Ausgezählt
gestanden hatte. Die zuschlagende Masse der stählernen Tür hatte sein linkes Bein und seinen linken Arm erfaßt. Der Lauf seiner Maschinenwaffe ragte seltsam verkrümmt und mit der Mündung nach oben weisend aus der Druckfassung hervor.
Jener, der mir die Mündung gegen den Rücken gepreßt und anschließend die Waffe abgenommen hatte, zögerte keine Sekun de. Er war ein kaltblütiger Mörder, auch wenn er später behauptete, er hätte dem Schwerverletzten nur helfen wollen.
Beim Aufpeitschen seiner MK-Garbe sprang ich zur Seite. Die Schmerzensschreie des Verunglückten verstummten.
Eine halbe Sekunde später war der schießwütige Regeldiener ebenfalls tot. Kojastnakow, der »harmlose« Dicke, hielt die 38er-Tokarew-Vollautomatik noch in der Hand, als ich zu dem Toten sprang und ihm mit einigen hastigen Griffen meine Strahlpistole sowie den Schutzschirmprojektor abnahm.
Eine Sekunde lang schaute ich, obwohl innerlich aufgewühlt, furchtlos in Valeries Waffenmündung. Dann senkte er die Pistole. Hannibals Kampfausrüstung befand sich im Besitz des dritten Wächters, der aber in den wenigen Augenblicken nicht wußte, was er tun sollte.
Der Schutzschirm meines Projektors flammte auf und umhüll te mich sofort. Gleichzeitig wurde die vollautomatische Innenentlüftung vorgenommen.
Ein IV-Schirm nützt nämlich wenig, wenn er noch über einen Kubikmeter Luft umschloß. Bei Wirkungstreffern aller Art erzeugte das einen derart harten Komprimierungsstoß, daß die Lungen schwer geschädigt wurden.
Ich ahnte, warum der Ex-General so duldsam war. Einmal wagte er es nicht, auf einen Erhobenen zu schießen, und andererseits hatte er sich wohl an mein Angebot erinnert. Wenn jemand Franco Sadonelli ausschalten und ihn, Kojastnakow, an die Macht bringen konnte, dann waren wir es. Dieser Mann schaltete blitzschnell.
Sadonelli schien uns vergessen zu haben. Er verschwand bereits durch eine Nebentür. Dort klang eine laute Stimme auf.
»Die Haupt-Kommunikations- und Befehlszentrale«, teilte mir Kojastnakow mit. »Der Eintritt ist Ihnen erlaubt.«
Er steckte seine schwere Armeewaffe weg und ging auf die Verbindungstür zu. Die beiden überlebenden Wächter schauten mich hilflos an. Schließlich folgten sie ihrem unmittelbaren Vorgesetzten; dies aber nur so lange, bis sie meine Stimme hörten. Sie schienen im Schritt zu erstarren.
»Sie bleiben sofort stehen. Legen Sie die Ausrüstung des Er hobenen Bockosch auf den Boden, oder ich löse Sie auf.«
Hannibal sprang hinter mich. Eine bessere Deckung gegen normale Explosivgeschosse hätte er nicht finden können.
Einen Augenblick später hatte der Kleine Projektor und Strahlwaffe aufgenommen. Der grünflimmernde Schirm schloß sich auch über seinem Körper.
»Sie können weitergehen«, erlaubte ich den Wächtern. »Kommen Sie nie mehr auf die Idee, uns zu berühren. Ich werde Sie augenblicklich eliminieren. Folgen Sie gefälligst Ihrem Vorgesetzten.«
Sie verschwanden wie von Furien gehetzt. Mir nützte das nur indirekt, denn durch den Aufbau der beiden Schutzschirme war die telepathische Verbindung zu Hannibal unmöglich geworden.
Von außen kommende Schall- und Funkwellen aller Art wurden von der Strukturantenne aufgenommen und innerhalb des Hochenergiefeldes hörbar gemacht. Von innen ausgehende Frequenzen aller Art ließ das Feld ebenfalls durch; aber Psi- Sendungen wurden absorbiert. Das lag an der energetischen Ei genart des fünfdimensionalen Feldes.
Der Kleine schaute mich grinsend an. Das beruhigte mich un gemein, nur wußte ich noch immer nicht, warum innerhalb des U- Tankers der Alarm ausgelöst worden war.
Hannibal deutete auf die Nebentür. Ich schritt hinüber, ignorierte die beiden Wächter und schaute hindurch.
Ich erkannte einen großen mit zahlreichen Geräten angefüllten Raum. Viele davon waren marsianischer Bauweise. Und sie arbeiteten sogar! Etwa zehn Männer saßen vor ihren Kontrollpulten und beobachteten die verschiedenartigen Anzeigen.
Sadonelli stand vor einem runden Bildschirm, dessen Durchmesser ungefähr zwei Meter betrug. Als wir eintraten, drehte er sich herum und wollte einen Befehl aussprechen. Doch da erkannte er unsere Schutzschirme. Seine bereits zum Ruf geöffneten Lippen schlossen sich wieder, zumal ich ihm ironisch zuwinkte.
Kojastnakow hustete krampfhaft. Ich hatte den Eindruck, als würde er sich köstlich amüsieren.
»Das auf uns Zukommende ist doch wohl nicht ernsthaft gemeint, mein Freund?« wollte er wissen. Er sprach
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