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Australien 01 - Wo der Wind singt

Australien 01 - Wo der Wind singt

Titel: Australien 01 - Wo der Wind singt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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zum Pub.«
    »Zum Pub! Aber was ist mit …?« Er deutete mit einer Kopfbewegung in Nells Richtung. Kate antwortet ihm mit einer lässigen Geste.
    »Das ist kein Problem. Nell liebt Pubs.«
    »Ich muss zuerst noch die Schafe auf eine andere Weide bringen. Kannst du dich in der Zwischenzeit um die Kühe kümmern?«
    »Die Kühe? Also, morgen ist auch noch ein Tag. Ich helfe dir. Versprochen. Wir nehmen die Pferde. Dann hat Annabelle wenigstens einen Grund zum Niesen. Sie kann ja auf Nell aufpassen.«
    »Kate«, warnte Will.
    »Komm schon, Will. Du willst doch bestimmt auch ein bisschen Spaß. Einen kleinen Willkommensdrink dürfen wir uns doch sicher genehmigen. Ich lad dich auch ein.«
    Will schüttelte den Kopf, aber Kate hatte Nell schon in ihrem Kindersitz festgeschnallt und ihr eine Tüte Tiny Teddies in die Hand gedrückt. Dann rief sie Wills Hunde mit einem Pfiff auf die Ladefläche des Pick-ups. Sie krabbelten über die wellige Abdeckplane, die Kates und Nells Gepäck schützte, und Kate legte sie an kurze Ketten.
    »Du musst Sheila auf den Schoß nehmen«, sagte Kate, als sie den Berg aus Einwickelpapier, Kassetten und Plastikflaschen auf dem Beifahrersitz beiseiteschob.
    Will runzelte die Stirn, stieg aber trotzdem ein und hob dann die übergewichtige Sheila auf seinen Schoß.
    »Manche Dinge ändern sich nie«, murmelte er.
    »Was soll das denn jetzt wieder heißen?«, fragte Kate, während sie den Motor hochjagte.
    »Kate Webster und das Verantwortungsgefühl. Die beiden werden niemals zusammenkommen.«
    Ihn ignorierend ließ Kate die Räder des Pick-ups durchdrehen.
    »Denk an die Bodenverdichtung. Bitte! Du ruinierst meine neue Weide. Der Boden wurde gerade erst gelüftet und frisch angesät.«
    »Manche Dinge ändern sich nie«, stichelte Kate.
    »Was soll das heißen.«
    »William Webster und die Verklemmtheit.«
    »Jetzt übertreib mal nicht.«
    Kate warf Will einen kurzen Blick zu. Ihre Augen strahlten.
    »Holen wir doch noch Janie ab. Vielleicht könnte Dave in der Zwischenzeit auf Nell aufpassen. Du hast doch sicher dein Handy dabei? Ruf sie gleich an.« Sie drehte Adam Brands »Get loud« auf volle Lautstärke und fuhr dann mit heulendem Motor über das Viehgitter zurück auf den Highway.
    »Willkommen daheim, kleine Schwester«, murmelte Will. »Willkommen daheim.« Aber er konnte sich ein Lächeln dabei nicht verkneifen.

Kapitel 7
    J anie legte Platzsets auf den Küchentisch und löffelte dann Spaghetti aus einer Dose, die sie in der Mikrowelle erhitzt hatte, auf kalte Toastscheiben. Sie strich sich eine Strähne ihrer blonden, welligen Haare hinters Ohr, bevor sie mit hektischen Bewegungen ein paar Käsescheiben auspackte, um sie auf dem dampfenden, orangefarbenen Brei zu verteilen.
    »Essen ist fertig!«, rief sie. Aus dem Badezimmer drang lautes Kreischen an ihr Ohr, dann hörte sie Daves tiefe Stimme, die das Geschrei übertönte. Ihr beiden kleinen Schlingel waren offenbar wieder einmal nicht aus der Badewanne zu bekommen.
    »Bendan! Jasmine! Tut, was Daddy euch sagt!«, rief sie über die Schulter. Sie war gerade dabei, zwei Kindertassen mit Wasser aus dem Hahn zu füllen, als sie draußen das Geräusch eines Dieselmotors und das Bellen der Hunde hörte. Sie versuchte, durch das verschmierte Küchenfenster über der Spüle etwas zu erkennen, und sah einen roten Pick-up, der langsam über den Hof rollte und dann anhielt.
    »Ja!«, sagte sie laut. Das musste Kate sein. Sie sah noch einmal genau hin, um sich zu vergewissern, dass das nicht nur jemand war, der ihnen sagen wollte, dass wieder einmal einer ihrer Bullen auf der Straße stand. Oder irgendeiner dieser völlig unerfahrenen Städter, der einen Waffenschein hatte und unbedingt einmal herumballern wollte. »Dave, ich glaube, sie sind da!« Sie hielt inne, als sie sah, wie Kate auf der Fahrerseite ausstieg.
    »O mein Gott«, flüsterte Janie. Kate sah so gut aus wie eh und je, wenn sie auch etwas fülliger geworden war, als Janie sie in Erinnerung hatte. Der Anblick ihrer alten Freundin überschwemmte sie mit einer wahren Flut von Erinnerungen. Plötzlich fühlte sich Janie wieder in jene dunklen Jahre ihrer Jugend zurückversetzt, als sie Kate zum ersten Mal getroffen hatte. Sie hatte das verdreckte Haus auf der
Rückseite der Tankstelle vor Augen, in dem sie aufgewachsen war. Erinnerte sich an den nach Winfield Blue riechenden Atem ihrer Mutter, der sich mit dem Gestank von Whisky mischte. An die abgelaufene Milch im Kühlschrank und

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