Außer Atem - Panic Snap
spüre seine beiden Daumen an meinem Halsansatz, schließe die Augen und stelle mir uns beide vor langer Zeit vor, und ein flüchtiges Bild aus der Vergangenheit taucht auf, ein selbst gemachtes Bild, eine Vorstellung, wie er die Luft kontrollierte, die ich atmete, wie ich ihm meinen nackten Hals als Opfergabe darbot. Ich kann das Halsband der Quetschungen vor mir sehen, die sich purpurfarben von meiner blassen Haut abhoben, Beweise meiner irregeleiteten Liebe. Ich habe ihm gestattet, mich zu würgen. Ich wollte seine Berührung. Ein ängstliches Zittern durchfährt mich. Mein Magen krampft sich zusammen. Er könnte es jetzt wieder tun, er könnte zudrücken, und ich würde keine Möglichkeit haben, mich dagegen zu wehren. Seiner Stärke bin ich hilflos ausgeliefert.
Ich schaue auf und sehe, dass er mich anstarrt. Die Narbe an seiner Schläfe lässt ihn stark und unbeugsam aussehen. Ich habe ihn mehrmals gefragt, woher er diese Narbe hat, doch er hat sich immer geweigert, darüber zu sprechen. Er sagt, dass ich das noch zu gegebener Zeit erfahren würde.
»Du hast Gina und mich belauscht«, sagt er. Seine grünen Augen sind kalt und ausdruckslos.
Ich kann nicht sprechen. Seine Hände fühlen sich wie eine würgende Schlinge um meinen Hals an. Ich starre angstvoll zu ihm auf, weil ich weiß, zu was er fähig ist.
»Was hast du gehört?«, fragt er mit flacher Stimme.
Ich schüttele den Kopf. »Nichts«, kann ich als zittriges Flüstern von mir geben. »Gar nichts.«
Seine Finger spielen an meinem Hals herum, drücken ihn leicht zusammen und öffnen sich wieder. Ich atme schwer, habe Angst, dass jeder Atemzug mein letzter sein kann. »Du hast die Polizei mit Absicht vor meinen Gästen erwähnt«, sagt er, beugt sich vor und drückt mir einen brennenden Kuss auf die Stirn. »Bring mich nie wieder so in Verlegenheit.«
Ich höre die Drohung. Sein Penis springt mir hart entgegen.
»Lutsch ihn«, sagt er.
Seine Finger bleiben als Warnung um meinen Hals liegen. Mein Herz rast beim Gedanken an die Gefahr, in die ich geraten werde, wenn ich ihn nicht so lutsche, wie er es will. Ich berühre ihn mit der Zunge. Ich nehme seinen Penis in den Mund und sauge mit einer Heftigkeit daran, die von meiner Angst angefacht wird. Ich denke an mich, als ich siebzehn war, und stelle mir vor, wie ich damals an ihm gesaugt habe. Ich sauge ihn tiefer in meinen Mund und stelle mir das junge Mädchen vor, wie es seine Hoden leckte und die Zunge über den Schaft seines Penis gleiten ließ, weiter nach unten zu seinem Arschloch ging, es mit der Zunge umwirbelte, es leckte und die Zunge hineingleiten ließ. Und dann überfällt mich das Gefühl, dass Zeit und Raum sich verschieben. Ich spüre eine schwache Verbindung zwischen meiner toten Vergangenheit und der lebendigen Gegenwart, das eine spendet dem anderen Leben, beide werden von einer Nabelschnur zusammengehalten. Ich bin das junge Mädchen, und ich empfinde sein Verlangen nach James, auch wenn seine Hände um meinen Hals liegen; und ich fühle seine Hände jetzt und weiß, dass ich mich am Rand von etwas Gefährlichem befinde, am Abgrund zwischen Leben und Tod. Seine Finger bedrohen mich, indem sie zudrücken, und durch diese Nähe zur Gefahr fühle ich mich lebendig, wie ich mich nie zuvor gefühlt habe. Alle Gefühle sind verstärkt, intensiver, und mir ist überdeutlich bewusst, dass sein Penis meinen Mund füllt. Ich fühle jede Kontur von ihm, den oberen Wulst, den stecknadelförmigen Schlitz der Öffnung, die geschlängelte Vene, die seidenweiche Oberfläche. Dieses übersteigerte Bewusstsein erregt mich, und meine Angst verwandelt sich dummerweise in Verlangen, und ich brauche ihn genauso sehr wie sie damals. Ich atme seinen erdigen männlichen Geruch. Ich sauge an ihm und möchte ihn ganz in meinem Mund haben, ganz in mir, trotz der Gefahr, trotz des Risikos. Ich spüre, wie ich tiefer sinke, Stück für Stück absacke, und ich kann dieses Abgleiten nicht aufhalten. Mein Gesicht klebt an seinem Unterleib, sein Penis steckt tief in meiner Kehle. Ich sauge ihn härter. Ich sauge ihn schneller. Ich sauge an ihm, bis er in mir kommt. Ich habe den klebrigen, salzigen, bittersüßen Geschmack im Mund, den herrlichen Geschmack, weil ich bei Bewusstsein bin und am Leben. Und während ich schlucke, während seine Hände noch immer meinen Hals umklammern und mich festhalten, erinnere ich mich an das, was das junge Mädchen – was ich – damals sagte: Sein Samen schmeckt wie das Leben
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