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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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mich auch gar nicht gewöhnen. Es gibt wirklich schönere Anblicke als diesen, und wenn ich daran denke, dass ich ebenfalls so enden könnte, dann kann ich nur hoffen, dass den Würmern richtig schlecht wird, wenn sie sich an mir zu schaffen machen.“
     
    “Da kannst du ganz beruhigt sein“, versuchte Henry die Stimmung etwas aufzulockern. “Den Würmern wird schon alleine vom Anblick Deines Luxuskörpers schlecht. Die kommen gar nicht erst dazu, von Dir eine Kostprobe zu nehmen, weil es denen schon vorher reicht. Jetzt sollten wir aber trotzdem schleunigst nach Werkzeug suchen und dann machen, dass wir hier herauskommen. Besonders heimisch fühle ich mich hier nämlich auch nicht.“
     
    Der Aufforderung von Henry kamen alle sehr gerne nach, und jeder war in diesem Moment richtig froh, sich mit einer Aufgabe zu beschäftigten, durch die sie nicht mehr an die schrecklich zugerichteten Leichen erinnert wurden. Jochen Taler entdeckte dann endlich im Keller des Hauses einen kleinen Werkzeugkasten, in dem Schraubenschlüssel, Zangen, Schraubenzieher und einige Hämmer aufbewahrt wurden. Es war keine üppige Ausrüstung, aber sie genügte für ihr Vorhaben vollkommen. Kurt versuchte die Muttern des Sockels zu lösen, an dem die Pumpe verschraubt war, und trotz des verrosteten Zustandes ließ sich diese Arbeit problemlos bewerkstelligen. Und was er gehofft hatte, traf auch tatsächlich ein: Unterhalb des Sockels befand sich der ganze Pumpmechanismus, der sich in einem Stück aus dem Öltank entfernen ließ. Sie schnitten noch ein gut sechs Meter langes Stück der Plastikschlauchleitung ab und machten sich dann wieder zurück auf den Weg zu der Tankstelle, bei der sie die Benzinkanister abgestellt hatten. Dort angekommen öffneten die Männer die Luke des Erdtanks, steckten den Schlauch hinein und begannen auf diese Weise per Hand das Benzin in die Kanister zu pumpen. Eine umständliche und zeitintensive Arbeit, so dass gegen vier Uhr nachmittags erst zwanzig der rund hundert Kanister mit Benzin gefüllt waren.
     
    “Ich denke, wir sollten jetzt erst einmal aufhören“, unterbrach Henry das Auffüllen, bei dem sich die Männer abwechselten. Alle waren sie ziemlich ermüdet.
     
    “Wir sollten die Benzinkanister ohnehin nicht am Tag transportieren. Wir können nicht sicher sein, dass nicht erneut Späher ausgesandt werden, und wenn die entdecken würden, welchen Hinterhalt wir vorbereiten, ist unser ganzer Plan zunichte gemacht.“
     
    “Henry hat recht“, bestätigte Rudi Wollner. “Wir müssen den Transport während der Nacht durchführen. Das ist auf alle Fälle sicherer.“
     
    “Genau das meine ich“, ergriff Henry wieder das Wort. “Das heißt, wir können die restlichen Kanister auch heute Nacht noch füllen können. Bis dahin haben wir uns wieder erholt und sind etwas mehr bei Kräften. Ich bin dafür, jetzt zurückzufahren und später in der Dunkelheit hier weiterzumachen. Wenn wir dann die Nacht durcharbeiten, müssten wir bis morgen früh alles erledigt haben.“
     
    Die anderen waren einverstanden, und so schwangen sich die Männer wieder auf ihre Fahrräder und bewegten sich zur Insel zurück. Am Abend fuhren sie erneut nach Tutzing, um ihr Werk zu vollenden. Einige Male mussten sie den Weg zwischen der Ortschaft und der Insel zurücklegen, um alle Kanister ans Ufer zu transportieren. Gegen Mitternacht hatten sie diese Arbeit erledigt. Dann begann der schwierigste Teil ihres Plans. Sie kletterten auf die Bäume, die dem Ufer am nächsten standen und befestigten die mit Benzin gefüllten Behälter so hoch es ging an den Ästen der am Ufer stehenden Bäume. Dabei kam ihnen entgegen, dass beinahe Vollmond herrschte und dank eines wolkenlosen Himmels das Mondlicht so hell schien, dass sie auf Laternen verzichten konnten. Sie achteten sorgsam darauf, zwischen den Kanistern so viel Abstand zu halten, dass sie auch bei Wind nicht aneinander schlagen konnten und auf diese Weise unwillkürlich auf sich aufmerksam machen mussten. Über fünf Stunden waren vergangen, als Kurt endlich den letzten Kanister in den Ästen eines Baumes festband.
     
    Danach begaben sie sich erst einmal auf die Insel, um sich einige Stunden Schlaf zu gönnen. Um zehn Uhr vormittags kehrten sie wieder zum Festland zurück. Mit Pickel und Schaufel begannen sie auf dem Weg, der aus Richtung Tutzing zur Insel führte, zwei riesige Gräben auszuheben. Eine Arbeit, die trotz der harten Oberfläche des Bodens ziemlich schnell ging,

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