja? Manche sehn
ganz passabel aus. Die meisten sogar ziemlich gut. Aber
manchmal leistet sich die Natur einen tollen Trick und schafft
eine ganz besondere Frau, eine unglaubliche. Ich meine, man
sieht hin und traut seinen Augen nicht. Alles an ihr ist
vollkommen. Und in Bewegung. Quecksilbrig. Schlangengleich.
Man sieht eine Ferse, einen Ellbogen, eine Brust, ein Knie, und
alles vereint sich zu einer totalen, gigantischen Verlockung. Die
fabelhaften Augen lächeln dich an, der Mund ist leicht
abschätzig nach unten gebogen, die Lippen scheinen jeden
Augenblick über deine Hilflosigkeit lachen zu wollen. Und sie
versteht sich zu kleiden, und ihre langen Haare glühen in der
Luft. Verdammt, es ist nicht zum Aushalten. Grovers stand auf. »Jeannie!«
Sie glitt durch den Raum wie eine Stripperin auf Rollschuhen.
Blieb vor uns stehen. Die Wände wellten sich.
»Hal«, sagte sie zu Grovers, »was willst du mit diesem
drittklassigen Schnüffler?«
»Hey, halt die Luft an, du Zicke!« sagte ich.
»Na ja, Jeannie«, sagte Grovers, »ich hab ein kleines Problem,
und da hab ich gedacht, ich wende mich an jemand, der mir
helfen kann.«
»Wegen was?«
»Kann ich dir nicht verraten. Meine Lippen sind versiegelt.« »Hal, du hast kein Problem, solang du mich hast. Alles, was
dieser drittklassige Schnüffler kann, das kann ich besser.« Ich stand auf. Einen Ständer hatte ich eh schon.
»Ah ja, Puppe? Laß mal sehn, wie du einen achtzehn
Zentimeter langen Steifen kriegst.«
»Sexistenschwein!«
»Siehst du? Da bist du baff!«
Sie schlingerte eine Weile durchs Zimmer und verdrehte uns
den Kopf. Dann drehte sie sich zu Grovers um und sagte: »Komm her, du Hund! Kriech zu mir her! Los!«
»Tun Sie’s nicht, Hal!« schrie ich.
»Hm?«
Er lag bereits auf dem Bauch und kroch zu ihr hin. Näher und
näher. Bis er vor ihren Füßen war.
»So«, sagte sie. »Jetzt leck mir die Schuhe!«
Grovers machte es. Er leckte und leckte. Jeannie sah mich an
und grinste. Ein hohntriefendes Grinsen. Mir platzte der Kragen. »Du verfluchte Hure!« schrie ich.
Ich machte den Hosengürtel auf, zog ihn aus den Schlaufen,
nahm ihn doppelt und ging um den Schreibtisch herum. »Verfluchte Hure! Dir polier ich den Arsch!«
Ich ging auf sie los. Der Anblick ihres sagenhaften Hinterns ging mir durch und durch. Meine Seele, oder was ich davon noch hatte, zitterte in freudiger Erregung. Der Himmel wellte
sich und kippte.
»Laß den Gürtel fallen, du Armleuchter«, sagte sie. Sie
schnippte mit den Fingern. Der Gürtel fiel mir aus der Hand. Ich
erstarrte.
»Komm,

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