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Ausgezählt

Ausgezählt

Titel: Ausgezählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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heftige, undefinierbare Schmerzen, die sich schließlich auf den Hinterkopf konzentrierten. Ein Gefühl tiefsten Unbehagens, das zur Erahnung einer bevorstehenden Gefahr anwuchs, quälte mich.
    »Vorsicht, Alpha-Alarm, Kleiner«, gab ich mühevoll durch. »Mein Vorahnungssinn spricht mit höchster Intensität an. Etwas stimmt nicht. Sofort bei Kiny anfragen. Kojastnakow erhält eine Nachricht aus Ostasien. Der Alte soll feststellen lassen, ob es dort zu einer Panne gekommen ist. Huang Ho-Feng einweihen. Versuchen, den für Kojastnakow bestimmten Rafferimpuls aufzufangen und zu entschlüsseln. Er kommt auf Hyperwelle. Ich schirme dich ab, Kleiner. Konzentriere dich.«
    Hannibal versank sofort in die Konzentrationsphase. Um nicht aufzufallen, gingen wir in das biophysikalische Labor, wo etwa dreißig Wissenschaftler verschiedenster Fachgebiete zusammenstanden und diskutierten. Riebsams Stimme war im Hintergrund zu hören.
    Ich ging auf ein marsianisches Gerät zu und betrachtete es interessiert. Niemand wagte es, den »Erhobenen« namens Apoll zu stören.
    Warum sprach mein neuer Extrasinn so heftig an? Das »Vorausschauende Ahnen« war für mich noch relativ neu. Es war eine Folgeerscheinung der telepathischen Kräfte.
     
     

11.
     
    »… haben wir daher keine Ahnung, was es sein könnte«, vernahm ich Kinys Impulse klar und laut. »Sind Sie sicher, daß Ihre Extrasinne nicht einer Täuschung unterliegen? Dr. Kulot meint, das könnte nach den vorangegangenen Anstrengungen durchaus möglich sein. Bitte kommen.«
    Ich hatte mich fast gegen meinen Willen zugeschaltet.
    »HC-9 spricht, Kleines«, antwortete ich. »Mein Ahnungsinstinkt ist neu, aber bisher hat er mich nicht betrogen. Mit diesem Funkspruch hat es eine besondere Bewandtnis. Steht Ihr mit dem Großasiatischen Geheimdienst in Verbindung?«
    »Natürlich, Sir, ständig. Huang Ho-Feng ist persönlich am Gerät. Wir benutzen einen Satellitenrichtstrahl. Er ist abhörsicher. Huang kann sich nicht erklären, was in Ostasien passiert sein sollte.«
    »Wo befinden sich Oberst Kao Ming-Hoa?« fragte ich erregt an. »Ich traue ihm mehr Gespür zu als seinem Chef. Wo ist er? Er soll sich umsehen.«
    »Kao Ming-Hoa ist mit einem Kommando des GAS-Geheimdiensts unterwegs. Sir, der Chef bittet Sie, nicht zu übertreiben. Die Männer vom GAS-Geheimdienst ahnen nicht, daß Sie Brigadegeneral HC-9 sind. Sie sind offiziell tot. Es war schwer genug, das glaubhaft zu machen. Wir können Peking nicht Ihr parapsychisches Ahnen vorhalten. Das würde Sie und MA-23 entlarven.«
    »Schön und gut, aber man muß doch wohl nicht unbedingt von meinem Instinktverhalten sprechen. Der Alte soll von einem handfesten Verdacht aus logischen Gründen reden. Das versteht ein Mann wie Kao Ming-Hoa sofort. Er ist Psychologe und Verhaltensforscher. Die Lösung muß nach meinem Dafürhalten im fernsten Osten liegen. Die GAS-Leute sind doch sonst nicht so schwerfällig.«
    »Wir werden alles versuchen, Sir, verlassen Sie sich darauf.«
    »Schön, wenn du mir sonst keine Alternative bieten kannst, werde ich eben nach eigenem Ermessen handeln. Befehl an die Besatzung der ›1418‹: Sofort in einen engen Orbit gehen und voraussichtliche Transmitter-Schockfronten so genau einmessen, daß die Rematerialisierungs-Station augenblicklich von Sonderkommandos besetzt werden kann.«
    »Befürchten Sie denn Transporte dieser Art?«
    »Und ob, Kleines. In der hiesigen Außenstation existiert ein großes Gerät, im Untersee-Tanker ein zweites. Es ist vielleicht nicht so leistungsfähig, aber es dürfte eins vom ›Tunghai-Typ‹ sein. Damit haben die Calthurs besonders gern gearbeitet, weil sie die Konstruktion kannten. Wenn wir eine Transmitterflucht nicht verhindern können, dann muß die ›1418‹ mit ihren marsianischen Ortungsgeräten eingreifen.«
    »Verstanden, Sir. Noch etwas?«
    »Ja. Ich ordne kraft meiner Sondervollmachten den sofortigen Angriff auf die MEMORY CALTHUR an. So unauffällig wie möglich näherkommen. Einige Panzertaucher ausschleusen und heranschwimmen lassen. In dem Tanker besitzt fast jeder einen druckfesten Valopurit-Anzug. Damit kann man auch in großen Tiefen und im eiskalten Wasser gut entkommen.«
    »Entsprechende Jagdkommandos sind bereits vor zwei Stunden ausgeschleust worden. Wir haben schnelle, aber kleine U-Boote in einer riesigen Eishöhle nahe dem Tanker postiert. Von dort operieren unsere Angriffstaucher. Haben Sie Feuererlaubnis?«
    »Wenn die flüchtenden Verbrecher

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