Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ausgezählt

Ausgezählt

Titel: Ausgezählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
nicht sofort aufschwimmen und die Hände hinter den Druckhelmen falten – selbstverständlich. Hannibal und ich kümmern uns um die Ortungszentrale Inland. Es dürfte uns kaum noch gelingen, in den Tanker zurückzukehren. Der Weg ist zu weit. Ich werde versuchen, durch die Eisstollen nach oben zu kommen. Dort sind auch unsere Luftlandekommandos abzusetzen. Vorsicht, mit einem Beschuß durch marsianische Roboter muß gerechnet werden. Die hiesigen Herrschaften werden sich nicht freiwillig ergeben. Sie wissen, was ihnen blüht. Hast du noch immer keine Nachrichten aus dem GAS-Hauptquartier?«
    Nein, es waren noch keine eingetroffen.
    Wir unterbrachen die Verbindung. Hannibal hatte sich infolge meines massiven Eingreifens ohnehin schon aus der Konzentrationsphase gelöst und nur noch am Rande mitgehört.
    »Okay, der Rubel rollt, Brüderchen Kojastnakow«, dachte er auf Psi-Ebene. »Ich empfinde ebenfalls ein gewisses Unbehagen, Großer, aber bei weitem nicht so heftig wie du. Bist du sicher, daß dir keine Kopflaus ins Mittelohr geturnt ist? Die netten Tierchen verursachen solche Erscheinungen.«
    »Geh mir nicht auf die Nerven, Zwerg. Du nimmst dir Dr. Massermy vor. Bringe ihn zu mir, ehe ich meinen Schutzschirm einschalte. Ich kapsele ihn mit ein. Wir brauchen jemand, der hier jeden Weg und Steg kennt. Der Knabe ist schmächtig, aber mutig wie ein getretener Regenwurm. Ferner kümmerst du dich um zwei erstklassige Tokarew-Automatiks mit vollen Reservemagazinen und um zwei schwere Hochenergie-Marsstrahler. Die Wächter haben welche.«
    Der Kleine wurde nervös.
    »Warte doch erst einmal ab, was der Riesenkürbis zu bieten hat. Vielleicht …«
    Hannibal unterbrach sich. Durch die geöffnete Tür des Labors konnten wir das aufschwingende Schott der Funk- und Ortungszentrale sehen.
    Zuerst erschien Navarro. Nach ihm drängten sich fünf oder sechs Regeldiener ins Freie. Jetzt trugen sie keine Schockwaffen mehr, sondern tödlich wirkende Impulsstrahler.
    Sie verteilten sich zu unauffällig, um es wirklich sein zu können. Mein neuer Sinn gab Vollalarm! Hannibal schien sich plötzlich auch nicht mehr wohl zu fühlen. Er winkte Dr. Massermy herbei, der eilig näherkam.
    Ich ging auf die beiden Wächter zu, die zusammen mit uns das Labor betreten hatten. Sie trugen außer Schockwaffen noch schwere Tokarews mit hochexplosiven Geschossen.
    In diesem entscheidenden Augenblick erfolgte Kinys telepathischer Anruf. All ihre Panik lag in den Schwingungen.
    »Vorsicht, Meldung von Huang«, vernahm ich die Durchsage. »Kao Ming-Hoa hat einen Geheimnisträger seiner Abwehr in hypnosuggestiver Schockhaltung gefunden. Es handelt sich um einen Major, der an Ihrem Ausbruch mitgearbeitet hat. Er weiß, daß Sie GWA-Schatten sind. Wir vermuten, daß er von einem aufgestockten Telepathen aus der frühen Calthur-Schule scharf verhört wurde. Wenn es stimmt, weiß Kojastnakow jetzt schon …«
    Man ließ uns keine Zeit mehr, Kinys Argumente weiterhin anzuhören. Draußen erschien Valerie Kojastnakow – aber er hatte seinen erbeuteten Schutzschirmprojektor eingeschaltet! Selbstverständlich ließ sich dieser Bursche auf keinerlei Risiko ein.
    Die von einem grünen Flimmern umwaberte Gestalt wurde nicht nur von mir gesehen, sondern praktisch von jedermann. Das hatte zur Folge, daß mein Plan mit Dr. Massermy nicht mehr durchführbar war.
    Er riß sich aus Hannibals Griff los und eilte schreiend davon.
    Mein Schutzschirmprojektor sprang an. Die Entlüftungsphase begann sofort. Hannibals E-Glocke flammte ebenfalls auf.
    Die beiden Laborwächter schossen warnungslos, aber ihre Narkosestrahler erwiesen sich als völlig wirkungslos. Sie konnten nicht einmal unsere noch nicht ganz entlüfteten Schirme gefährden.
    Ich fühlte den frischen Sauerstoffstrom aus dem automatisch ausgefahrenen Atemstück zischen. Es suchte meinen Mund und fand ihn. In solchen technischen Feinheiten waren die Marsianer Meister gewesen; denn wenn ein Energiefeld leergesaugt wurde, damit auftreffende Waffenstrahlen keine lungenschädigenden Druckwellen erzeugen konnten, so mußte der Träger des Schirmes dennoch mit Sauerstoff versorgt werden.
    Hinter mir klangen Schüsse aus einer Hochenergiewaffe auf. Die beiden heftig feuernden Wächter brachen zusammen. Hannibal rannte an mir vorbei, benutzte die Strukturlücken-Schaltung seines Abwehrfelds und griff hindurch. Augenblicke später besaß er die beiden Normalwaffen mitsamt den Reservemagazinen.
    Wir waren ein

Weitere Kostenlose Bücher